Stimmungsschwankungen

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"Hajime Iwaizumi!", schrie mein Lehrer mir nach. Ich reagiere jedoch nicht. Ihr müsst wissen, ich bin gerade in der Schulstunde aufgestanden und rausgelaufen. Es gab nicht mal einen richtigen Grund. Na gut eigentlich schon. Aber, naja. Sagen wirs so, meine Hormone spielen grad verrückt.

Ich glaube ich erlebe gerade das, was Frauen während der Periode oder Schwangerschaft empfinden. Ich meine zum einen bin ich glücklich aber innerhalb 20 Sekunden werde ich so traurig, dass ich losweinen könnte. Aus einer Laune heraus bin ich dann auch aus der Schule verschwunden. Ich hatte nämlich einen Ständer, ohne erregt zu sein (das passiert bei Jungs während der Pubertät häufiger) und gleichzeitig wurde ich auch wütend auf alles und jeden. Danach jedoch traurig, weil Oikawa nichts aufgefallen ist. Da ich mich schon selbst ab mir aufrege, ist es besser für alle beteiligten, wenn ich jetzt verschwinde. Es wäre nicht vorteilhaft einen Lehrer anzuschnauzen oder einen Schüler zu schlagen.

Ich schliesse gerade die Tür auf als ich Geräusche aus der Küche höre.

"Mama bist du da?", fragte ich einfach mal. Nur sie und ich leben in diesem Haus.

"Ja. Wieso bist du schon da?", fragt sie besorgt und kommt in den Gang.

"Weiss nicht. Hab so komische Stimmungsschwankungen die mich schon selbst aufregen, und ich wollte nicht aus versehen jemanden verletzen.", sagte ich ehrlich.

Ich lüge meine Mutter nie an. Wir können über alles reden und sie unterstützt auch alles was ich mache, solange es nicht illegal ist oder mich gefährdet.

"Verstehe ich. Die Hormone spinne in diesem Alter. Geh am besten in dein Zimmer und versuch zu schlafen, dann kommst du nicht auf falsche Gedanken. Und sonst mach es dir gemütlich. Ich gehe weg. Du kannst ja Toru oder so einladen. Vielleicht kann er dir ja helfen.", sagt meine Mutter lieb.

"Danke."

Ich umarme meine Mutter länger als sonst. Und geh dann auf mein Zimmer.

'Toru kommst du Nachher zu mir?'

Ich schickte diese Nachricht ab und ging schlafen.

Als ich das nächste aufwache sind 2 Stunden vergangen und Toru hat noch nicht zurück geschrieben, sonder auf gelesen gelassen.

'Vergiss es nicht so wichtig'

'Musst nicht mehr kommen'

Diese Nachrichten schickte ich schnell hinter her. Ich war gerade enttäuscht und traurig gleichzeitig. Ein paar Tränen verlassen mein Auge.

"DAS IST ALLES SO SCHEISSE!", schrie ich in den stille Raum.

Von null auf hundert bin ich wütend und schiess alles, was mir in den Weg kommt durch das komplette Zimmer. Zum Glück hab ich einen Boxsack und schlag da drauf ein bis ich mich ein wenig abreagiert hat.

Dann kommt die Trauer zurück.

Ich stelle mich an mein Fenster und wieder verlassen ein paar Tränen mein Auge.

Plötzlich schlingen sich zwei Arme um mich.

"Hey Hajime.", sagt Toru leise in mein Ohr.

er umarmt mich fester. Ich fühle mich geborgen und sicher, weshalb ich langsam runterkomme von meinem Trip.

"H-hey", sagte/schniefte ich.

"Hast du geweint?", fragt Toru sanft.

Ich zucke mit den Schultern.

"Komm wir legen uns in dein Bett und du erzählst mir was passiert ist."

"okay"

Toru lässt mich kurz los und legt sich in mein Bett. Da ich nicht weiss wie damit umgehen, bleib ich einfach stehen. Toru öffnet seine Arme, wie für eine stumme Einladung. Ich nehme sie natürlich an und lege mich in Torus Arme. Er legt seine Arme fest um mich und streichelt leicht meinen Kopf.

"Ich hab so komische Stimmungsschwankungen, weshalb ich aus der Schule gerannt bin.", sage ich leicht verzweifelt.

"Das ist normal. Das passiert jedem mal.", sagt Toru beruhigend.

"Aber ich bin überfordert damit Toru. Ich will das nicht. Es soll aufhören." sage ich verzweifelt.

"Hajime. Du kannst das nicht ändern. Das einzige was du tun kannst, ist alle Emotionen ausleben und akzeptieren. Ich helfe dir okay? Ich bleibe bei dir. Ob du nun jemanden brauchst um wütend zu sein oder eine Schulter zum ausweinen. Auch wenn es keinen Grund gibt zu weinen, ist es okay.", sagt Toru.

"Okay. Danke Toru.", sage ich leicht schläfrig.

Mein Körper ist auch überfordert mit meinen Gefühlen, weshalb er wieder müde ist.

"Keine Ursache. Jetzt schlaf noch ein wenig. Ich bleibe hier.", sagt Toru und gibt einen Kuss auf meine Stirn.

"Nacht Toru. Hab dich lieb.", sage ich schlaftrunken.

"Ich hab dich auch Lieb, Darling.", war das letzte, was ich hörte, bevor ich einschlief.

Am nächsten Morgen haben sich meine Stimmungsschwankungen bisschen beruhigt.

"Morgen Darling. Hast du gut geschlafen?", fragt mich Toru als ich mir leicht über die Augen reibe.

"Guten Morgen Toru.", sage ich und lächle ihn an.

"Du bist jetzt mein Freund.", entschied Toru aus dem nichts.

"hhhe?"

"Gestern sagtest du, du liebst mich also..?"

"Mein erster Freund ist Toru Oikawa. Hört sich nicht schlecht an.", sage ich grinsend.

"Finde ich auch.", sagt Toru mit dem gleichen Grinsen. Dann beugt er sich vor und küsst meine Stirn.

"Wieso bekomme ich keinen richtigen Kuss?", frage ich verwirrt.

"Ich will den ersten Kuss speziell machen und nicht mit Atemgeruch.", sagt Toru.

"Ja hast recht komm wir müssen zur Schule.", sage ich grinsend und stehe auf.

Ihr müsstet mal wissen wie romantisch unser erster Kuss war, aber das bleibt mein Geheimnis. Und Torus.

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