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Obwohl ich nur über Onyx nachdenken konnte und die schlimmsten Horrorvorstellungen hatte, was sie alles mit ihm anstellen würden, landete ich am Ende doch mit Kara in einem netten Cafè.
Während sie da gegenüber von mir ihren Donut verdrückte, starrte ich einfach nur aus dem Fenster und beobachtete die lebendige Stadt.
,,Ich verstehe dich. Als Alex entführt wurde, konnte ich auch an nichts anderes denken.", kam es dann von ihr, was mich dazu brachte, sie anzusehen.
,,Naja. Onyx ist nicht nur wie mein Bruder. Auch... wie mein Sohn oder bester Freund. Er und ich waren in unserem Leben immer die einzigen. Keine Eltern, Freunde oder sonst was. Nur wir beide...", erklärte ich kurz und beließ es beim Augenkontakt.
Erst kam garnichts von ihr und wir sahen uns einfach nur an.
Dann senkte sie den Blick und wendete sich erneut an ihren Donut.
Plötzlich kam mir dieser Gedanke.
Ich weiß nicht wieso, vielleicht lag es daran, dass wir gerade zusammen in einem Cafè saßen und ich die Chance hatte, ihr so viel zu erzählen.
,,Kara, ich möchte dich das jetzt fragen. Aber ich erwarte nicht, dass du mir.... antwortest.", fing ich etwas unsicher an.
Sie nickte und wischte sich ihre Hände am Tuch ab, welches schon die ganze Zeit neben ihrem Teller lag.
Bevor ich sie fragte, atmete ich noch einmal tief ein und aus, um mich etwas zu beruhigen.
,,Als du unter dem Einfluss von rotem Kryptonit warst.....Wie hast du dich da gefühlt?"
Ihr Lächeln verschwand langsam.
Das Thema war ihr nicht lieb.
Und das war mir bewusst.
Erstmal räusperte sie sich, schwieg einen Moment.
Aber dann erklärte sie es mir.
,,Es war, als...wäre ich nicht ich. Ich war noch in dem Körper und konnte alles fühlen, alles sehen, hören oder tun, aber...das war nicht wirklich ich. Supergirl hat Dinge getan und Kara Danvers hat Dinge gesagt, auf die ich wirklich nicht stolz war. Schließlich wollte ich das alles garnicht sagen. Naja, als es dann schlimmer wurde und diese ganze Wut und Sehnsucht nach Vergeltung für den ganzen Schmerz, in mir hochkam, habe ich immer mehr die Kontrolle verloren. Am Ende wäre ich sogar bereit gewesen, meine Schwester zu töten."
Ich schluckte einmal.
Das, was sie dort beschrieb, kam mir nämlich ziemlich bekannt vor.
Und das war nicht auf sie bezogen....
,,Als ich dann wieder Ich war, hatte die ganze Stadt Angst vor mir. Und ich hatte Angst, dass ich das nicht wieder hinbiegen könnte. Vom Rest denke ich, weißt du Bescheid. Wieso... wolltest du das denn wissen?"

Mein Kopf brauchte ein paar Sekunden, um das hier gerade zu verstehen.
Naja, verstehen eher nicht, aber verarbeiten.
Ich habe mich genauso gefühlt wie sie.
Theoretisch könnte ich es ihr erzählen.
Sie würde es verstehen.
Aber...es wäre zu gefährlich.
Eigentlich ist es ja auch gefährlich, gerade hier zu sitzen und mit ihr zu reden.
Schließlich sitze ich gerade hier in einem offenen Cafè und wenn die Dunkelheit jetzt käme, gäbe es keinen Weg raus, ohne mich zu zeigen oder plötzlich von der Bildfläche zu verschwinden und das könnte heißen, sie würde mir folgen! Und wenn ich dann auch nur eine Sekunde zu spät wäre, könnte das für sie tödlich enden!
Warum muss immer alles gefährlich sein?!
Nur wegen dieser verdammten Dunkelheit.
Ich könnte gerade schon wieder einfach ausrasten! Am liebsten würde ich einfach nie wieder zu irgendjemandem gehen! Aber dann wäre ich wieder so lange alleine und sie würden sich Sorgen um mich machen. Vorallem muss ich aber zuerst Onyx finden. Wenn ich ihn habe, werde ich seinen Entführern und allen anderen, die bei Catmiss sind, mit meinen Kräften sämtliche Knochen brechen und zusehen, wie sie um Gnade winseln, bis sie ihn freiwillig geben!
,,Danica?"
Ihre Stimme zu hören, warf mich mit einem Mal wieder zum vorherigen Gespräch zurück.
Meine Hände hatte ich unter dem Tisch schon zu Fäusten geballt...
Schnell überlegte ich mir eine billige Notlüge, um nicht aufzufallen:,,Ähm. Warum ich gefragt habe? Einfach aus Interesse."
Sie ließ es dabei.
Warum ging das gerade so unglaublich schnell?
Nur weil ich ein paar schlechte Gedanken hatte?
Wenn ich nicht dagegen ankämpfen kann und mich so leicht davon leiten lasse, wäre es vielleicht besser, alleine nach Onyx zu suchen.
Es wäre nicht gerade toll Schuld daran zu sein wenn in den folgenden Tagen dann im Fernseher als Schlagzeile steht 'Supergirl wurde ermordet. Der Täter war ein Wesen, was noch nie zuvor gesehen wurde und ist gefährlicher als alles, was wir jeher kannten'
Alleine der Gedanke daran...
Plötzlich klingelte Karas Handy und ich beobachtete, wie sie in ihre Jackentasche griff und ihren Apparat nahm.
,,Es ist Winn.", berichtete sie mir noch kurz, bevor sie dann abnahm.
,,Winn, hast du etwas gefunden?"
Ich beobachtete sie nur.
An ihrem Gesicht erkannte ich, dass sie es wirklich ernst meinte.
Sie wollte wirklich helfen, ihn zu finden.
,,Ok! Schick ein Team dorthin."
Jetzt sah sie mich an.
,,Ob die mega coole Neue auch mitkommt?"
Sofort nickte ich.
,,Ja, sie kommt mit. Bis dann.", und somit legte sie auf und lief gleich aus dem Cafè.
Ich ging ihr hinterher.
,,Hat er Catmiss gefunden?"

Sie lief in eine Seitengasse.
,,Nein. Aber es gibt ein großes Gelände am Rand der Stadt. Dort gab es Sichtungen, wie Aliens entführt wurden.", erklärte sie kurz und flog los.
Ihre Kleidung landete vor mir.
Schnell folgte ich ihr und wir beide endeten dann, wie sie gesagt hat, auf einem großen freien Grundstück. Es war ziemlich nahe an einem kleinen Hafen.
,,Siehst du etwas?", fragte ich sie und drehte mich einmal um die Achse.
,,Nein."
,,Versuch es mal mit deinem Supergehör."
Sie tat es sofort und schloss ihre Augen.
Wow. Es war irgendwie so spektakulär, das so von nahem zu sehen!
Als sie ihre Augen wieder öffnete, flog sie mit hoher Geschwindigkeit ins Wasser.
Was sollte ich jetzt bitte machen?
Ihr Tatenlos zusehen?
Also, ich war zwar noch nie unter Wasser, aber ich meine, ich bin so stark, dann sollte ich mich doch auch vorm Ertrinken schützen können!
Mit großen Schritten rannte ich direkt auf den Hafen zu und war positiv überrascht, als ich bemerkte, dass ich auch unter Wasser atmen konnte.
Etwas weiter vor mir sah ich ein ziemlich kleines U-boot. Es war vielleicht 15 Meter lang und 10 Meter breit.
Sie schwamm direkt darauf zu und schlug einmal heftig drauf.
Ich schwomm schnell zu ihr und zog das Boot mit meinen Kräften in Richtung Meeresoberfläche.
Sobald wir über Wasser waren, ließ ich es auf dem großen Gelände auf den Boden.
Kurz später kam auch schon das DEO.
Kara ging gleich zu ihrer Schwester aber ich wendete mich an das Boot und suchte nach einer Luke oder einem ähnlichen Eingang.
Am Ende des Bootes fand ich schließlich auch eine ziemlich große Luke.
Kara stellte sich neben mich.
,,Soll ich oder willst du?", fragte sie mich und zeigte mit ihrem Finger auf die jeweilige Person.
,,Du."
Mit ihrem Hitzeblick schmolz sie ein Loch in den Eigang und nahm das Stück weg.
Dann trat sie herein und ich gleich nach ihr.
Es war leer.
Aber direkt oben in der Mitte hing ein Bildschirm.
,,Ihr seid gut. Aber dachtet ihr wirklich, es ist so einfach? Das war nur das Vorspiel zum Aufwärmen. Wir können euch versichern, die nächsten Wochen solltet ihr lieber wachsam bleiben und uns die Aliendame bringen. Sonst könnte euer kleiner Freund hier noch mehr verlieren, als sein Bewusstsein."
Beim letzten Satz sah man ihn bewusstlos auf dem Boden liegen.
Dann wurde der Bildschirm schwarz.
Kara lief wieder aus dem Boot aber ich blieb noch hier und ging zum schwarzen Bildschirm.
Mit meiner Hand machte ich vor dem Bildschirm an meinem Hals die Bewegung, dass ich jemanden köpfe und zeigte auf den Bildschirm.
Sie konnten mich sehen.
Das wusste ich, weil sie 1. Sonst garnicht hätten wissen können, dass wir hier sind und 2. weil an der Ecke des Gerätes ein roter Punkt blinkte.
Danach verließ auch ich das leere Boot.

Rette mich vor der Dunkelheit//SupergirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt