Tell me about love
∙∘∙∘∙∘∙„Einen Käsekuchen bitte.", murmelte Yoongi gerade so deutlich, dass die Bedienung es verstand. Er saß mit Jin und Hobi in einem Café, während es draußen in Strömen regnete. Durch die Große Fensterscheibe gleich neben ihnen, konnte man sehen wie die geschäftigen Menschen eilig die Straße rauf und runter hetzten. Manche hatten einen Regenschirm, andere nur eine Kapuze oder gar überhaupt etwas, womit sie sich vor der Nässe schützen konnten.
„Wie wäre es, wenn wir mal wieder einen Filmabend machen?", schlug Hobi vor und Jin nickte begeistert, während Yoongi noch soweit in Gedanken war, dass er nicht antworten konnte. Natürlich war er mit dem Kopf bei Jimin. Das war er schon die letzten zwei Wochen ständig. Der braunhaarige war ihm so ans Herz gewachsen und Yoongi war froh, dass Jimin immer offener wurde. Das Zusammensein mit Yoongi schien ihn zu verändern, nur war er sich nicht sicher, ob auch vollständig ins gute. Er war nicht blind und hatte immer mitbekommen, wenn Jimin erschrocken zusammenzuckte. Manchmal war er danach fast garnicht ansprechbar und er schloss sich sofort in sich zusammen. Das verletzte Yoongi manchmal, doch wichtiger war ihm, dass es Jimin gut ginge, und wenn er ihm nichts von dem was ihn bedrückte erzählen wollte, musste er das akzeptieren.
„Yoongi? Haaallo!"
Verwirrt sah der blonde auf, als eine Hand vor seinen Augen herumwirbelte. Jin und Hobi lachten.
„Seit wann bist du so abwesend? Bist du etwa verliebt?"
Direkt nachdem Jin diese Möglichkeit auf den Tisch geworfen hatte, verwandelte sich ihre amüsierte Miene in eine Neugierige um und dass passte Yoongi so garnicht. Wie kamen die beiden eigentlich darauf? Verhielt er sich wirklich so komisch?„Ich bin nicht verknallt.", meinte er und verdrehte die Augen. Seine Freunde verschränkten Synchron die Arme und schauten ihn mit einem vorwurfsvollem Blick an, was soviel hieß wie, dass sie ihm nicht glaubten. Das konnte Yoongi auf irgend eine Weise auch verstehen, denn er musste zugeben, dass er zurzeit ziemlich abwesend war, ob es um die Schule ging oder um ein Treffen mit seinen Freunden ganz gleich. Er dachte ständig an Jimin, aber er war doch nicht in ihn verknallt oder? Jetzt war er sich bei gar nichts mehr sicher. Was, wenn er wirklich Gefühle für Jimin entwickeln würde? Wäre das schlimm? Wahrscheinlich konnte Jimin solche Gefühle nichtmal erwidern, bei keiner Person. Er hatte nie etwas von einer Beziehung mit einem anderen Menschen erzählt.
Yoongi wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er einen Käsekuchen vor seine Nase gestellt bekam. Als die Bedienung verschwand, forderte Jin den Blonden auf, zu erzählen, was es nun mit seiner Abwesenheit auf sich hatte. Yoongi konnte Ihnen natürlich nicht erzählen, dass ein, von so gut wie allen gesuchter Junge bei ihm wohnte und dabei sogar mit in seinem Bett schlief. Fürs erste reichte es, dass seine Eltern davon wussten. Wenn Jimin dafür bereit wäre, könnte er ihn vielleicht auch Jin und Hobi vorstellen, doch im Moment war er noch zu berüchtigt, als dass man dieses Risiko eingehen sollte. Seine Freunde anlügen wollte er jedoch auch nicht, weshalb er einfach gar nichts sagte. Seine Freunde mussten das wohl oder übel akzeptieren.
∙∘∙∘∙
Etwas durchnässt vom Regen schloss Yoongi die Wohnungstür hinter sich. Seine Eltern waren zu Besuch bei Freunden, weshalb er nun mit Jimin alleine war. Er entdeckte ihn an seinem Schreibtisch über ein Kreuzworträtsel gebeugt. Er schaute auf und lächelte als der blonde das Zimmer betrat.
„Ich hoffe dir war nicht zu langweilig?", fragte Yoongi den anderen. Er hatte immer ein schlechtes Gewissen wenn er Jimin alleine ließ.
„Ich hatte bis vor eineinhalb Wochen nie etwas zu tun gehabt. Du musst dir keine Sorgen machen."
Yoongi nickte und ging anschließend schnell Duschen, bevor er sich zu Jimin gesellte. Erst sprachen sie nicht miteinander. Während Jimin das Kreuzworträtsel löste, spielte Yoongi an seinem Handy herum, bis ihm das zu langweilig wurde. Also beobachtete er den braunhaarigen, wie er mit wenig zu überlegen die Kästchen ausfüllte.Jimin hatte ein hübsches Gesicht, fand Yoongi, generell war Jimin jemand, dem sicher auch viele hinterherlaufen würden, wenn er nicht schon gesucht werden würde. Jeder Zentimeter seines Gesichts passte Perfekt und einen guten Körper hatte er auch, soweit Yoongi es beurteilen konnte. Ihm viel auf, dass diese Gedanken, die er nicht das erste mal hatte, etwas über einfache Freundschaft hinaus gingen. Die Tatsache, dass er Gefühle für den braunhaarigen haben könnte, verunsicherten ihn. Wie sollte er damit umgehen, wenn diese Gefühle stärker wurden? Er beschloss, erstmal so zu tun, als wäre nichts, um die Zeit mit Jimin weiterhin genießen zu können.
Er erschreckte, als Jimin ihn plötzlich direkt mit seinen dunkelbraunen Augen ansah.
„Ich..", fing Yoongi an, wusste aber nicht, was er sagen sollte. Er hatte nichts zu sagen. Jimin legte den Stift beiseite und setzte sich neben Yoongi auf die Bettdecke.
„Erzähl mir etwas über Gefühle.", forderte er auf. Erst war der blonde überrascht, doch eigentlich war es nur logisch, das Jimin über dieses so selbstverständliche Thema etwas wissen wollte, denn für ihn war es nichts selbstverständliches.
„Naja, also das ist ja ein ziemlich allgemeines Thema. Außerdem bin ich auch kein Profi..", versuchte Yoongi sich rauszureden, doch Jimin winkte ab und lehnte sich nach hinten, bevor er sagte: „Erzähl mir etwas von Liebe."Yoongi wurde etwas rot. Wieso musste Jimin ausgerechnet jetzt genau darüber reden wollen?
„Warum ausgerechnet über Liebe?", sprach er die Frage aus.
„Naja es ist halt ein Thema über das wir noch nie richtig gesprochen haben und es spielt doch für jeden irgendwie eine wichtige Rolle im Leben. Außer bei mir natürlich."
„Sag so etwas nicht Jimin!", widersprach Yoongi sofort: „Ich bin mir sicher, du wirst auch irgendwie Liebe empfinden können. Vielleicht nicht heute, aber irgendwann bestimmt."
Yoongi hatte eher das Gefühl, dass er damit versuchte sich selbst davon zu überzeugen. Jimin hatte Emotionen, wenn auch nur leichte. Es war vielleicht wirklich nur eine Frage der Zeit.—
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Lost Boy||Yoonmin
Fanfiction„Alle Menschen sind gleich. Sie sind nur mit sich selbst beschäftigt." „Du hast keinen Beweis, dass alle Menschen gleich sind, denn du kennst nicht alle Menschen." „Woher willst du das Wissen? Du kennst mich nicht. Du weißt nicht, wen ich kenne und...