PeterX(female) reader

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(Pssst. Ganz kleine Tigger-Warnung von Gedanken über den Tot.)

Du hast dir noch nie wirklich Gedanken über den Tod gemacht. Warum auch? Du hattest nie einen Grund dafür. Das Leben war zu schön. Natürlich gab es da auch gewissen dunkle Tage. Doch ohne das Dunkle konnte das Helle nicht existieren. Das gehörte alles zum großen Ganzen dazu. Vielleicht dauerte es seine Zeit, um das alles zu verstehen. Doch irgendwann konnte man es verstehen. Die Welt war nie wirklich dunkel. Oder die ganze Zeit einfach zu hell. Es war ein Wechsel.

Aber was war mit denen, die nur Dunkelheit sahen? Wahrscheinlich waren es die Gedanken, die einen blind machen konnten. Gedanken, die einfach ständig da waren. Was fühlten diese Menschen? Konnten sie wirklich niemals mehr irgendetwas Helles erkennen? Sahen sie einfach nur stetig die Dunkelheit, um irgendwann sich einfach zu töten? War es denn wirklich "töten"? Für die Betroffenen wahrscheinlich eine Erlösung. Dennoch gab es wirklich viel, was einen am Leben hielt. Es mussten nicht die Menschen sein. Es konnte auch einfach die Natur sein. Das Können von etwas. Oder aber auch einfach nur die Emotionen, aus denen man lernen konnte. Ja, das Leben war wirklich sehr schön.

Dennoch....wie würde es sich anfühlen, zu sterben? War es schmerzhaft? Würde man alles wieder vergessen? Oder in gewisser Weise irgendwelche Erinnerungen mitnehmen? Waren die Religionen wahr? Oder wann würde der Tod denn nun schlussendlich kommen? Viele machten sich doch insgeheim darüber ihre Gedanken, als würden sie alle es nicht mehr abwarten können, endlich zu sterben. Du hast das nie gemacht. Das Leben war doch so schön für dich gewesen. Du hast so viel Positives erlebt in den vergangenen Jahren. Vor allem, als du dann endlich mit Peter Parker zusammen kamst. Er war nicht der beliebte Schüler, hinter dem die Mädchen her waren. Er war ehr unauffällig und am Anfang hast du nicht wirklich Notiz von ihm genommen. Aber dann, keine Ahnung wie genau es passiert ist, aber ihr kamt ins Gespräch. Seine Unsicherheit brachte dich zum Lachen und du hast dich so oft dafür entschuldigt. Peter mochte dich sehr. Er liebt dich.

Du hattest dir Gedanken gemacht wie es weitergehen könnte. Ein Leben mit ihm wäre das schönste, was für dich passieren könnte. Aber du wusstest auch, dass er sehr viel zu tun hatte. Er, als Spiderman. Natürlich war es seine Pflicht und du warst stolz auf ihn. Niemals hättest du daran gedacht, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Nicht dir. Warum auch? Warum sollte es von allen Menschen in New York genau dich treffen?

Ja, warum dich?

Das Gebäude war doch groß genug. Es liefen so viele da rum und auch die Explosion schien so weit weg zu sein. Aber das war sie nicht. In der Mall war die Explosion so nah an dir, dass du hättest sterben können. Aber das bist du nicht. Stattdessen wurde der ganze Boden brutal aufgerissen und viele Menschen inclusive dir rollten einfach hinunter und wurden verschlungen. Dort unten war das Parkhaus und viele Autos begannen, laut zu piepen und hell zu blinken. Als mehr Betonplatten auf die Dächer krachten, da verstummten sie einfach. Wie ein Menschenleben. Auch ein Mörder konnte einfach das Messer ansetzen und kurz danach würde es ganz still sein. Unheimlich still, sodass es alles schon weh tun würde in den Ohren. Es war unbeschreiblich.

Die Tiefkühlgarage war nun ruhig. Es bröckelte ab und zu mal. Doch die Schreie der Menschen und die lauten Autos waren verstummt. Waren sie tot? Du wusstest es nicht. Was du aber wusstest, war dass du noch am Leben warst. Du warst es immer noch. Der Sturz auf den Boden hatte wehgetan. Und auch das Herunterrutschen in die Tiefkühlgarage oder die Steine, die auf deinen Körper vielen hatten wehgetan. Doch das alles war gar nichts. Gar nichts im Gegensatz zu der Eisenstange, die durch deinen Körper glitt, als du runter gerutscht warst. Sie hatte sich gelöst und mit der Wucht, mit der du auf einer schiefen Betonplatte herunter bist, hatte es ja nur so kommen können.

Ja, und jetzt warst du hier. Warmes und dickflüssiges Blut lief aus deinem Mund direkt auf die Eisenstange, die weit aus deinem Körper ragte. Auch diese war in deinem dunkelroten Blut geschmückt. Es tropfte alles leise auf den Boden. Ein Geräusch. Nur ein einziges. Überall lagen große Betonstücke und riesige Haufen kleiner Steine. Ab und zu ragten Rohre aus der Decke und die Autos waren überwiegend zerquetscht. Du konntest keinen Ausgang erblickten, alles war zu geschüttet. Das einzige Licht, was du hier unten bekamst, war das von einem Loch aus dem Betonstücken. Es war klein. Aber dennoch konntest du damit einiges erkennen. Staub und andere kleine Partikel waren im Licht zu sehen. Und eben auch dein Blut. Es glänzte im Licht und schimmerte leicht.

Du wusstest, dass du hier sterben würdest. Keiner könnte dich jetzt noch retten. Niemand, der noch hier war, nicht die Menschen in den Krankenwägen, die du hören konntest und auch nicht Peter. Warum konnte es so schwer sein, ein Leben zu schenken, aber so leicht sein, ein Leben einfach so auszulöschen? Es brauchte nicht viel... Ein Schuss manchmal. Oder ein Messerstich. Meistens sogar nur ein Stich von einer kleinen Biene.

Der Grund zum Tod war einfach. Der Weg konnte schwer sein. Du lebtest schließlich noch. Noch... Und die Schmerzen, die du hattest, waren unbeschreiblich. Es waren jedoch auch so viele, dass sie dich langsam betäubten. Auch dein Blickfeld verschwamm langsam. Die Helligkeit wurde immer mehr und mehr. Du konntest nichts sagen, nichts machen. Du konntest lediglich lauschen. Lauschen wie jemand begann, deinen Namen zu rufen. "(Y/N)!!!" Immer und immer wieder. Erst leise... Dann etwas lauter: "(Y/N)!!!" Die Helligkeit war um dich herum. Es war so viel. Eine Silhouette kam zu dir herunter, nahm dein Wangen und schaute dich an. Es war Peter. Dafür musstest du nicht scharf sehen können, um ihn zu identifizieren. Mit Tränen in den Augen schaute er dich an, flehte, dass du überleben sollst.

Für einen kurzen Moment wurde dein Blick wieder klarer und du erkanntest ihn klar und deutlich. Tränen liefen seiner Wange entlang, seine Augen waren schon gerötet. "Es wird alles wieder gut werden...", sprach er leise. Sein Anzug wies bereits einige Löcher auf und seine Haare waren verwuschelt. Es sah so aus, als wärest du durch seine Haare gegangen. Du hattest es immer bei ihm gemacht. Und er hatte dann immer so liebevoll gelächelt.

Dieses Mal war er voller Sorge um dich. Er hatte die Hoffnung zwar noch nicht aufgegeben, aber ihr beide wusstet, dass es zu spät war. Du hattest schon zu viel Blut verloren. Erneut stieg die Helligkeit und die Wärme um dich herum. Das Flehen von Peter begleitete dich, während hinter ihm mehr Menschen dazu kamen. Du erkanntest sie nicht, doch das war auch nicht länger wichtig. Die Wärme um dich herum und in dir fühlten sich gut an. Du wolltest Peter eigentlich nicht weinen sehen. Zu schön wäre es gewesen, wenn du noch einmal sein Lächeln sehen konntest. Doch dein Anblick schien schlimm zu sein. Doch für doch war es nun okay. Nichts anderes zählte mehr. Tief in dir wolltest du immer noch schreien und ihn einfach nur umarmen. Deinen Peter. Aber du konntest nicht. Du warst zu schwach. Was dir noch mehr in der Seele brannte, war dass du dich nicht wirklich von Peter verabschieden konntest. Viele bekommen einfach nicht die Gelegenheit, zwei Worte zu sagen. Sie können nicht einfach zu ihren Liebsten gehen und sagen: "Lebe wohl."

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