Kapitel 1

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Da bin ich nun. Nach zwei Jahren endlich wieder in Japan. Gerade bin ich mit dem Taxi vor dem Laden meiner Familie angekommen. Ich nahm meinen überdimensionalen Koffer und meinen viel zu schweren Rucksack und Schritt durch die Eingangstür. Ein leises klingeln erklang gefolgt von einem monotonen "Guten Tag"

Hinter der Kasse neben dem Eingang saß ein gelangweilter Blondschopf mit einer Zigarette im Mund und einer Zeitschrift in der Hand. Ich musste schmunzeln. Viel verändert hat er sich ja nicht, mein Bruder Keishin Ukai.

"Sag mal, begrüßt man so seine Schwester?"

Aprupt sah Keishin auf und sein Gesicht erhellte sich. "Rikka!!" Er sprang auf, kam auf mich zu und umarmte mich. Naja.. zerquetschen traf es eher. "Ist ja gut Keishin" quetschte ich hervor.

"Man bin ich froh, dass du wieder hier bist. Wie war der Flug? Hast du Hunger? Bist du Müde?"

"Jetzt mach mal halblang" lachte ich, glücklich ihn wieder zu sehen. " Lass mich doch erstmal ankommen. Ich würde mich erstmal wieder einrichten und ausruhen. Wir können ja morgen reden."

"Alles klar. Es ist immer noch dein Zimmer. Ich hab nichts dran verändert. Du weißt ja wo du hin musst. Bis morgen."

Und so machte ich mich auf den Weg in die Wohnung. Sie liegt über den Laden und wurde zur eit nur von Keishin bewohnt. Da ich vor meiner Auswanderung bei ihm wohnte, lag es für mich nahe, dass ich wieder bei ihm einziog. Er hatte auch nichts dagegen.

Nach einem anstrengendem Aufstieg und Kampf mit meinem Koffer, der mich beinahe drei Mal wieder runter bevördert hätte, und einigen Flüche später, war ich endlich oben.

Die Wohnung besteht aus einem großem Wohnzimmer mit angrenzender Küche, einem kleinen Abstellraum, einem großen Badezimmer, Keishins Schlafzimmer und einem langen Flur, an dessen Ende mein Zimmer lag.

Als ich eintrat sah ich, dass Keishin die Wahrheit gesagt hatte. Er hatte nichts verändert.
An der 1-Meter-Staubschicht (OK vielleicht ein bisschen übertrieben, aber nur ein bisschen) und den recht dreckigen Fenstern konnte man gut erkennen, dass er das Zimmer in den letzten zwei Jahren überhaupt nicht betreten hatte. Ganz unter dem Motto 'aus den Augen, aus dem Sinn'. Typisch Keishin, bloß nicht zu viel Arbeit auf sich nehmen.

Seufzend stellte ich meine Sachen ab und holte das Putzeug aus der Abstellkammer. Nachdem ich alles beisammen hatte, kramte ich aus meinem Rucksack meine Box und mein Handy heraus und machte mir meine Nightcore Playlist auf Youtube an.

Singend und  tanzend machte ich mein Zimmer sauber und richtete mich ein. Ich merke kaum, dass es schon dunkel wurde und als es bereits 22 Uhr war, beschloss ich mich fertig zu machen und schlafen zu gehen. Ich führte eine Katzenwäsche durch, zog mir ein Oversize-Shirt und eine kurze Schlafshorts an und ließ mich ins Bett fallen. Kaum berührte mein Gesicht das Kissen, da war ich auch schon weg. 



Mein Leben, oder wie sich dieses Chaos nenntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt