Morning talk
∙∘∙∘∙∘∙Endlich regte Yoongi sich und begann unter mehrfachem blinzeln die Augen zu öffnen. Jimin hatte gewartet, bis der blonde von alleine Aufwachen würde, da er gehört hatte, Menschen wurden nicht gerne geweckt. Er selber hatte ja keine Ahnung, denn er schlief nie, aber auch er wurde nicht gerne gestört, was auch immer er tat.
„Guten morgen.", ertönte Yoongis Stimme, welche etwas tiefer und rauer klang als sonst. Jimin hatte schon früh bemerkt, dass Yoongis Stimme sehr angenehm war. Er mochte es, ihm zuzuhören.
„Es ist schon neun Uhr.", erklärte Jimin mit einem Blick auf die Wanduhr über dem Schreibtisch.
„Ach, das ist bei mir normal. Ich bin Langschläfer. Wie war deine Nacht so? Ich hoffe ich hab nicht geschnarcht."
„Keine Sorge, hast du nicht.", lächelte Jimin. Es war ein schöner Zeitvertreib gewesen, Yoongi beim schlafen zuzuschauen, doch dass verriet er dem blonden nicht, da dieser es wahrscheinlich gruselig finden würde, zu wissen, die ganze Zeit beobachtet zu werden. Doch davon musste Yoongi so oder so ausgehen, schließlich wusste er, dass Jimin sonst nichts zu tun hatte.„Deine Eltern sind vor einer halben Stunde mit dem Auto weggefahren.", teilte Jimin mit, was er zuvor durch das Fenster beobachtet hatte.
„Ach so, ja ich glaube sie wollten heute einen Großeinkauf machen.", informierte Yoongi den braunhaarigen. Er setzte sich auf und streckte sich, während Jimin aufstand und aus dem Fenster schaute. Er öffnete es, um die Frische Luft einatmen zu können.
„Würdest du lieber draußen sein?", fragte Yoongi vorsichtig. Jimin seufzte ehe er antwortete: „Ich bin die meiste Zeit meines Lebens draußen gewesen und habe in den letzten Jahren keinen Schritt in ein Gebäude getätigt. Es ist etwas ungewohnt für mich, plötzlich auf so engen Raum zu leben."„Du weißt, ich halte dich nicht hier gefangen. Wenn du gehen möchtest geh, ich hoffe nur, du weißt, dass es hier sicherer für dich ist.", erklärte Yoongi nach einer Zeit des Schweigens.
„Ich weiß. Ich bleibe lieber hier, als von irgendwelchen Leuten beschlagnahmt zu werden, mit denen ich nichts zu tun haben möchte. Ich bin gerne bei dir Yoongi. Außer natürlich du möchtest, dass ich gehe." Zum Ende hin wurde Jimin leiser, doch Yoongi schüttelte sofort den Kopf: „Ich will nicht das du gehst." Jimin lächelte, was Yoongi erwiderte. Schließlich verschwand er im Bad und kam kurz darauf wieder ins Zimmer, wo Jimin, ohne zu wissen, was er tun sollte, auf dem Stuhl saß.„Ich würde jetzt etwas frühstücken. Wenn du möchtest kannst du mit in die Küche kommen, meine Eltern sind ja nicht da."
Jimin stimmte nach kurzem überlegen zu und gemeinsam gingen sie in die Küche, wo Yoongi sich Müsli zubereitete, während Jimin sich interessiert umsah. Anschließend setzten sie sich an den Küchentisch.
„Ich glaube ich fände es schade, nichts essen zu können.", meinte Yoongi mit vollem Mund. Jimin zuckte mit den Schultern: „Gewöhnungssache. Für mich ist es eben unvorstellbar, etwas zu mir zu nehmen, weil ich nie das Bedürfnis dazu hatte."Einige Minuten vergingen, in denen Yoongi aß und Jimin in verdanken versunken war. Seine Gedanken galten hauptsächlich der Überlegung, wie sich Gefühle anfühlen konnten. Gerade überlegte er, Yoongi danach zu fragen, da flammte ein Bild vor seinem innerem Auge auf. Er zuckte erschrocken zusammen, sodass sein gegenüber den Kopf hob und ihn besorgt ansah. Jimin ignorierte seinen Blick und versuchte sich an das Bild in seinem Kopf zu erinnern. Aber er schaffte es nicht. Er hatte keine Ahnung was das gewesen war. Frustriert davon, nicht zu wissen, was ihm sein Unterbewusstsein damit sagen wollte, strich er sich durch die Haare.
„Alles okay?", fragte Yoongi, doch Jimin kam nicht mehr zum antworten, da sie hörten wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Wie erstarrt hörten sie das Stapfen von Schuhen, bis Yoongis Mutter mit einer Schweren Tüte in die Küche kam. Sofort machte Jimin sich klein, was ganz gut funktionierte, da er in einer Ecke saß und vom Flur aus ebenfalls nicht zu sehen war. Die Koreanerin bemerkte ihn nicht, sie war zu beschäftigt die Tüte abzustellen und die Sachen daraus auszupacken. „Yoongi hilfst du mir bitte beim Auspacken?", forderte sie ihren Sohn auf, der langsam Aufstand und Jimin einen entschuldigen Blick gab. Jimin war sich nicht sicher, ob er versuchen sollte in Yoongis Zimmer zu flüchten, doch seine Eltern würden ihn früher oder später ja doch sehen.
„Ich habe gehört, gestern wurde dieser Jimin von zwei Fischern entdeckt und sie wollten ihn eigentlich den Leuten geben, die ihn abholen sollten. Aber dann kam ein Hund und erschreckte sie so, dass sie ins Wasser fielen und ein Junge wäre auch da gewesen um Jimin zu befreien. Die sind dann wohl abgehauen und...", erzählte sie, doch verstummte im letzten Satz, als sie sich umdrehte und eine gewisse Person dort sitzen sah. Auch Yoongi bemerkte, dass es nun kein zurück mehr gab, also fing er schnell an zu erklären: „Er wird in meinem Zimmer wohnen, kriegt Kleidung von mir und braucht nichts zu essen. Ihr müsst euch also um nichts kümmern. Aber ihr dürft auf keinen Fall jemanden Benachrichtigen! Er ist ein Freund von mir.", ratterte Yoongi schnell alles wichtige runter. Seine Mutter musterte Jimin immer noch etwas erschrocken und dann skeptisch.
Währenddessen kam Yoongis Vater mit zwei Kisten Wasser ebenfalls in die Küche. Als er sie in einer Ecke abgestellt hatte, richtete er sich auf und sah genau in Jimins Richtung. Der braunhaarige schien nun auch etwas aus seiner Starre zu erwachen, stand auf und verbeugte sich tief vor Yoongis Eltern.
„Guten Morgen Frau und Herr Min. Mein Name ist Jimin, aber das wissen Sie ja bereits.", lächelte er etwas schüchtern. Er war es nicht gewohnt, mit so vielen Menschen auf einmal zu reden.„Yoongi, was soll das?", fragte Yoongis Mutter mit verschränkten Armen. Der blonde blickte mit angespannten Kiefer auf den Boden. Dann schaute er seine Eltern bittend an. Seine Mutter seufzte, wechselte einen Blick mit ihrem Mann und richtete sich an die beiden Jungen: „Wir werden gleich noch ein ernstes Gespräch zu viert führen. Aber vorerst werden wir niemanden etwas sagen."
Erleichtert atmete Yoongi aus und auch Jimin fühlte sich erleichtert. „Danke Mom." Ihr Sohn umarmte die Frau und anschließend auch seinen Vater.
„Dann könnt ihr ja jetzt mit dem Einkauf helfen."—
Wie hättet ihr in der Situation der Eltern reagiert?🤔
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Lost Boy||Yoonmin
Fanfiction„Alle Menschen sind gleich. Sie sind nur mit sich selbst beschäftigt." „Du hast keinen Beweis, dass alle Menschen gleich sind, denn du kennst nicht alle Menschen." „Woher willst du das Wissen? Du kennst mich nicht. Du weißt nicht, wen ich kenne und...