Der Wagen kam auf dem Parkplatz der Liberty High zum Stehen. Es war der erste Tag nach den Sommerferien, ein Neubeginn.
Ein Neubeginn als Junior.
„Planst du heute noch, auszusteigen?", fragte mich mein Bruder, der mich netterweise mit zur Schule genommen hatte, als sein Gesicht vor dem Fenster der Beifahrerseite auftauchte.
„Klar", meinte ich lediglich, bevor ich ausstieg und mein Shirt zurecht zufte.
„Und du weißt, wenn dir irgendwer was tun will, schreib mir", meinte Clay, als er den Prius abschloss und mit mir das Gebäude betrat.
„Als ob du irgendwas regeln könntest", meinte ich sarkastisch, bevor ich stehen blieb und ihn umarmte, „Wir sehen uns später, ich muss zu Mathe."
Ich bog in einen anderen Flur ab und entgang somit den größten Wichsern dieser Schule. Ich öffnete meinen Spind mit einer gekonnten Handbewegung und legte meine Bücher hinein.
Nicht nochmal würde ich die Kontrolle über mich verlieren. Nicht noch ein Mal.
Ich ließ die Spindtür zuknallen und setzte meinen Weg durch das Gebäude fort.
In dem Raum, in dem ich Mathe hatte, angekommen, ließ ich mich auf den erstbesten freien Platz in der letzten Reihe fallen und schrieb Jessica.
Amy: Hey, hast du auch Mathe in E16?
Jess: Yas. Bin in 2 Minuten da, war noch am Spind.
Amy: Nice. Ist letzte Reihe okay?
Jess: Klar. Bis gleich.
Das Problem mit Freundschaften ist, dass sie nie lang halten. Außer die zwischen Jess und mir. Naja, das zwischen Clay und mir war auch eine Freunschaft im entferntesten Sinne, aber wir waren schließlich Geschwister. Zwillinge um genau zu sein. Genau wie Justin, der bei uns lebte, seitdem seine Mom aus der Stadt abgehauen ist und meine Mom und mein Dad nun mitten im Adoptionsverfahren steckten.
Jess betrat den Raum und setzte sich neben mich.
„Du bist zurück?", fragte sie lächelnd.
„Zurück in der Hölle, ja"
Der Klassenraum füllte sich, bis auch die Jungs aus der Footballmannschaft ihren Weg zu Mathe gefunden hatten. Justin ließ sich auf den Stuhl neben mir sinken.
„Du hattest nicht erwähnst, dass du zurückkommst", sagte er fürsorglich.
Er war der Typ, der sich für mich prügelte. Wenn wir mal eine Bank ausrauben würden, würde Justin die Security zusammenschlagen, ich würde den Code knacken und Clay würde das Fluchtauto fahren.
„Mom und Dad haben die gesamte letzte Woche darüber gesprochen", meinte ich trocken.
„Haben sie? Sorry, die Saison geht bald los und ich war geistig nicht wirklich anwesend", entschuldigte er sich, bevor unser Mathelehrer in den Raum kam und das wohl langweiligste Fach auf diesem Planeten unterrichtete.
Nach der wohl interessantesten Stunde heute, Kommunikation bei Mrs. Bradley, folgte ich Jess und Justin zum Lunch – den wertvollsten 60 Minuten des Tages.
Ich aß stumm mein Brot, was mir Mom heute morgen gemacht hatte.
„Kommst du nach dem Training mit ins Monet's?", fragte Justin mich, bevor auch er in seinen Toast biss. Ich nickte stumm.
„Hey, was ist denn los?", fragte er mich.
Ich schüttelte den Kopf. „Nix."
„Ich wusste es, du hättest nicht so kurz, nachdem alles passiert ist, zurückkommen sollen", meinte er besorgt.
DU LIEST GERADE
Too Soon To Say Goodbye, Sis. || 13 Reasons Why Fanfiction [GERMAN]
FanficSPOILERWARNUNG: Staffel 2, Episode 13; Staffel 3 & Staffel 4 TRIGGERWARNUNG: Vergewaltigung, Depressionen, Mobbing Amy Jensen ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, jedoch waren die Ereignisse vor dem Spring Fling zu viel für sie und sie kooperie...