03 Es ist Liebe

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Hallo ihr lieben Leseratten,

bevor ihr an dieser Stelle weiter lest, möchte ich noch kurz auf etwas hinweisen: Alle, die meinen Oneshot 

"Ich liebe dich, doch du liebst mich nicht"

bisher noch nicht gelesen hatten, sollten das VOR diesem Kapitel unbedingt nachholen. Ihr findet ihn in meiner Oneshot-Sammlung.

Diese Geschichte ist nämlich die Fortsetzung des Oneshots und wenn man ihn nicht gelesen hat, könnte man in diesem Kapitel möglicherweise Zusammenhänge vermissen.

Wenn ihr den Oneshot aber bereits kennt, wünsche ich euch ganz viel Spaß mit dem folgenden Kapitel!

Eure Hellcat


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- 1999 -

„Argh!" Wütend trat Harry gegen die Statue eines Zentauren und raufte sich die Haare. „So eine verfluchte ... Mann!" Inzwischen war es draußen dunkel geworden und die Fackeln erleuchteten den Korridor. Harry blieb stehen und betrachtete sein Spiegelbild in einer Fensterscheibe. Seine Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab und sahen noch unordentlicher aus als sonst. Seine Robe hing ihm offen und schief von den Schultern und sein Hemd war falsch zugeknöpft. Kein Wunder bei der Eile, in der er sich angezogen hatte.

Was ist da bloß in mich gefahren, fragte er sich. So war das nicht geplant gewesen. Ganz und gar nicht! Aber Malfoy schaffte es einfach immer wieder, ihn bis aufs Blut zu reizen. Und als er Malfoys Verletzungen gesehen hatte, hatte etwas in ihm Klick gemacht und die Gefühle, die er schon so lange zu unterdrücken versucht hatte, hatten ihn überrannt. Er hatte nicht mehr klar denken können und nur noch gehandelt. Frustriert fuhr sich Harry abermals durch die Haare. Was Malfoy jetzt wohl von ihm dachte? Ja sicher, er hatte sich nicht gewehrt und schien das Ganze auch genossen zu haben, doch vermutlich war er auch einfach nur von seiner Leidenschaft berauscht gewesen. Wahrscheinlich würde er Harry jetzt noch mehr hassen als ohnehin schon, wenn seinem Gehirn wieder ausreichend Blut zur Sauerstoffversorgung zur Verfügung stand.

Harry schnaubte wütend. „Das hast du ja super hinbekommen", fauchte er leise mit Blick auf sein Spiegelbild. Am liebsten hätte er jetzt irgendetwas zerschlagen, doch dafür würde er sicherlich einen Heidenärger mit Filch bekommen. Darauf konnte er getrost verzichten. Also beschränkte er sich darauf, aggressiv an den Knöpfen seines Hemdes zu zerren, um es sich wieder richtig anzuziehen. Dann rückte er grob seine Robe zurecht und stapfte weiter den Korridor entlang.

Als würde es nicht reichen, dass er sich heute schon mit Ron gestritten hatte, musste er sich auch noch bei Malfoy gehen lassen. Vor seinem geistigen Auge sah er ihn wieder, wie er mit geröteten Wangen vor ihm auf dem Boden lag und ihn mit leidenschaftlichem Blick und leicht geöffnetem Mund anschaute. Harry lief ein Schauer über den Rücken, als er sich daran erinnerte, wie Draco seine Hand nach ihm ausgestreckt und ihn sanft an der Wange berührt hatte. Es war so schön gewesen.

Vehement schüttelte Harry seinen Kopf. Es war schön gewesen, ja. Zu schön, um wahr zu sein. Malfoy hatte nichts für ihn übrig. Malfoy hasste ihn. Daran würde sich auch jetzt nichts ändern. Sie hatten vielleicht miteinander geschlafen, aber es war nur Sex gewesen. Nur Sex, ermahnte sich Harry und spürte, wie sein Puls wieder anfing zu rasen. Er spürte die Wut in sich. Wut auf sich selbst. „Wie konnte ich nur so bescheuert sein?", fluchte er laut und schlug mit seiner rechten Faust gegen die Steinmauer.

„Autsch, Süßer, hat das nicht wehgetan?", fragte eine Frau aus dem Gemälde, das direkt gegenüber an der Wand hing, und sah ihn mitleidig an.

Irritiert hob Harry seinen Blick und drehte sich um. „Was?" Er hatte sich auch nach all den Jahren in Hogwarts noch nicht daran gewöhnt, dass die Figuren aus den Gemälden manchmal mit einem sprachen.

Oder doch? (Drarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt