2 - ice cream withdrawal tweet

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Sprung in die Gegenwart. Zeit zum Abhängen zu finden, war noch immer ein Kampf. Es war an einem frühen Sonntag um neun Uhr morgens als Niall durch Twitter scrollte und über einen Tweet seines Freundes Harry stolperte, in welchem dieser erwähnte, dass er sich mit Eiscreme bewaffnet für einen Filmmarathons zurückzog.

In dem Glauben, er habe die brillanteste Idee der Welt, sprang der Blonde aus dem Bett, um seinen Gefrierschrank zu überprüfen. Er grinste, als seine Augen auf den beiden neuen Eispackungen landeten, die er kürzlich im Laden gekauft hatte. Verzweifelt durchsuchte er seine gesamte Küche auf der Suche nach einer Art Tasche, die er als Transportmittel verwenden konnte. Als er die braune Einkaufstasche, die aus dem Schrank herausragt, ausfindig gemacht hatte, griff er sich diese schnell und legte das Eis hinein, wobei er es vorerst beiseitelegt, um einen Mantel zu holen.

Er fühlte sich wie ein Genie. Er würde Harry mit Eiscreme überraschen, und sie konnten endlich miteinander Zeit verbringen, nachdem er seinen brünetten Freund mehrere Wochen lang vermisst hatte. Als er sich vergewissert hatte, dass er sein Telefon, seine Brieftasche und seinen Schlüssel dabei hatte, stolperte er durch die Tür und schloss sie schnell ab.

Niall lächelte den ganzen Weg von seiner zu Harrys Wohnung, denn er war mehr als froh endlich wieder Zeit mit ihm verbringen zu können. Harry und Nialls Beziehung war ziemlich seltsam. Für zwei Freunde standen sie sich sehr nahe, wurden oft mit einem Liebespaar verwechselt, stritten das aber immer ab. Meinten, dass sie einfach nur Freunde seien, was sie im Grunde genommen auch waren. Viele andere, darunter auch ihre Freunde, glaubten allerdings etwas anderes. Dabei waren die beiden einfach nur sehr gut und eng miteinander befreundet. War es wirklich ein Verbrechen, wenn zwei gute Freunde kuschelten und sich gelegentlich gegenseitig auf die Wange küssten?

Er war nur Minuten davon entfernt, das Haus seines Freundes zu erreichen, als er einen Text von genau diesem erhielt. Er lacht, was für ein Zufall.

Harry: Hey Ni, du musst rüberkommen, Netflix hat gerade neue Filme bekommen und ich brauche eine gute Kuschelrunde. xx

Niall lachte ausgelassen, tarnte es aber schnell als Husten, als er bemerkte, dass er immer noch draußen den verschneiten Bürgersteig entlangging, während andere starrten, als sie an ihm vorbeigingen. Er beschloss, den Text zu ignorieren und sein Tempo zu beschleunigen, da er Harry unbedingt überraschen wollte. Er war froh, dass es draußen so kalt war, er wollte auf keinen Fall, dass das Eis schmolz. Er hatte Glück, denn heute lag überall Schnee. Heute Morgen hatte es begonnen sanft zu schneien, und nun war er überall wo er lief, von Weiß umgeben.

Er atmete erleichtert auf, als er den Wohnkomplex erreichte, in dem sein Freund wohnte. Er trat durch Tür und stellte sich geduldig in den Aufzug in den zweiten Stock. Sein Telefon begann in seiner Tasche zu summen, also legte er die Tüte mit dem Eis auf dem Boden ab, während er in seiner Tasche nach seinem Handy kramte. Er lachte erneut, als ein Bild von Harry auf dem Bildschirm seines Telefons angezeigt wurde und ihm signalisierte, dass er ihn anrief. Er überlegte, ob er rangehen sollte, entschied sich aber dagegen, da es nur ein paar Sekunden dauern würde, bis er ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde. Er lehnte den Anruf ab und hob die Tasche vom Boden auf. Es ertönte eine Glocke, die ihm signalisierte, dass er den zweiten Stock erreicht hatte, so dass er den Aufzug verließ und zu Harrys Tür joggte.

Er klopfet ziemlich heftig an die Tür, was diese zum Klappern brachte. Niall konnte hören, wie Harry etwas Zusammenhangloses schrie, als er zum Öffnen eilte, um zu sehen, wer den ganzen Lärm verursacht hatte. Als er sie schließlich öffnet, hätte er nicht glücklicher sein können. Sein Lächeln erreicht seine Wangen, als er Niall in eine kräftige Umarmung zog und seinen Kopf auf seine Schulter legte. Als die Umarmung beendet und der Ire die Wohnung betreten hatte, fing er schließlich an zu sprechen.

"Kein Wunder, dass du nicht ans Handy gegangen bist. Ich hab mir langsam Sorgen gemacht, dass du gestorben bist oder so. Ich bin froh, dass du hier bist, Ni!"

Als er die Wohnung betrat, bemerkte er "Tut mir leid, dass ich den Anruf abgelehnt habe, aber ich war quasi nur Sekunden von deiner Tür entfernt. Wie auch immer, wie geht's dir Schatz? Es fühlt sich an wie Jahre seit ich dich gesehen habe."

Bevor Harry antworten konnte, kniff ihm Niall scherzhaft in die Wange und legte das Eis auf den Tresen, wobei er nebenbei erzählt, wie er seinen Tweet von heute Morgen gesehen hatte.

"Weißt du was, das ist die Art von Beziehung, die jeder zu seinen Freunden haben sollte. Ich kenne sonst niemanden, der einen meiner Tweets lesen und sich denken würde: 'Wow, ich sollte mal vorbeischauen und ihm etwas Eiscreme mitbringen. ' Niemand außer dir, Horan." strahlte Harry.

"Wofür sind Freunde da?" antwortete Niall, "Sag mal, hast du vielleicht etwas, was ich anziehen kann? Ich möchte wirklich ungern einen Film in solchen engen Jeans sehen". fragte er und zeigte auf die hellblaue Hose, die seine Oberschenkel fest umschloss.

"Natürlich, schau einfach in meine Schubladen, ich werde uns in der Zwischenzeit ein paar Schalen Eis fertig machen." kommentierte Harry und drehte sich um, um seine Schränke zu öffnen.

Niall tapst in Harrys Zimmer, wo seine weißen Bettlaken zerwühlt und die Kissen über seine Bettdecke verstreut waren. Er kauerte sich zu der Kommode an der Seite seines Zimmers hinunter und zog eine Schublade nach der anderen auf der Jagd nach ein paar bequemen Hosen heraus. Schließlich entdeckte er einige rote, die sich extrem weich anfühlten. Er beschloss, dass er ebenso einen warmen Hoodie brauchte also wühlte er weiter im Schrank und zog schließlich einen grauen heraus. Er zog sich innerhalb weniger Minuten um und ließ den Satz Kleidung, den er vorher anhatte, auf dem Boden liegen, wohl wissend, dass Harry nichts dagegen hatte.

Als er zurück in die Küche ging, stellt er fest, dass es sich Harry bereits im Wohnzimmer bequem gemacht hatte. Er lachte laut auf, als er lediglich Harrys widerspenstige Locken erblickte, die aus den vielen auf dem Sofa gestapelten Decken hervorlugten. Auf dem Couchtisch standen zwei Schüsseln Eis neben zwei Löffeln und einem Paar Wasserflaschen aus Glas.

"Haz, Kumpel, du weißt, ich liebe dich, aber was in Gottes Namen tust du da?" Niall kicherte, setzte sich neben den Körper, breitete sich über die Couch aus und zog einen Teil der Decken zurück, um Harrys albernes Grinsen zu enthüllen.

"Mir is' kalt und du hast Jahre zum umziehen gebraucht, ich dachte, ich hätte dich wieder verloren." Er strahlte und runzelte die Nase, als er sich aufricht.

Niall gesellte sich schnell zu Harry unter die Decke und schnappte sich das Eis. Niall hatte Schokoladen- und Harry Himbeer-Käsekucheneis. Harry drückte den Abspielknopf, und sie begannen, sich auf die Handlung des Films zu konzentrieren.

Es dauerte lediglich fünf Minuten, bis sie ihren Nachtisch verschlungen hatten, und als sie fertig waren und ihre Schüsseln wieder auf den Tisch gestellt hatten, rückte Harry noch näher als ohne hin schon an seinen irischen Freund heran. Ungeschickt verband er ihre Beine miteinander und legte seinen Kopf auf Nialls Brust, wobei er unbewusst an der Kordel des Hoodies, den Niall trug, herumfummelte. Wärme umhüllte ihn, und er fühlte sich nach seiner ereignisreichen Woche endlich wohl. Heute war ein Tag, an dem er sich entspannen und nichts tun konnte, wofür er sehr dankbar war. Das Beste an allem war, dass er ihn mit Niall verbringen konnte, seinem besten Kumpel, den er schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Mitten in dem von Harry vorhin gewählten Actionstreifen ertönte ein ohrenbetäubendes Geräusch in der ganzen Wohnung. Es kam von den beiden iPhones, welche eine neue Nachricht anzeigten. Beide sprangen bei dem plötzlichen Lärm auseinander und versuchten, ihre Handys zu erreichen, um das schreckliche Geräusch abzustellen. Als sie bemerkten, was der Wetteralarm anzeigte, wurde ihnen klar, dass ein furchtbarer Schneesturm begonnen hatte, und man drinnen bleiben sollte, da es höchstwahrscheinlich nicht einmal möglich sei, hinauszugehen, da der ganze Schnee die Ausgänge blockierte.

Harry warf Niall einen Blick zu, und beide sprangen auf, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen um zusehen wie es draußen aussah. Als sie sich zum nächsten Fenster begaben, war nur noch Frost und Schnee zu sehen. Harry drehte sich zu Niall um, um zu sehen, was er dachte.

Amüsiert sprach Harry: "Ich schätze, du wirst hier wohl eine Weile mit mir festsitzen."

to be with you ↠ narryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt