Kapitel 5

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Ich spürte wie mir die Tränen kamen. Heiß rannen sie über mein Gesicht und zogen in den rauen Sack auf meinem Kopf. Verzweifelt versuchte ich mich so zu bewegen, dass ich den Sack fassen konnte, allerdings gelang es mir nicht. Ich versuchte es noch dutzende Male, aber es war unmöglich. Frustriert versuchte ich den Sack zu beißen, es funktionierte allerdings auch nicht. Mein Füße bekamen es auch nicht hin.

Nichts klappte. Nichts konnte klappen. Außer... mein Fluch, der mich bei jeder Benutzung 10 Jahre dem Tode näherbringt. Bisher habe ich ihn nur einmal benutzt... Schlimm. Langsam schoss ich die Augen. Ich versuchte mich zu beruhigen und mich in einen berechnenden und konzentrierten Zustand zu versetzen. Meine Atmung verlangsamte sich. Mein Puls ebenfalls. Die Schmerzen wurden verdrängt und ich setzte mich gerade hin. Fluch Fluch Fluch, komm! Komm du musst mich einnehmen, dafür gebe ich die 10 Jahre meines jämmerlichen Lebens, aber sei bitte vorsichtig, ich möchte nicht sterben. Langsam trockneten meine Tränen. Die Feder begann, sich zu vervielfältigen und Stroh und Hühnerfedern vielen aus meinem, nun offenen, Haar. Langsam spaltete es sich, wieder und wieder, bis meine Haare zu Federn wurden. Langsam begannen auch auf meinem ganzen Körper Federn zu wachsen, ich schrumpfte. Ein unbeschreibliches Gefühl durchfuhr mich und ich schauderte innerlich. Mein Kopf wurde kleiner und schmaler, mein Mund spitzte sich und verhärtete. Meine Füße wurden zu Krallen und meine Arme zu Flügeln. Letztendlich saß ich da. Ein prachtvoller Greifvogel. Ein Rotmilan.

Ich hab es getan. Ich bin soeben um 10 Jahre meines Lebens gebracht worden. Mein Kleid lag zu meinen Füßen und der Sack war von meinem Kopf gerutscht. Ich konnte alles sehen. Mit meinem scharfen Schnabel begann ich, auf die Kiste, in der ich steckte einzuhauen. Ich hebelte den Deckel hoch und er zerbrach. Ich hatte übernatürliche Kräfte! Verdammt! Wie fliegt man? Mit einem Satz sprang ich so hoch ich konnte und schlug dabei mit meinen Flügeln, einfach um irgendwie höher zu kommen. Zu meiner Überraschung klappte es; Ich flatterte aus der großen Kiste und sah mich um. Ich stand auf dem Hof und sah, wie mein Vater im Hühnerstall die Balken reparierte. Bloß weg hier! Ich konnte mich nicht wieder in die Gestalt eines Menschen verwandeln, weil ich dafür Zeit brauchte. Zeit, die ich nicht hatte. Ich nahm Anlauf und fing an zu flattern. Langsam stieg ich in die Luft, ich krächzte vor Anstrengung und versuchte schneller zu fliegen. „HEY! NYA KOMM SOFORT ZURÜCK, ICH BIN BEWAFFNET, ALSO STOPP!" mein Vater. Er hatte mich krächzten hören. Aber er ist nicht wirklich bewaffnet, oder? Er will mich nur verunsichern! Außerdem könnte er mich dabei ja töten und das will er ja irgendwie nicht. Also bestimmt ni- PENG! Ich konnte das Geräusch schallen hören. Ich fühlte den starken Luft stoß wie in Zeitlupe. Ich sah das kleine Geschoss das an mir vorbeizischte. Erleichterung machte sich in mir breit. Er hat mich verfehlt. PENG. Diesmal wollte ich schnell ausweichen. Aber ich war zu langsam. Der Schuss traf mich am linken Flügel und fetzte mir die Federn weg. Ich schrie auf. Unbeschreibbare, heftige und extreme Schmerzen durchwogten mich. Langsam wurde mir schwindelig. Ich trudelte zu Boden. Krach! Alles drehte sich und die Welt um mich herum verschwamm. Ich sah nur noch meinen Vater auf mich zu rennen, in seiner Hand eine königliche Waffe. Dann wurde alles schwarz.

Stöhnend kam ich zu mir. Mein linker Arm pochte vor Schmerz und ich zitterte am ganzen Körper. Meine Stirn war fiebrig heiß und ich schwitzte. Ich lag wieder im Hühnerstall, aber auf einer Decke. Und ich war wieder ein Mensch und ich hatte Klamotten an. Schummerig setzte ich mich auf, bis die Nachricht an meinem Gehirn ankam und mich wieder hinfallen ließ. Ich hatte versagt. Ich war wieder gefangen. Mein Vater hatte mich angeschossen. Die Wunde hatte sich wahrscheinlich entzündet. Ich würde niemals frei sein. Mein Leben war zu Ende.

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So tja das war's für heute. Ich sollte villeicht mal schlafen, aber ich denken, dass ich fleißig war, ich meine 5 Kapitel an einem Tag. *Selber auf Schulter klopf *

Einer meiner besten Freundinnen ist so talentiert und nett, dass sie mein Cover malt. Dafür wirklich ein riesiges DANKE !!!!!!! °^°

Also dann

Bye Bye!

~697Wörter

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