Charaktere - Aus unterschiedlichen Welten

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A/N: In der Geschichte gibt es meistens zwei Überschriften in den Kapiteln. Sie zeigen an, aus wessen Perspektive, oder über wen geschrieben wurde. So kann man auch erkennen was dem einen Charakter passiert ist, was der andere nicht weiß.

DIE UNSCHEINBARE (SIE)

Emily wohnte in Hawkins seit sie denken konnte. Als sie zwei Jahre alt war, ist ihre Familie aus Kalifornien in die Kleinstadt in Indiana gezogen. Ihre Eltern waren der Meinung, dass es für ein Kind schöner sei, in einer ländlichen Gegend aufzuwachsen, was dazu geführt hatte, dass Emily eher das Gegenteil eines Großstadtmädchens aus Los Angeles (dort war sie geboren) war.

Sie war ein ruhiges, eher zurückhaltendes Mädchen. Vielleicht sogar eines der Mädchen, die viele als „nerdy" bezeichnen würden. Sie verbrachte viel Zeit mit lernen und lesen, weshalb sie immer gute Noten hatte und zu den Besten ihres Jahrgangs gehörte. Emily war 16 Jahre alt. Im Gegensatz zu den meisten Mädchen ihres Alters, die sich gerne stylten, Make-up benutzen und ihre Haare täglich stundenlang frisierten, um den Jungs zu gefallen, war Emily eher etwas nachlässig mit ihrem Styling. Meistens knuddelte sie ihre langen, welligen rot-blonden Haare zu einem unordentlichen Dutt oder Zopf zusammen und sah aus, als wäre sie gerade erst aus dem Bett gekommen.
Ihre Mutter schüttelte oft ihren Kopf mit ihrem ordentlich geschminkten Gesicht und den frisierten Haaren, wenn Emily zum Frühstück aus ihrem Zimmer kam. „Warum machst du nicht mal mehr aus dir Kind? Du bist doch so hübsch, aber kümmerst dich nicht um dich.", beschwerte sie sich.

Aber Emily hatte kein Interesse daran, ihre Zeit damit zu verschwenden, vor dem Spiegel zu stehen um sich aufzustylen. Sie sah keinen Grund sich hübsch zu machen für irgendwelche Jungs, denn sie fand keinen der Jungs in ihrer Schule attraktiv oder anziehend. Genau so wie sie offensichtlich nicht interessant war für die Jungs. Keiner von ihnen beachtete sie, was ihr auch ziemlich egal war. Jungs würden sie eh nur ablenken, dachte sie und für sich selbst hatte sie auch nicht das Bedürfnis ihr Aussehen zu ändern. Manchmal fragte sie sich, ob sie überhaupt normal war, denn sie schien das einzige Mädchen zu sein, die so gar kein Interesse am männlichen Geschlecht zeigte. Zumindest nicht an irgendeinem Jungen, den sie kannte. Die anderen Mädchen verbrachten gerne ihre Zeit damit, in der Ecke herumzustehen, Jungs anzusehen, zu kichern und über sie zu tratschen. Sogar ihre beste Freundin Stacy, die ihr eigentlich ziemlich ähnlich war, gab den männlichen Mitschülern immer mehr Aufmerksamkeit.
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DER UNWIEDERSTEHLICHE (ER)

Billy Hargrove war erst vor zwei Tagen mit seiner Familie nach Hawkins gezogen. Es war Freitag, als sie ihren sonnigen Heimatstaat Kalifornien verließen, um ihr Leben in der ruhigen Kleinstadt in Indiana zu führen.

Billy hatte den Umzug von dem Zeitpunkt an gehasst, ab dem er sein Zimmer in dem Haus verlassen musste, in dem er aufgewachsen war. Schon als sein Vater Neil ihm und seiner Stiefschwester verkündet hatte, dass sie umziehen würden, hatte er rebelliert. Leider musste er das Vorhaben akzeptieren, denn er war erst 17 Jahre alt und ging noch zur Schule.

Billy fuhr alleine in seinem dunkelblauen Camaro in die neue Heimat, während seine Stiefmutter und seine Stiefschwester Maxine im Wagen seines Vaters Neil mitfuhren. Billy hatte seine Rockmusik laut aufgedreht und ständig eine Zigarette im Mund, in dem Veruch seine schlechte Laune zu unterdrücken. Sein Auto, war das einzige, was für ihn ein Stück Heimat war, dass er mitnehmen konnte.

Während des Umzug sprach er fast kein Wort, sondern räumte genervt mit einem gelegentlichen Augenrollen die Kartons hin und her, wie sein Vater es ihm auftrug...oder eher gesagt befahl.

Montag sollte sein erster Schultag an der Hawkins Highschool sein. Er war nicht aufgeregt, wie Maxine, die die Middleschool besuchten würde, sondern einfach nur genervt bei dem Gedanken an die ganzen langweiligen Dorfkinder. Sein einziger Hoffnungsschimmer war der Gedanke daran, dass es vielleicht wenigstens ein paar heiße Mädels geben würde, mit denen er seinen Spaß haben könnte.

Billy hatte nie Probleme gehabt mit dem weiblichen Geschlecht in Kontakt zu treten. Im Gegenteil. Er wusste, dass er gut aussah und er achtete auch sehr darauf, dass es so blieb. Er hätte nie das Haus verlassen, ohne seine dunkelblonden Locken zu stylen und eine gute Menge Aftershave zu benutzen. Außerdem trainierte er seine Muskeln im Gegensatz zu den meisten anderen Jungs täglich. Billy wusste, dass er eine Bad Boy Ausstrahlung hatte, auf die die Frauen abfuhren. Er musste nichtmal etwas für diese Ausstrahlung tun. Er war einfach so wie er war.

Verliebt in einen (Alp-)Traum - Billy Hargrove Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt