Kapitel 8

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Seit der Ankunft sind nun mehr als zwei Wochen vergangen. Jeden Tag höre ich Radio und hoffe auch nur zu Hören, dass ich vermisst und gesucht werde, doch es kam nichts. Malfoys Familie gab sich viel Mühe, doch ich verachte sie. Nicht weil sie zu den Bösen gehören, nein, der Grund ist, dass sie so tuen, als würde nichts passieren. Sie leben in Furcht, haben Angst umgebracht, gefoltert oder ersetzt zu werden und doch ändern sie nichts. Und der Grund ist ihre Angst, ihre Schwäche.

Ich habe vor, bald wieder weg zu laufen. Ich habe die Liebe, die ich einst empfand, verloren und es wäre ein Wunder, wenn ich überhaupt noch etwas empfinden würde. Alles in mir fühlt sich so stumpf an und mir ist alles Gleichgültig, genau wie ich es für die Weasleys bin. Mutter Teresa meinte einst "Die schlimmste Armut ist Einsamkeit und das Gefühl, unbeachtet und unerwünscht zu sein." Sie hat so recht. Egal wo ich hinkomme, verstummen die Menschen, sie vertrauen mir nicht und wünschen sich, ich würde einfach wieder gehen. Was ist das für eine Welt, wo Niemand mehr zu Einem steht. Wo Brüder, Schwestern verraten und Liebe als Schwäche angesehen wird. Warum wird jeder Taub, wenn man versucht, ihm seine tiefe, traurige Liebe zu offenbaren. War es nicht Dumbledore persönlich, der einst sagte, Liebe sei das Wichtigste der Welt.

Und doch gibt es kaum noch Jemanden, der diesen Rat befolgt. Morgen werde ich abreisen, ich ertrage diese Stille, diese Untätigkeit nicht mehr, alles was ich tue, hat keine Auswirkungen mehr. Und ich frage, nein lechtze, danach zu erfahren, warum?!?

Warum ist mein Leben so durchscheinig, so bedeutungslos geworden, Mein Vater selbst, sagte immer, Lebe den Tag, als sei es dein letzter. Und doch, wie kann ich ihn Leben, wenn dieser Tag nicht wahrgenommen wird, nicht beachtet wird. Wie kann ich meinen Vater stolz machen, ohne jemanden zu töten. Denn anscheinend, erlangt man nur noch Ansehen durch Mord. Ist unsere Gesellschaft so kaputt, dass sie einen dazu bringt, etwas falsches zu tun?

Ich schrag aus meinen Gedanken, als die Tür geöffnet wurde. Draco trat ein und schloss die Tür hinter sich. Er sah mich eine Weile an und sagte dann:,, Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du ohne ein Wort verschwinden wolltest." Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Er kannte mich besser, als jeder andere auf diesem Planeten und doch entfremden wir uns. Ich antwortete nicht, denn ich wusste, weitere Worte waren unnötig. Er wusste, was ich sagen würde, was ich fühle und was ich dachte. Und doch wartete er. Ich weiß nicht auf was, denn alles wurde gesagt. In einem letzten stummen Schrei.

ICH LIEBE DICH NICHT MEHR...

Das Leben von Blair Mc Gonagall MalfoyWhere stories live. Discover now