Die wichtigsten Informationen hatte ich alle im Vorraus bekommen, sodass ich mir zumindest den Besuch bei der Schulleitung sparen konnte.
Mit dem Koffer in der einen und den Unterlagen in der anderen Hand lief ich unbeholfen über den Campus und versuchte herauszufinden, in welches der Studentenhäuser ich musste.
Die Tatsache, dass sie alle sich fast nicht voneinander entschieden machte es nicht gerade einfacher.
,,Hey! Bist du neu hier?"
Erschrocken fuhr ich herum und blickte in braune Augen. Ein Mädchen, das nicht viel älter sein konnte als ich, stand vor mir und lächelte mich freundlich an.
Ihre braunen Haare fielen ihr in leichten Locken über die Schultern
Höflich nickte ich und hoffte, dass sie mir helfen konnte.
,,Ja, ich heiße Amber. Ich finde mein Wohnheim nicht. Kannst du mir vielleicht helfen?"
,,Klar, zeig mal deine Unterlagen!"
Ich reichte sie ihr und sie überflog die Information und sah dann auf.
,,Du bist im selben Haus untergebracht wie ich. Komm einfach mit, ich zeig dir, wo es ist."
Erleichtert atmete ich auf. Jetzt hatte ich eine Sorge weniger. ,,Danke!"
,,Mach ich doch gerne! Ich bin übrigens Elena"Außer Atem blieb ich hinter Elena vor einem kleinen Wohngebäude stehen. Obwohl sie nicht so aussah, war sie verdammt schnell gelaufen und mit meinem Gepäck hatte ich Mühe gehabt mitzuhalten.
,,So, das ist dein neues zu Hause.", teilte mir Elena lächelnd mit, ,,Ich bin hier übrigens auch untergebracht. Wirlaufen uns also bestimmt nochmal über den Weg!"
Ich starrte ihr noch kurz hinterher, dann schob ich die schwere Tür auf und etrat das Gebäude. Es sah ziemlich alt aus, wie ich bemerkte.
Mit einem missbilligendem Blick auf die Treppen sah ich nach, in welches Zimmer ich nun musste. 16 stand auf dem Infozettel. Verdammt, dachte ich, das ist im zweiten Stock.
Wiederwillig schleppte ich mich mit den vollgepackten Taschen hoch.Schnaufend stieg ich die letzte Treppe hoch und sah mich um. Gleich rechts neben der Treppe war eine Tür mit einer 16 gekennzeichnet worden. Erleichtert betrat ich den Raum und schmiss die Taschen auf den Boden.
An der hinteren Wand standen zwei Kleiderschränke aus dunklem Holz, an der linken Wand zwei passende Betten. Rechts war eine schmale Tür, die wahrscheinlich zum Badezimmer führte.Da auf dem Nachttisch vom linken Bett schon persönliche Dinge standen, ließ ich mich auf das linke Bett fallen. Die Matratze war hart, aber ich würde schon klar kommen.
Nachdem ich mich ein wenig erholt hatte, fing ich endlich an meine Sachen auszupacken. Meine neuen Klamotten schmiss ich einfach in irgendwelche Fächer und alle anderen Dinge, die ich von zu Hause mitgebracht hatte, stellte ich auf den Nachttisch.Ich war schnell fertig und da ich nicht wusste, was ich nun anderes machen sollte, zog ich mir eine hellblaue Jeans, ein schwarzes T-Shirt und ein dünnes, grün kariertes Hemd an und ging hinaus, um den Campus ein wenig zu erkunden.
Ich besichtigte die Vorlesungsräume und das Hauptgebäude. Alles sah ziemlich beeindruckend aus. Auf dem Hof, der von kleinen grünen Wiesen eingerahmt wurde, hingen viele Studenten rum. Einige von ihnen saßen auf Bänken oder unter Bäumen und lernten, andere sprachen mit Freunden.
Auch ich bekam nun Lust mich in den Schatten der angelegten Bäume zu setzten und einfach mal die verschiedenen Menschen zu beobachten. Etwa eine Stunde saß ich so da, bis sich jemand hinter mir räusperte. Erschrocken fuhr ich herum. Hinter mir stand ein hochgewachsener, blonder Junge mit strahlend blauen Augen und Sommersprossen auf der Nase.
,,Was ist?", fragte ich grob.
Er grinste. ,,Kein Grund so unfreundlich zu sein! Ich hab nur gesehen, dass du hier so alleine rumsitzt und da dachte ich mir, ich leiste dir ein wenig Gesellschaft."
Eigentlich hatte ich keine Lust mit jemandem zu reden, aber da es eine gute Möglichkeit war neue Kontakte zu knüpfen, verdrehte ich nur die Augen und deutete ihm, dass er sich setzten konnte.,,Hey, ich bin Jodan", stellte er sich bor und hielt mir erwartungsvoll die Hand hin.
,,Amber", sagte ich kurz und ergriff wiederwillig seine Hand. Sie war warm und fühlte sich weich an.
Er lächelte mich zu. ,,Na, siehst du. War doch gar nicht so schlimm."
Ich schwieg.
,,Bist du auch neu hier?", fragte er mich und ignorierte meine Schweigsamkeit.
Ich nickte.
,,Cool, vielleicht haben wir ja ein paar Kurse zusammen." Er überlegte kurz.
,,In welchem Wohnhaus bist du untergebracht? Oder wohnst du nicht auf dem Campus?"
Ich deutete auf das Wohnhaus, zu dem Elena mich vorhin geführt hatte.
,,In welchem Zimmer bist du denn?"
,,16. Stellst du eigentlich immer so viele Fragen?", fragte ich und musste leicht lächeln.
,,Dann bist du in einem Zimmer mit meiner Schwester!", stellte er fest und antwortete dann auf meine Frage: ,,Nein, eigentlich nicht, aber du machst es mir nicht gerade einfach ein Gespräch zu führen." Neckte er mich und schmunzelte.
,,Aber ich verstehe schon, dass du gerade keine Lust auf Reden hast. Also dann, ich lasse dich dann mal in Ruhe, Amber. Ich weiß ja jetzt, wo ich dich finden kann."
Er rappelte sich auf und zwinkerte mir zum Abschied zu.Ein paar Minuten später, stand auch ich auf und machte mich auf den Weg zum Wohnheim. Allerdings nur langsam, da ich noch nicht wusste, ob ich mich darüber freuen sollte, dass Jordans Schwester ausgerechnet meine Zimmergenossin war oder nicht.
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Until You Feel
FanfictionAls Amber erfährt, dass ihre Eltern, ohne es ihr zu erzählen, ein Haus in Mysic Falls gekauft haben und mit ihr dorthin ziehen wollen, hofft sie ihr altes Leben hinter sich lassen zu können. Aber auch in Mystic Falls scheint nicht alles so perfekt z...