"Kalter Raum"

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 Tom Odell - Heal

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Tom Odell - Heal

Amaya

Trotz der inneren Unruhe, ist meine Atmung ruhig und gleichmäßig. Ich kann nichts hören. Nur das Rauschen in mein Ohren ist ohrenbetäubend.

Die kahle, graue Wand gegenüber von mein Bett wirkt beruhigend und ist trauriger weise mein Anker. Sie hält mich davon ab, laut zu schluchzen und mein Verlobten auf mich aufmerksam zu machen.

Dieser steht wahrscheinlich immer noch im Raum, den er gerade betreten hat. Zumindest kann ich nicht hören das er irgendetwas tut.

Plötzlich höre ich wie er ein Schritt betätigt und kneife automatisch meine Augen zu.

Die Worte meiner Mutter kommen mir in den Sinn.

"Er wird dich bei Nacht erwarten. Leg dich Nackt ins Bett und warte. Sei brav, höre auf ihn und nichts wird passieren"

Als ich das hörte wäre ich fast in Tränen ausgebrochen, konnte mich aber gerade noch so davon abhalten.

Ich habe mich nicht nackt ins Bett gelegt. Mit meinem ziemlich schwerem Hochzeitskleid, liege ich seitlich, schwitze mich zu Tode und muss dem Drang widerstehen meine Position zu wechseln. Sie wird allmählich ziemlich ungemütlich.

"Ich weiß, dass du nicht schläfst."

Mir stockt der Atem bei der dunklen Stimme, die den Raum erfüllt.

Doch von der Angst gelähmt, was jetzt passieren könnte erwidere ich nichts.

Vielleicht verschwindet er, wenn er merkt das ich nicht will.

Ich höre das knacken von Knochen, ob er seine Finger knackt, sein Nacken oder irgendein anderen Körperteil weiß ich nicht.

Aber es klingt alles andere als angenehmen.

Knacks
Knacks
Knacks

"Warum hast du dein Kleid noch an. Wurden dir die Regeln nicht beigebracht ?" Fragt mein Ehemann mit seiner tiefen, festen Stimme.

Seine Wörter lösen etwas in mir aus. Obwohl ich genau davor Angst hatte, geben sie mir die Kraft mich aufzusetzen. Mich aber noch nicht zu ihn umzudrehen.

Dieses Arschloch hat mich vorm Altar stehen lassen. Er hat mich vor meiner ganzen Familie blamiert und ist sehr wahrscheinlich Schuld an dieser Hochzeit.

"Warum warst du nicht bei der Hochzeit. Hat man dir nicht beigebracht das man seine Ehefrau nicht vorm Altar stehen lässt ?" Im Gegensatz zu seiner Stimme, ist meine zittrig. Doch meine Worte dafür sind stark.

"Dir steht es nicht zu, sich zu beschweren. Ich habe meine Absichten und Forderungen deutlich gemacht."

Was in Gottes Namen meint er ? Ich wusste bis vor kurzem nichts von meinem Ehemann. Geschweige denn Absichten oder Forderungen die er gestellt hat.

Endlich.

Endlich drehe ich mich um. Schaue meinem Ehemann das erste mal ins Gesicht und....vergesse augenblicklich was ich hätte sagen wollen.

Da steht er.

Ein großer, breiter Mann. In einem teuren Armani Anzug. Dessen Sakko hat er nicht mehr an, aber dafür sein dunkelblaues Jacket auf seinem weißen Hemd, welches zur hälfte aufgeknöpft ist und seine Muskulöse Brust enthüllt.

Seine Rabenschwarzen Haare sind verwuschelt und zeugen von ein anstrengenden Tag und seine Augen....dunkelblau und intensiv aber eiskalt.

Ein markanten Kinn, gerade Nase und ein Muskulöse Oberkörper, dessen Anblick einem Wasser im Mund anlaufen lässt.

"Fertig mit angucken ?"Dann können wir jetzt endlich unsere Ehe vollziehen."

Seine Worte und die Gleichgültigkeit, mit der er sie ausspricht wirken wie ein Kübel Eiswasser auf meiner Haut.

"Ich...was ?" Frage ich wie eine Idioten.

Mein Ehemann seufzt genervt, ehe er auf mich zu kommt. Als er sich mir nähert setzt mein Herz ein Schlag aus, nur um dann doppelt so schnell zu schlagen.

Ich wage es nicht, mich zu bewegen. Sitze nur stocksteif da, als könnte die kleinste Bewegung fatale Folgen haben.

Bei mir angekommen, stütze er seine Arme aufs Große Kingsize Bett und beugt sich zu mir runter. Wir sind auf Augenhöhe und mein Herz droht mir aus der Brust zu springen.

Sein Gesicht ist so nah...so wunderschön.

"Ich will, dass du dich endlich ausziehst. Damit wir die Ehe vollziehen können." Raunt er.

So nah. Ein heißer Schauer krocht durch mein Körper. Ich kann sein Aftershave riechen. Und sein Parfüm One Million, welches nicht zu markant aufgetragen worden ist. Da ich es nur leicht wahrnehme.

Erneut schlucke ich bei sein Worten und spüre wie mein Gesicht warm wird. Ich wende es ab. "Ich..ich will aber nicht mit ihn- äh mit dir schlafen"

Mein Ehemann zieht seine Brauen zusammen und erhebt sich vom Bett.

Er mustert mich verwirrt, ehe er sich nachdenklich an sein Kinn fasst. "Wie lang weißt du schon von der Hochzeit ?"

"Äh..nicht lange so ein-zwei Wochen." Plötzlich scheint er erleuchtet. Er atmet geräuschvoll ein. "verstehe."murmelt er zu sich selbst.

Dann greift er ein großes Kissen vom Kingsize Bett, eine Decke und scheint den Raum zu verlassen. Stutzig schaue ich ihm nach, bis er die Klinke erreicht und ich aus meiner Starre erwache.

"Warte !" Rufe ich. "Wie ist dein Name ?"

"Ich fürchte, das kann ich dir leider nicht sagen, schöne Fremde."

"Warum nicht ?" Frage ich verwirrt.

Sein Mundwinkel heben sich minimal. "Weil wir beide in diese Ehe manipuliert wurden."

"W-was ?"

"Schlafsachen und Abschmink-Tücher findest du im Bad." Er ignoriert meine Frage.

"Ach und erwarte nicht von mir, dir Liebe zu schenken. Meine Kreditkarte steht dir sonst jederzeit zu verfügung, bis du deine eigene kriegst. Du kannst tun und lassen was du willst, solange du mich in ruhe lässt und dich nicht in meine Angelegenheiten einmischt. Stellst du dich nicht mir zur Verfügung, suche ich mir anderweitig Frauen und solltest du das Verlangen hegen dasselbe zu tun, dann tu das. Nur lass dich unter kein Umständen erwischen. Gut Nacht."

Ohne auf meiner Erwiderung zu warten, verlässt er den Raum. Lässt mich verdattert und sprachlos allein.

Wo wurde ich da nur reingeraten ?

Mafia love lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt