Der dreiundzwanzigste Dezember...mit Ducky

231 19 0
                                    

Der dreiundzwanzigste Dezember:

Da Ducky im Moment keine Patienten hatte, beschloss er den Herren des Teams im Großraumbüro zu helfen. Die Damen waren schließlich diesen Vormittag beim Shoppen. Sogar die Direktorin hat freudig zugestimmt und war nun mit Abby und Ziva im Einkaufs-Center. Allerdings durften Abby und Ziva nur unter der Bedingung mit, dass der Fall auf jeden Fall noch heute abgeschlossen wurde. Das war wohl auch der einzige Grund weswegen Tony, wie Ducky nun sah da er den Fahrstuhl verließ, arbeitete. Auch McGee arbeitete wohl noch produktiver als sonst, was der Pathologe, an seinem leicht rosa angelaufenen Gesicht, erkennen konnte.

„Ah Jethro. Wie ich sehe seid ihr tüchtig am Arbeiten. Meine Patientenzahl hält sich dagegen sehr in Grenzen und deshalb wollte ich meine Hilfe hier oben anbieten.“, erklärte Ducky sein Vorhaben. Gibbs schaute nur hoch und zeigte dann auf den Platz von Ziva und auf ein paar Überwachungsbänder.

„Nimm dir ein paar Bänder und schau sie dir an, achte auf diesen Mann.“, meinte der Teamleiter und zeigte von den Bändern auf ein Bild, welches einen Mann in einem Kostüm darstellte. Erfreut über die neue Aufgabe setzte sich der Pathologe an den Schreibtisch, wusste aber nicht, wie er jetzt die Bänder einlegen sollte. Er starrte unschlüssig den Computer an.

„Ähm Ducky, brauchst du Hilfe?“, bot McGee nach einer Weile seine Hilfe an.

„Ja Timothy, ich komme mit dieser Technik nicht zurecht, in der Pathologie sehen die Computer irgendwie anders aus und wenn ich dann mal Hilfe brauche, ist der gute Mister Palmer da.“, gab der ältere Herr zu und machte dann Platz, damit der junge Agent ihm das Band einlegen konnte. Danach erklärte er auch noch, wie er die Bänder wechseln konnte und machte sich dann selbst wieder an die Arbeit. Gefühlte Ewigkeiten starrte Ducky auf den Bildschirm, wie auch seine Kollegen, dann tauchte eine Person im Bild auf. Eine Person, die ein Weihnachtsmann-Kostüm trug. Nicht dass das so besonders wäre, denn an Weihnachten liefen sogar einige Menschen so durch Washington. Aber dieser Mann sah genauso aus, wie auf dem Foto, außer dass man auf dem besagten Foto nichts von seinem Gesicht erblicken konnte.

„Äh, ich glaube der gute Mann hat sich auf meinem Band sehen lassen.“, meinte Ducky und sofort war alle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet. Tony sah ihn einfach nur unendlich erleichtert an, wahrscheinlich hatte er keine Lust mehr. Gibbs sah ihn einfach nur an.

„McGee, leg das Band auf den Bildschirm.“, ertönte die Anweisung von Gibbs und sofort sprang der Angesprochene auf, um das Bild des Computers auf den Plasma-Bildschirm zu schieben.

„So Boss, ich lass die Stelle noch einmal in Zeitlupe durchlaufen, dann sehen wir, ob wir ein Gesicht haben.“, erklärte der jüngste Agent sein Vorhaben und bekam ein Nicken von Seiten Gibbs‘.

„Stopp!“, rief Tony, als er ein Teil des Gesichtes sah und sofort hielt McGee das Band an. Ducky stand etwas irritiert am Rande und versuchte auf dem Standbild ein Gesicht zu erkennen. Mit etwas Phantasie gelang es ihm dann schließlich. Warum waren die Überwachungsbänder auch immer so verpixelt?

„McGee, ran zoomen.“

„sofort Boss.“

Dann drückte der Probie hastig auf den Tasten der Tastatur und vergrößerte dadurch das Bild, in einer weiteren Einstellung, ließ er es sogar ein wenig schärfer werden.

„Wir haben ihn.“, stellte Gibbs nun fest und löste somit einen Freudenschrei von Tony aus. Natürlich bekam er dafür eine saftige Kopfnuss und der Pathologe konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.

„DiNozzo, jag das Gesicht durch die Datenbank, aber nur die für Angehörige des Marine-Corps.“

„Geht klar Boss!“

„Kann ich sonst noch etwas tun, Jethro?“, fragte Ducky nachdem er sich wieder auf den Platz von Ziva gesetzt hatte.

„Nein.“, meinte Gibbs kurz angebunden, wie immer.

Die Zeit verging ziemlich schnell und die Suche nach dem Mann verlief ziemlich langsam, bis Tony’s Augen sich irgendwann weiteten und er einen weiteren Freudenschrei ausstieß.

„Ich hab ihn!“, grinste er und schob die Akte des Toten auf den Bildschirm.

„Boss, er war Sergeant  Alex Flynn. Er hatte mit hochgeheimen Material zu tun und musste deswegen vor einer Woche untertauchen, da ein Killer auf ihn angesetzt wurde. Der Täter ist dann wahrscheinlich unser Killer…und der heißt…Bill Hampton. Er wurde vor einer Stunde an einem privaten Flughafen von der CIA gefasst.“, bei den letzten Worten hellte sich die Miene von Tony auf, dafür wurde die Miene von Gibbs allerdings wesentlich finsterer.

„Wieso kann die CIA nicht einmal über so etwas berichten?“, brummte er.

„Ich denke mal, die CIA wusste nichts über den Zusammenhang zwischen unserem Fall und das es sich bei unserem Todesopfer um die untergetauchte, gejagte Person handelt, deren Auftragskiller von allen Behörden gesucht wurde.“, erklärte Tony, der wohl mal etwas Produktives beitragen wollte. Gibbs griff zu seinem Telefonhörer und schnauzte, nach ein paar Sekunden eines ruhigen Telefonats, die Person am anderen Ende des Hörers an. Dann donnerte er den Hörer zurück auf das Telefon.

„Die CIA hat ihn erschossen und nicht gefasst.“, meinte Gibbs wütend, doch bemerkte der Pathologe, dass die Wut nicht allzu ernst war, vermutlich freute es Gibbs sogar, denn so hatte er weniger Arbeit und die Fall Akte war um einiges kürzer. Das Geräusch des Fahrstuhls ließ die vier Männer aufhorchen und ihre Blicke richteten sich auf die drei Frauen, die herauskamen. Jede hatte eine Tüte in der Hand.

„Und? Gibt es was Neues?“, stellte die Rothaarige als erstes eine Frage und schaute die fröhlichen Herren an.

„Der Fall ist gelöst. Der Weihnachtsmann war Sergeant Alex Flynn, er musste aufgrund eines Auftragsmörders abtauchen. Doch er wurde vermutlich doch gefunden. Die CIA hat den Mörder Bill Hampton vor einer guten Stunde erschossen, als er fliehen wollte.“, fasste Gibbs zusammen und die Direktorin schaute den Agent an wie ein Auto. Ihr schien es seltsam vorzukommen, dass Gibbs direkt so ausführlich auf ihre Frage antwortete und auch den Pathologen verwunderte es ein wenig, aber Gibbs war halt ein Buch voller Fragen.

„Boss, gehen wir jetzt einkaufen? Weil wenn wir zu spät losgehen, dann bekommen wir nicht mehr alles und morgen haben ja die Läden alle geschlossen.“, sprach Tony und fing sich die grinsenden Gesichter von fünf anderen Personen ein.

„Meinetwegen.“, erwiderte der Grauhaarige und nahm sich, wie die anderen Herren des Teams die Jacke. Dann gingen die Herren zum Fahrstuhl um sich auf den Weg zu machen.

„Wer fährt?“, fragte McGee und sah als Antwort die Autoschlüssel in Gibbs‘ Hand.

„Jethro, wohin fahren wir denn?“, warf auch der Pathologe nun eine Frage ein.

„Ich bin dafür, dass wir zur City-Mall fahren, die haben echt alles.“, warf Tony ein und bekam überraschender Weise ein Nicken von seinem Boss.

„Sag mal, was schenkt ihr eigentlich wem?“, murmelte DiNozzo nach einer Weile der hektischen Autofahrt. Doch diese Frage blieb ihm unbeantwortet.

Navy CIS AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt