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Ich verringert den Abstand mit großen Schritten, sorgte damit das er sein Besitz fallen ließ. Meine Arme umschlossen seinen Körper, während heiße Tränen sich den Weg über mein Gesicht suchten, wie ein Fluss durch ein Gebirge. Ich schlurzte, drückte mich zittrig gegen sein Körper. Langsam legte auch er seine Arme fest um mich. Ich weiß nicht wie lange wir so da standen, stumm weinend, aber es war nicht genug um all die verlorenen Jahre wieder wett zu machen.

Ich löste mich von ihn, auf dem Boden schauend, wollte die langsam trocknenden Tränen verbergen. "Tränen sind ein Zeichen von Schwäche, sie zeigen dein Feind wo deine schwachen Punkte liegen!" das sagte Abeoji immer wenn auch nur eine Träne über meine Wange rollte. Sanft legte meine er seine Hand um mein Gesicht und wischte mit seinem Daumen die Tränen weg. Abeoji sagte immer es sei eine Schande das wir Zwei Kinder sind, es mache uns zu einer Schande das wir jeweils das Gegenstück des anderen sind, es mache uns Schwach und zerbrechlich, Eomeoni meinte dann immer das wir ein Geschenk des Himmels selbst sind, das es keine Schwäche sondern eine Stärke sei, ihre Worte waren immer so weich, weicher als die von Abeoji, er war es der Taehyung weggeschicken ließ währen Eomeoni und ich nichts dagegen tun konnten.

Ich genoss die Berührung, es war so unfassbar beruhigend. Wir sagten nichts und verstanden uns dennoch, der Schmerz der uns die Jahre Verband war verschwunden, verdrängt von der Nähe des jeweiligen anderen. "Du hast mir gefehlt." Diese Worte riefen fast schon erneut Tränen in meine Augen. "Du mir auch." langsam entfernte ich mich einige Schritte wieder von ihn, Musterte ihn. Er ist noch immer etwas größer als ich, hat breitere Schultern, es ist beeindruckend wie er sich verändert hat, wie schmächtig er gebaut ist. Seine geröteten Augen schienen mich genauso zu begutachten, sobald sein Blick auf meine Gesicht traf lächelte ich ihn an. Sofort erwiderte er es.

Als er etwas zu realisieren schien kniete er sich hin und senkte den Kopf, er verbeugte sich, voller Hochachtung, so wie der König es eigentlich verlangte. "Du musst das nicht tun." "Es ist meine Aufgabe euch mit meiner ganzen Hingebung zu dienen, euch jeden Wunsch von den Lippen ab zu lesen und jeden eurer Forderungen Bedingungslos nach zu gehen." er griff plötzlich meine Hand "Ich werde euch vor jedem Leid das euch plagen mag befreien und alles tun was Ihr von mir verlangt-" mit einem lauten "Es reicht." unterbrach ich seine Rede von auswendig gelernten Worten. Ich zog ihn, da er meine Hand immer noch hielt, nach oben. "Tut mir leid." "Dir muss nichts leid tun, Du musst mich auch nicht so behandeln als seien wir kein Zwillingspaar." er nickte leicht. "Gut." Ich drehte mich, seine Hand immer noch haltend, auf den Absatz um und wischte abermals mein Gesicht trocken. "Ich bring dich zu jemanden." mein Kopf schnellte zu der Wache die uns schweigend beobachtete. "Mach dich nützlich und nehm sein Besitz." das leicht Augenrollen ignorierend Schritt ich mit Taehyung zusammen voran. "Ich hätte mein hab und gut auch selbst tragen können-" "Du beschwerst dich über eine nette Geste die der König für dich verlangt hat?" "N-nein." "Ist auch besser so."

|Devil of Caveria|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt