Doch woraus bestand die so bekannte Menschlichkeit?
Waren es die selbstverständlichen Charakterzüge?
War es das überlegte Handeln...
Oder das handeln nach Gefühlen?
Und wenn ein Mensch nur eine dieser Eigenschaften verlor?Hatte man dann das Recht ihn auszulöschen?
Vor ein paar Stunden hatte ich erfahren dass mein Vater nun nie wieder kommen wird. Ich war aufgewühlt und unendlich traurig, und nun? Schon seit geraumer Zeit saß ich hier und weinte. Ich stand mit wackeligen Beinen auf und schritt erneut zu der Wasserschale. Doch als ich so mein trübes Abbild in der Spiegelung sah entschied ich mich ein Bad zu nehmen. Das heiße Nass würde mir jetzt gerade recht kommen. Ich ging ins Bad und drehte den Wasserhahn auf. Nach ein paar Sekunden war die Wanne voll und ich ließ meine Kleidung fallen. Ich füllte noch etwas Seife hinein und hob dann vorsichtig meinen Fuß knapp über die Wasseroberfläche, ich berührte sie zuckte dann aber doch sofort zurück als ich merkte wie heiß das Wasser war. Normalerweise wäre ich jetzt einfach runter zu meinem Vater und hätte ihm bei der Arbeit geholfen doch als ich schon die Klinke der Badezimmer Tür berührte wurde mir schmerzlich bewusst dass dies nun nicht mehr ging. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und stieg in das brühend heiße Wasser. Im ersten Moment hätte ich am liebsten aufgeschrien doch schlug meine Hand vor den Mund. Als meine Beine schon einen ungesunden Rot Ton angenommen hatten setzte ich mich komplett in die Wanne. Diesmal war es nicht so schlimm und ich ließ mich ein wenig im Wasser treiben.
Mein Vater. Ich werde ihn nie wieder sehen.
Mit diesem Satz im Kopf tauchte ich mit genau diesem ganz unter die Wasseroberfläche. Das Wasser brannte an meinen Wangen, Lider und Lippen doch ich genoss diesen Schmerz. Er lenkte mich ab von dem Himmelsbrief den wir bald bekommen oder schon bekommen haben. Vielleicht schickten sie diesmal auch gar keine? Vielleicht haben zu viele Kinder ihre Väter oder Verwandten verloren?
Bei dem Gedanken spürte ich in mir eine Wut aufkommen. Wieso musste das gerade uns passieren?
Wieder schwirrte mir meine Frage von heute Morgen durch den Kopf
Wie würde ich heute auf einen Himmelsbrief reagieren?
Diese Frage konnte ich wohl nur durch einen Griff zu der kleinen Rasierklinge beantworten. Den schwarzen Griff brach ich durch wobei ich mir ein paar Splitter in die Fingerkuppen und Handflächen zuzog. Ich zog meine Knie an und besah die Klinge, sie war wirklich verdammt scharf, um sie zu testen zog ich die Schneide ein paar Mal über meine Knöchel. Trotz des geringen Drucks bluteten sie stark.
Genau,das was ich suchte
Als ich mein Blut sah wurde ich jedoch schmerzlich an meine Zeit auf der Dorfschule erinnert. Damals war da immer ein Junge,
Seinen Namen? Hatte ich vergessen.
Wie er Aussah? Ebenfalls vergessen.
Was er getan hat... Werde ich wohl nie im Leben vergessen.
Früher hatte er mich geärgert, wie mit Spitznamen und Schimpfwörtern, außerdem hatte er mich geschlagen ich zuckte zusammen als ich an einen dieser Abende dachte wo ich wieder alleine nach Hause gehen musste. Um zum Hof zu kommen musste man erst einen kleinen Feldweg entlang, bei dem man im dunkeln kaum die eigene Hand vor Augen sah. Schon lange wollte mein Vater dort Laternen hinsetzen und das was diesen Abend geschah brachte ihn dann letzten Endes dazu. Mit meinen gerade mal 9 Jahren stapfte ich den Kiesweg entlang und freute mich schon auf zu Hause, endlich weg von diesem Jungen. Doch was mich an der Wegabgabelung erwartete hätte ich nicht gedacht. Denn vor mir stand plötzlich eine ungefähr einen Kopf größere Silouette. Ich sagte Hallo und hielt meinen Laternengriff fest umschlossen als ich sie auf das Gesicht dieser Schattengestalt richtete. Meine Augen gewöhnten sich langsam an das helle Licht, aber fast schon in der selben Sekunde ließ ich sie fallen. Vor mir stand der Typ vor dem ich so riesige Angst hatte, der Typ aus der Schule.
DU LIEST GERADE
Dont Starve, Little
HorrorEzreal war glücklich, mit seiner kleinen Schwester Asura und seiner Mutter auf dem alten Bauernhof den er von seinem Vater geerbt hatte. Jedenfalls bis sich seine Albträume beginnen mit der Realität zu vermischen und dadurch ein Leben unter der mens...