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~●~ Chapter TWO ~○~

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~●~ Chapter TWO ~○~

》Danach schnappen wir dich《

Das junge Mädchen hatte gerade mal die Hälfte des zugefrorenen Flusses überquert, als sie das Wolfsgeheul hinter sich vernahm. Mit dem Teufel höchstpersönlich im Nacken
nahm sie die Beine in die Hand. Ihre nackten Füße gruben sich tief in den Schnee und sie hatte das Gefühl kaum voranzukommen.

Als sie endlich das Ufer erreichte, sank sie keuchend und kraftlos auf ihre Knie. Dabei entwichen ihren blauen und rissigen Lippen feine, weiße Atemwölkchen. Den großen Westlichen Wald, der sich vor ihr auftat, schien das Mädchen nicht wahrzunehmen. Ihr gesamtes Augenmerk lag auf dem Rudel

bissiger Wölfe, das sie schließlich einholte und nun knurrend umkreiste.

Ein grauer Wolf, größer als alle anderen kam drohend auf sie zu. Seine spitzen Eckzähne blitzten gefährlich auf und seine düsteren Augen bohrten sich in die des Mädchens, so als wolle er ihre letzten Überbleibsel an Willensstärke brechen.

Das Mädchen begann zu zittern. Ob aus Kälte oder Angst konnte man nur erahnen.

„M-Maugrim... ich...ich bitte dich. Gib mir eine Chance." Ihre Stimme klang trotz des gebrochenen Untertons, sanft und hell. Würde man sie singen hören, brächte sie einen ganz sicher zum Weinen.

Ihr bettelnder Gesichtsausdruck war auf den grauen Wolf vor ihr gerichtet. Dieser fletschte die Zähne und knurrte, bevor er schließlich mit fester, rauer Stimme sprach: „Du hast 20 Sekunden. Danach schnappen wir dich."

Mit einem Satz war das Mädchen wieder auf den Beinen. Ihre bernsteinfarbenen Augen glühten vor Aufregung, als Maugrim einen Schritt zur Seite trat und sich somit eine Lücke im Kreis der Wölfe auftat, die direkt in den Westlichen Wald führte.

Ohne zu zögern ergriff das Mädchen die Flucht und hetzte orientierungslos durch den verschneiten Winterwald. Sie wusste, sie konnte sich nicht ewig vor dem Rudel verstecken.

Ein Mensch würde Mühe haben das Mädchen zwischen all den gezuckerten Bäumen zu erkennen. Ihr dünnes, schlichtes Seidenkleid glich der Farbe des Schnees. Von ihrer blassen Haut und den hellen Haaren ganz zu schweigen. Doch die Tiere würden ihre Fährte wittern und sie aus reinem Spieltrieb solange jagen, bis sie zusammenbrechen und sich schließlich ergeben würde.

Ihr Herz schlug schwer, während ihre Füße gegen die Schneemassen ankämpften. Ihr Atem rasselte und das Adrenalin trieb dem Mädchen den Schweiß auf die Stirn. Ihr gesamter Körper stand unter Hochspannung, dass sie nicht einmal die flackernde Laterne bemerkte, die sie mitten im Wald, zwischen all den Bäumen passierte.

Im nächsten Moment stolperte sie. Ein großer, eingeschneiter Ast, der quer auf dem Weg lag, war für den Sturz des Mädchens verantwortlich. Doch, um sich erneut aufzuraffen, war es jetzt zu spät. Ein Jaulen hallte durch den Wald, welches an den hohen Bergen im Norden abprallte und zurückschalte.

Vor Entsetzen stockte dem Mädchen der Atem und ein kalter, unangenehmer Schauer jagte ihr den Rücken hinab. Immer mehr Stimmen setzten in einiger Entfernung ein und vermischten sich mit dem widerhallenden Echo.

Das Wolfsgeheul ging dem armen Mädchen durch Mark und Bein.

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Chroniken von Narnia || Benu - Guardian of Faith (E.P.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt