Herzensbrecher

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EIN RUHIGER SONNTAG (ER)
Als Billy aufwachte fühlte sich sein Kopf an, als hätte ihm jemand Steine hineingelegt. Sein Körper dagegen war eindeutig schon so wach, wie er es jeden Morgen war, zumindest ein bestimmter Teil davon. Das brachte ihn dazu seiner, wie sein Vater es nannte „Lieblingsbeschäftigung" nachzugehen.

Ein paar Minuten später lag er immer noch müde aber zufriedener, bequem im Bett und zündete sich eine Zigarette an. Dieses Mal hatte er nicht vergessen seine Tür abzuschließen, an der auch nach kurzer Zeit von außen kräftig geklopft und dann gerüttelt wurde. „Mach die Tür auf Billy!", hörte er die Stimme seines Vaters wütend auf der anderen Seite.

Billy stand auf, zog sich ein T-Shirt und Shorts über und öffnete die Tür, um seinem Vater direkt in sein zornrotes Gesicht zu sehen. Er konnte eindeutig erkennen, dass Neil sich stark zurückhalten musste, um ihn nicht anzubrüllen, weshalb Billy entschied zuerst zu sprechen, damit er die Situation vielleicht etwas entschärfen konnte.

„Dad...es tut mir leid...gestern...ich hatte mich auf den Abend gefreut und dann sagst du mir..." Sein Vater unterbrach ihn: „Wenn du noch einmal meine Anweisungen missachtest oder frech wirst...dann schwöre ich dir...ich nehme dir alles weg was du hast und deine beschissene Karre verkaufe ich ohne auch nur mit der Wimper zu zucken....glaube es mir."

Billy wusste dass Neil schmerzfrei genug war seine Drohungen wahr zu machen. Das hatte er schon oft genug am eigenen Leib erfahren müssen, weshalb er stumm nickte während er das Gefühl hatte, dass sich ein großer Eisklotz in seinen Eingeweiden bildete, der ihn von innen einfror.

Aber Neil war noch nicht fertig mit seinem Vortrag. „Jetzt gehst du dich fertig machen...du siehst aus wie ein Penner..., dann kommst du runter zum Mittagessen und du entschuldigst dich gefälligst bei Susan und deiner Schwester. Danach wirst du Maxine zur Wiedergutmachung zum Schwimmbad fahren und sie danach auch wieder zurück nach Hause bringen. Hast du das verstanden?"
„Ja, verstanden.", sagte er mit gebrochener Stimme die zwei Worte, die sein Vater immer wieder von ihm hören wollte.

Ich hasse ihn! Dieses verdammte Arschloch soll in der Hölle schmoren.- dachte Billy mal wieder, als er unter der Dusche stand und sich das warme Wasser über den Körper laufen ließ. Auch das half nicht dabei die Kälte in ihm zu vertreiben.

Nach der Dusche setzte er sich an denn Esstisch, wo Susan, Maxine und sein Vater bereits auf ihn zu warten schienen. Alles an dieser Situation fühlte sich einfach falsch für ihn an. Wie sie ihn ansahen...als erwarteten sie etwas von ihm. Maxine hatte einen beschämten Gesichtsausdruck und sah Billy kaum in die Augen, während Susan ihn bedauernd mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete. Sein Vater sah streng aus und funkelte Billy an.

Billy schwieg für einen Moment, atmete tief ein um sich zu sammeln und sagte dann: „Tut mir leid." sein Inneres zog sich zusammen bei den Worten, denn sie waren nicht mal ansatzweise ehrlich gemeint. „Was tut dir Leid Billy?", stach sein Vater weiter mit seinen Worten auf Billy ein. „Bitte Neil...wir wissen doch was er meint.", sagte Susan und legte Neil beruhigend eine Hand auf die vor Wut geballte Faust über der geblümten Tischdecke. Tatsächlich ließ Neil daraufhin von Billy ab. Zumindest mit den verbalen Sticheleien. Seine Blicke straften seinen Sohn weiter.

Nach dem Essen fuhr Billy Maxine zum Schwimmbad. Neben ihr zu sitzen war unangenehm, nach dem was passiert war. Er wusste, dass Maxine ihn gerne darauf ansprechen wollte, was sie am Vorabend gesehen hatte, aber stattdessen sah sie ihn nur an. „Würdest du endlich aufhören mich anzuglotzen, als wäre ich ein armer Hund oder Sowas? Das geht mir auf den Sack!", sagte er zu Maxine, die sofort auf ihre Füße guckte, als hätte er sie ertappt. „Sorry...es ist nur...ich wusste nicht...also ich hätte nie gedacht, dass er dich...schlägt...das ist furchtbar!", sagte sie vorsichtig.

Verliebt in einen (Alp-)Traum - Billy Hargrove Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt