umbrella story ʸᵐ

strawberry kisses

13:44, spring, seoul.

Jimin war sich sicher, dass er zu viel Parfum benutzt hatte. Er schickte Stoßgebete gen Himmel, dass Yoongi nicht blöd würde, bei dem bedrückenden Geruch.

Wenn er sich nicht täuschte, war dies das erste Mal, dass sie sich nicht in den grünen Schürzen sahen. Von ihrer ersten Begegnung mal abgesehen.

Nervös spielte der Jüngere mit den winzigen Häutchen an seinen Nägeln, auf das rauschende Wasser des kleinen Baches starrend. 

Schließlich sah er den anderen Mann den schmalen Kiesweg entlangkommen. Er hatte seinen Mantel nicht an. Es war ja auch echt warm geworden in den letzten Tagen. Dennoch überraschte es Jimin, was vielleicht auch an dem hellem Hemd liegen mochte, das nicht komplett zugeknöpft war. 

Eine dunkle Jeansjacke über der Schulter kam er leicht lächelnd vor ihm zu stehen. Beide schienen unsicher, wussten nicht richtig was die beste Begrüßung wäre. 

Der Blonde entschloss sich letztenendes dazu, ihn flüchtig zu umarmen. Er fand sich fast ein bisschen underdressed, so neben dem Älteren.

Er mochte seine grünen Sneaker und die zwei kleinen roten Haarspangen in seinen Haaren, jedoch hatte er etwas Angst, was der Junge davon dachte. 

"Du siehst süß aus." Sagte er da auf einmal, den bunt Angezogenen aus den Gedanken reißend. Sofort breitete sich ein rosa Schimmer auf seinen Wangen aus und ein schüchternes Grinsen grub sich in seine Mundwinkel.

"Danke. Du auch." Der Angesprochene zog eine Augenbraue nach oben, worauf Jimin etwas panisch wurde. 

"A-also nicht süß, son- also d-du bist süß, aber i-ich, also.." Ein kleines Lachen unterbrach ihn.
"Ist gut." 

⊱ ⊰ 

Yoongi war überrascht davon, wie sie so unterschiedlich und gleichzeitig so ähnlich sein konnten.
Nach ein paar Minuten hatte der kleine seine Nervosität abgelegt und fing an, zu reden wie ein Wasserfall.

Ein hübscher Wasserfall.

Es war offensichtlich, dass Jimin schön war. Seine Gedanken waren es auch.
Der schwarzhaarige war gefesselt an das, was er erzählte.
Ob es Verschwörungstheorien, Erlebnisse oder philosophische Überlegungen waren. Er hing an seinen Lippen.

Vermutlich auch, weil sie so verdammt küssbar waren.

Würde er Jimin beschreiben müssen, würde er schlicht und einfach das Wort Regenbogen sagen, egal wie klischeehaft das war. 

Sie redeten ewig über alles mögliche und genossen die Frühlingsluft. Die Kirschbäume blühten und wenn es nach Yoongi ging, war es die schönste Zeit des Jahres.

Der Junge schlug vor, sich aus einem der unzähligen Obst- und Gemüseläden eine Packung Erdbeeren zu holen, was sie schlussendlich auch taten.

Und als sie da so an dem Geländer der großen Brücke standen, Jimin den Mund voll hatte und kicherte wie verrückt, konnte er sich nicht mehr beherrschen. Er nahm das Gesicht den Blonden in seine mit rotem Fruchtsaft verschmierten Hände und küsste ihn.

Erschrocken verspannte sich der kleine, so bald hatte er nicht damit gerechnet. Allerdings hatte er auch absolut nichts dagegen und erwiderte die sanften Bewegungen des Älteren nach kurzer Zeit. 

Dass er für ein paar Sekunden aufgehört hatte zu atmen, überspielte er sogar ziemlich professionell. Seine Hände lagen an den Seiten des Katzenäugigen und er konnte sich ein leises Aufseufzen nicht verkneifen, was den Älteren gegen seine Lippen grinsen ließ.

Als sie sich nach einiger Zeit lösten, hatte der Blonde das Gefühl ohnmächtig zu werden.
Sein ganzer Körper prickelte und als Yoongi ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht strich und sie wieder in einer seiner Haarclips befestigte, wurden seine Knie noch weicher.

"Du schmeckst nach Erdbeeren."

"Selber."