Schon waren wir im Inneren des Gebäudes. Ich blickte mich um und staunte.
Von hier sah es noch größer aus, als von draußen. Überall waren Gänge zu sehen, die irgendwo hin führten , aus einem Material, so schwarz wie die Nacht selbst.
„Wow", hauchte ich.
Aber Nathan achtete nicht auf das atemberaubende Gebäude. Er schaute mich ziemlich wütend an.
„Wer bist du? Wieso kannst du dich unsichtbar machen? Warum hast du mir das nicht gesagt?"
Ich schaute ihn verdattert an. ,,Machst du Witze? Ich habe dir doch schon erzählt, dass ich mich an nichts erinnern kann!"
Er schaute mich wütend an. ,,Ja ist klar, und ich bin einfach so von meinem Onkel weggelaufen."
Er sagte es so, als ob es Ironie wäre, aber das war es doch nicht. Er hatte mir doch genau das vorher erzählt.
Verwirrt sagte ich: ,,Aber das bist du doch." ,,Nein! Das bin ich nicht!"
Nathan schien immer aufgeregter zu werden. „Das war nur eine Lüge, weil ich dachte du wärst normal, ein Mortal eben!"
„Ein Mortal?", jetzt verstand ich gar nichts mehr, „was zur Hölle ist ein Mortal?"
Er sah mich entgeistert an. „Du musst mich nicht für blöd verkaufen, okay? Ich bin zwar noch kein vollwertiger Cecidimos, aber deshalb musst du mich hier nicht verarschen! Diese Festung ist kein Spaß, sie ist gefährlich!"
Was redete Nathan da bloß, ich verstand kein Wort. Aber was ich verstand, war der Fakt, dass wir das alles besser nicht hier klären sollten.
„Wir klären das später", zischte ich und zog ihn hinter mir her. ,,Hey, was wird das?"
Er versuchte, sich zu wehren indem er mir gegen das Schienbein trat, aber mein Griff lockerte sich nicht.
„Wir müssen uns ein Versteck suchen. Eins, wo niemand uns finden kann."
Nathan hatte wohl nichts dagegen, also ließ er sich von mir mitschleppen und wir liefen los, um ein geeignetes Versteck in dieser Festung zu finden.
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Ich wusste selbst nicht so genau, wonach ich suchte. Zweimal mussten wir umdrehen, weil es zu unheimlich war um weiterzugehen.
Aber irgendwann kamen wir dann in einen Flügel, wo es von Wachen nur so wimmelte.
Eigentlich war das nicht so gut, aber wir waren immerhin unsichtbar und konnten den Wachen so problemlos aus dem Weg gehen.
Wir stellten fest, dass wir uns in dem Schlafflügel befanden, indem die Wachen ihre Zimmer hatten.
Das war doch ganz gut, immerhin konnte es doch sein, dass zufällig ein Zimmer zu viel dort war, und wir uns darin einrichten konnten.
Jedenfalls solange bis jemand anderes einzog, dann machten wir uns eben unsichtbar und bewegten uns leise durch das Zimmer zurück auf den Korridor.
Tatsächlich gab es eine Menge Zimmer, die nicht besetzt waren. Der Korridor war endlos lang und die meisten hinteren Räume waren nicht bewohnt.
Wir suchten uns ein Zimmer aus, das ziemlich weit hinten lag, weit weg von all dem Trubel weiter vorne.
Als wir uns ein Zimmer ausgesucht hatten öffnete sich dessen Tür einfach von alleine, so wie es auch schon das große Tor dieses ganzen Gebäudes getan hatte.
Das Zimmer war groß und geräumig, sogar ein Bad mit einer Dusche und einer Toilette war angeschlossen.
Es gab zwei große Betten und ich legte mich erstmal hin und ruhte mich aus. Ich war ziemlich erschöpft von der ganzen Suche nach einem Versteck, das hatte länger gedauert, als ich gedacht hatte.

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Cynthia
FantasiaAls Cynthia mitten im Wald erwacht, kann sie sich an nichts erinnern. Sie weiß nicht wo sie ist, geschweige denn, wer sie ist. Als sie auf den geheimnisvollen Nathan trifft, werden die Ereignisse nur noch rätselhafter. Was ist das bloß für eine groß...