Der zehnte Dezember...mit Gibbs

282 20 0
                                    

Der zehnte Dezember:
Ihre Lippen waren so anziehend. Er heftete seinen Blick auf diese, dann schaute er ihr in die Augen. Die wunderschönen grünen Augen, die ihn schon immer verzaubert hatten. Ein kleines Lächeln stahl sich auf Jenny’s Gesicht, welches sich dadurch auch auf seine Lippen legte. Sie verharrten eine halbe Ewigkeit so. Wenn Gibbs ehrlich war, wusste er nicht was er nun machen sollte. Ob er ihr Verhalten richtig deutete oder ob er total daneben war. Er kannte sie zwar, aber trotzdem konnte er nicht immer einschätzen, was sie dachte und was sie tun wollte. Als eine rote Strähne in das Gesicht seines Gegenübers fiel, streckte er unwillkürlich eine Hand aus und strich die Strähne wieder hinter ihr Ohr. Sie ließ es einfach zu, als sei sein Verhalten alltagsmäßig. Wie sollte er jetzt bloß handeln? Wenn er etwas falsch machte, konnte es die komplette Beziehung zu Jenny zerstören. Er könnte seinen Job verlieren. Wollte er dieses Risiko eingehen? Ihm stellten sich so viele Fragen gleichzeitig und er hatte auf kaum eine dieser Fragen eine Antwort. Einen Moment zögerte er noch, dann nahm er ihr Gesicht in die Hände und strich ihr mit seinen Fingern über die Wange. Sie zuckte nicht zurück. Es gab ihm die Antwort auf die Frage, ob sie es auch wollte. Langsam zog er ihr Gesicht zu seinem. Als ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, war er so unsicher, wie schon lange nicht mehr. Die Aufregung war aber größer. Sein Herz schlug schneller, so schnell, dass er Angst hatten, es würde vom Adrenalin zerspringen.
„Wollen wir das wirklich?“, murmelte Jenny zaghaft und schaute ihm in die Augen. Gibbs nickte nur. Jenny schloss ihre Augen und auch Gibbs tat es ihr darauf gleich. Dann überbrückten sie auch die letzten Zentimeter Luft zwischen ihnen und fanden sich in einem zaghaften Kuss wieder. Der Kuss war schüchtern, aber es fanden sich dennoch tausende Emotionen in ihm wieder. All die Jahre hatte er auf diesen Augenblick gehofft. Zwar war die Situation in seinen Vorstellungen eine andere gewesen, aber er war hier, mit der Frau die er liebte und das war das Wichtigste.  Nach gefühlten Stunden lösten sie sich voneinander, als Gibbs die Augen wieder öffnete lächelte die Frau, die ihm gegenüber saß, ihn an und in ihren Augen lag eine solche Liebe. Keine Maske hatte sich auf ihr Gesicht verirrt. Sie war einfach nur Jenny. Seine Jenny. Wieder sahen sie sich in die Augen, doch diesmal versuchte keiner der Beiden seine Gefühle, hinter einer Maske, zu verstecken.
Doch dann wurden sie von einem Kratzen erschrocken. Wieder ein Kratzen. Doch dann kam eine Stimme durch das dicke Stahl des Fahrstuhls.
„Ist da jemand drinnen?“, hörten sie eine männliche Stimme, wahrscheinlich einer der Sicherheitsbeamten.
„Ja, hier ist jemand.“, gab Gibbs zurück. Warum musste ausgerechnet jetzt jemand stören? Gerade jetzt?
„Es tut mir leid, aber ich fürchte, dass sie noch mindestens eine halbe Stunde im Fahrstuhl verbringen müssen. Könnten sie mir noch sagen, wer sich im Fahrstuhl befindet? Wir müssen eine Liste mit allen Mitarbeitern erstellen.“, hörten die Insassen des Aufzugs wieder eine gedämpfte Stimme.
„Direktor Shepard und Agent Gibbs.“, brummte Gibbs laut durch die dicken Wände des Fahrstuhls.
„Oh…wir werden versuchen sie so schnell wie möglich da rauszuholen.“, meinte der Mann noch, dann hörten Jenny und Gibbs wieder ein Kratzen und es wurde still. Der Mann war verschwunden. Wenn Gibbs herausbekommen sollte, wer sie gestört hatte, würde es für denjenigen nicht gut ausgehen. Gibbs zog die Rothaarige wieder in seine Arme und versuchte sie zu wärmen, da die Kälte deutlich zunahm. Woher kam nur all die Kälte? War es wirklich so kalt draußen? Die einzige plausible Antwort war, dass die kalte Außenluft in den Fahrstuhlschacht strömte und somit den Aufzug auskühlte. Normalerweise würde Gibbs mittlerweile total wütend sein, wegen dem Koffeinmangel und der Tatsache, dass er in einem Aufzug mit eisiger Temperatur gefangen war. Aber da er dafür jetzt seine Jenny wieder hatte, war das doch ein fairer Tausch.

Navy CIS AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt