Kapitel 50

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Eine Tür knallte und Licht flutete in den Raum. Ich versuchte benommen aufzustehen.

„Frühstück!" Klaw. Oh schön. Meine Laune für den Tag war schon mal im Keller. Er knallte ein Tablett auf den Boden, auf dem sich einige Scheiben Brot stapelten. Naja, was hatte ich auch anderes erwartet? Immerhin war es Vollkornbrot.

Ehe wir es uns versahen war er schon wieder draußen und wir teilten das Brot unter uns auf. Dann ging es an den Plan.

„Also. Wir müssen Sharpwing davon abhalten aus seinem Zimmer zu kommen." Karlotta betrachtete die Höhe unserer Türklinke und dann nachdenklich die Regale.

Denkst du, was ich denke?, fragte Clara sie. Karlotta nickte.

Gut. Brett unter die Klinke, aber was machen wir mit unserer Tür? Ich starrte auf das mit Ranken bemalte Holz.

Buchensturm stand auf, ging zu ihr und strich mit der Hand darüber. Dann setzte er sich wieder. „Das bekomme ich hin."

Amelie starrte ihn entsetzt an. Du wirst sicher nicht...

„Doch. Oder hast du ne bessere Idee?"

Sie suchte nach Worten und gab schließlich auf. Du bist wie Tilda. Immer mit dem Kopf durch die Wand.

Ich nehm das mal als Kompliment., murmelte ich.

„Wenn wir Glück haben trittst du den Typen dahinter auch noch mit weg.", knurrte Karlotta. „Es wäre mir eine Ehre, ihn als Fußabtreter zu benutzen."

„Wenn nicht, kümmer ich mich um ihn.", sagte Nina und deutete in Richtung der Regale. „Die eignen sich sicher, um Leute damit zu schlagen."

Wir haben drei Stunden Zeit, wenn sie uns um neun Essen bringen. Drei Stunden um die Regale auseinander zu nehmen und alles vorzubereiten.

Während wir die Regale auf Bretter mit passender Länge durchsuchten, fand Buchensturm etwas, was uns die Zeit bis heute Abend deutlich verkürzen sollte. Einen kleinen Riss an einem der Balken. An der Wand zum Labor. Als hätte die Feuchtigkeit in der Luft über die Zeit die Wand vom Balken abplatzen lassen. Wenn ich mich auf einem der Regale auf die Hinterpfoten stellte, konnte ich knapp durchschauen.

Und was siehst du?

Nicht viel. Der Riss ist zu schmal. Da ist eine Art Labor. In einer Ecke steht eine ziemlich große Maschine. Davor steht Klaw. Sharpwing macht gar nix und rennt nur von links nach rechts. Ich ließ mich leise zurück auf alle vier Pfoten fallen. Nina, willst du mal reinklettern und schauen?

„Ich kann als Zecke nichts sehen, du Schlumpf. Schon vergessen?"

Oh. Stimmt.

Neun Stunden verbrachten wir damit, in einigen Regalen die Bretter zu lockern, die zum Glück nur mehr schlecht als recht zusammengenagelt waren, unter dem Spalt in der Tür durchzustarren, im Moment hielt die Schleiereule- jetzt Schleiereule mit Gewehr- Wache und durch die Ritze in der Wand zu starren. Als uns die Schleiereule unser Mittagessen, bestehend aus Dosenravioli, brachte, versuchten wir halbwegs normal und gelangweilt auszusehen. Amelie jagte ihren eigenen Schwanz. Ich tat so, als würde ich schlafen und Karlotta und Nina spielten „Bei Müllers hats gebrannt".

Aber sobald der Schlüssel wieder umgedreht war, ging es weiter. Um drei Uhr wurde es das erste Mal interessant. Lautes Jubelgeschrei ertönte aus dem Raum neben uns. Buchensturm auf dem Regal informierte uns darüber, dass die beiden Männer anscheinend einen sehr merkwürdigen Tanz aufführten. Aus dem Geschrei konnten wir nur wenig verstehen. Nur „Wir haben es geknackt."

„Die DNA.", flüsterte Karlotta. „Sie haben die DNA entschlüsselt."

Jetzt wurde es ernst. Um viertel nach sechs beobachtete ich, wie Klaw Sharpwing eine durchsichtige Flüssigkeit in die Hauptschlagader spritzte, woraufhin dieser sich sichtlich unter Schmerzen, dem Türknallen nach zu urteilen, in sein Schlafzimmer zurückzog.

Ich sprang auf den Boden. Jetzt haben wir wirklich ein Problem. Wenn er jetzt alle unsere Zweitgestalten hat, dann hat er insgesamt acht.

„Ist er dann Oktawandler?", grinste Karlotta trotzdem.

Ich bin für Achteckwandler., schaltete Amelie sich ein.

Keine Zeit für Witze. Der Plan wartet, Clara klopfte mit dem Schwanz auf den Boden.

Exakt vierundzwanzig Minuten nach neun brachte Klaw uns jedem eine Scheibe Brot.

Er grinste spöttisch. „Wisst ihr was heute für ein Tag ist?"

„Samstag.", knurrte Karlotta.

„Nein. Heute ist der Tag an dem wir Geschichte geschrieben haben. An dem sich monatelange Arbeit endlich ausgezahlt hat. Der Tag, an dem ich die Wandlerwelt für immer verändert habe...", verkündete er triumphierend.

„Sie waren auch der eine Typ in der Schule, der immer allen ins Gesicht gerieben hat, dass er eine Eins geschrieben hat, oder?", Karlotta verschränkte die Arme.

Klaw lief langsam auf sie zu. „Weißt du was? Sobald wir das Geld haben, brauchen wir dich nicht mehr am Leben zu lassen. Wenn Sharp mich lässt, dann reiß ich dir jedes Haar einzeln raus und schlage dich so lange, bis du um Gnade winselst."

Karlotta sagte nichts mehr und bedachte ihn nur mit ihrem Mordwaffenblick, dem sogar er schließlich auswich. Er verließ das Zimmer und drehte den Schlüssel im Schloss. Jetzt wurde es richtig ernst. Der Plan begann.

Black Forest Academy || Woodwalkers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt