Mit meinen Eltern neben mir verließ ich das Gebäude. Kühle Luft kam mir entgegen und streifte meine nackten Arme. Aber mir war nicht kalt. Im Gegenteil, ich genoss es. Es half mir mich lebendig zu fühlen und ließ mich hoffen.
Mit jedem Schritt fühlte ich mich besser und Vorfreude überkam mich, als ich unser Auto sah. Endlich würde ich meine Schwester wiedersehen!
Ich bemühte mich langsam zu laufen, obwohl ich am liebsten zu ihr gerannt wäre.
Ich kniff die Augen zusammen und hoffte, dass ich sie durch die getönten Scheiben erkennen konnte. Und tatsächlich sah ich ihre Umrisse.
Doch dann viel mir noch etwas anderes auf. Der Kofferraum des schwarzen Autos war bis oben hin mit Koffern zugestellt.
Was hatte das zu bedeuten?Fragend sah ich meine Eltern an.
,,Was soll das?"
Alamiert sahen sie einander an.
,,Süße, wir wollten es mit dir absprechen, aber du warst ja nicht da."
,,Was absprechen?" Obwohl ich es nicht beabsichtigte, hörte sich meine Stimme ein wenig hysterisch an.
,,Dein Vater hat ein Jobangebot bekommen. Ein sehr Gutes. Das konnte er einfach nicht ablehnen, weißt du?"
Unsicher nickte ich.
,,Also ziehen wir um? Wohin?
Ich kann ja bestimmt noch das College besuchen, wie geplant, oder?"
Ratlos sah meine Mutter mich an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Das merkte ich ihr an.
Auch mein Vater schien es bemerkt zu haben, denn er antwortete an ihrer Stelle.
,,Ehrlich gesagt ist der neue Job in einer Kleinstadt in Virginia. Das Jobangebot besteht schon länger, aber wir wollten noch auf dich warten. Deswegen ist schon alles eingerichtet. Eigentlich dachten wir, du würdest dich freuen. Du kannst ganz von vorne anfangen und niemand wird etwas über deine Vergangenheit wissen. Ist das nicht, was du willst?"Nein, eigentlich war es nicht das, was ich wollte. Ich wollte nach Hause, dahin, wo ich aufgewachsen war und nicht in so eine langweilige Kleinstadt.
Ich wollte in der Nähe meiner Großeltern sein, sie oft besuchen und mich mit ein paar alten Freunden aussprechen.
Andererseits war ein Neuanfang vielleicht genau das, was ich gerade brauchte. Ein Neues Leben, neue Freunde und auch ein neues Zimmer, das mich nicht an eine alte, bessere Zeit erinnerte. Egal wo, mein Leben würde nicht mevr so aussehen wie vorher. Ich hatte mich verändert. Sehr sogar.
Warum also sollte ich diese Chance nicht nutzen?Meine Eltern hatten Recht. Es war eine gute Möglichkeit mir ein besseres Leben aufzubauen. Ich lächelte sie an.
Selbstsicher nickte ich. ,,Doch, es ist genau, was ich will!",,Du wirst Mystic Falls lieben, meine Süße.
Es ist eine ruhige Kleinstadt mit sehr netten Menschen. Und weil du morgen Geburtstag hast, gehen wir dort auch gleich shoppen und dein Vater bezahlt, damit du für's College neue Klamotten hast!", versprach meine Mutter und klang dabei so euphorisch, dass ich mich auch nur darauf freuen konnte. Vielleicht könnte ich ja wirklich meine Vergangenheit hinter mir lassen.Ich riss die Autotür auf und krabbelte stürmisch auf den Sitz. ,,Fiona!", quietschte ich. Sie hatte sich sehr verändert. Ihre dunkelblunden Haare hatte sie in ein helles blond gefärbt, das ihr total gut stand. Auch sonst war sie in diesen zwei Jahren viel weiblicher geworden und viel gewachsen.
Überrascht sah sie mich an, als ich sie wild in die Arme schloss, doch als sie sich wieder gefasst hatte, drückte sie mich von sich weg und starrte mich kalt an. Mit großen Augen sah ich sie an.
,,Was ist los?" Wütend verzog sie ihr Gesicht. ,,Das fragst du noch? Ich will nichts mit dir zu tun haben. Du bist krank! Das ist los!", fuhr sie mich an.
Das dachte sie also über mich. Ihre Worte schmerzten, obwohl ich mir ihre Reaktion eigentlich hätte denken können. Wenn sie sich um mich gesorgt hätte, wäre sie zu den Besuchstagen gekommen, doch das war sie nicht. Wie naiv ich doch war. Ich hätte damals erkennen müssen, dass sie keinen Kontakt zu mir wollte. Stattdessen hatte ich mir eingeredet, dass sie einfach nur nie Zeit für mich gefunden hatte.
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Until You Feel
FanfictionAls Amber erfährt, dass ihre Eltern, ohne es ihr zu erzählen, ein Haus in Mysic Falls gekauft haben und mit ihr dorthin ziehen wollen, hofft sie ihr altes Leben hinter sich lassen zu können. Aber auch in Mystic Falls scheint nicht alles so perfekt z...