Lukasz Piszczek x Jakub Blaszczykowski [1/2]

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*Lukasz's Sicht*

Noch 15 Minuten, dann ist das öffentliche Training endlich zu Ende. Das öffentliche Training stellt momentan eine enorme Belastung für mich da. Die ganze Zeit fühle ich mich beobachtet und das beunruhigt mich. Klar, weiß ich, dass man bei öffentlichen Trainings mehr unter Beobachtung steht. Für viele Fans bin ich eine Identifikationsfigur oder ich bin sogar der Lieblingsspieler einiger Fans. Aber dieser Blick, dieser Blick ist anders, denn diesen starrenden Blick kenne ich. Diesen Blick spüre ich bei mir Zuhause auch immer und da stehe garantiert nicht unter der Beobachtung der Fans. Irgendjemand beobachtet mich und ich weiß, dass dieser jemand auch schon bei mir im Haus war. Danach habe ich alle Schlösser austauschen lassen, selbst den Sensor für mein Garagentor. Aber erzählt habe ich davon niemanden, demjenigen, dem ich das erzählen würde, würde mich für verrückt halten oder mich als völlig irre abstempeln.

Aber zurück ins hier und jetzt, ich merke schon, wie sich die Panik in meinem Körper verbreitet. Bitte, bitte, nicht jetzt, dass ist das letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, vor der Mannschaft oder gar vor den Fans. Keiner der beiden Parteien sollte etwas davon mitbekommen. Also komm schon Lukasz, reiß dich verdammt noch einmal zusammen.

Schmelle, mit dem ich die Übungen zusammen mache, guckt mich schon ganz argwöhnisch an. Ich bin aber auch gerade unkonzentriert und dass ich auch leicht zittere, ist mir auch bewusst. „Alles okay?", fragend schaut er mich an. „Ja, klar. Was soll sein?", hänge ich an meine Lüge gleich eine Frage an. „Du zitterst extrem. Außerdem scheinst du extrem zu schwitzen. Und dazu kommt, dass du ziemlich unkonzentriert bist.", zählt Schmelle mir all das auf, was mir selbst schon aufgefallen ist. Scheiße. „Ich mache Sport, da schwitzt man schon einmal. Kennst du dieses Phänomen nicht? Und ich habe letzte Nacht wenig geschlafen. Vielleicht bin ich deswegen so unkonzentriert.", lüge ich weiter. Zumindest ist nicht alles gelogen, ich lag wirklich die halbe Nacht wach, aber unkonzentriert bin ich deswegen nicht. „Du schwitzt mehr, wie du sonst bei einem so leichten Training schwitzt. Und warum warst du die halbe Nacht wach?", werde ich von Marcel weiter besorgt befragt. „Ich lag die halbe Nacht, weil Jakub und ich noch lange telefoniert haben und irgendwie nicht zum Schluss kamen. Also halb so wild.", gebe ich zurück. Auch das ist wahr. Und als mein bester Freund im Team, kennt er meinen Bezug zu Jakub, als einer der wenigen hier im Team. „Das erklärt zumindest, warum du nicht ausgeschlafen bist und deswegen unkonzentriert bist. Aber das Zittern und das Schwitzen lässt sich damit noch lange nicht erklären.", stellt Marcel fest und hängt noch die Frage hinten dran: „Wirklich alles okay?" „Ja, Mir geht es gut.", stelle ich noch einmal klar. „Dann muss ich dir wohl glauben, Vladi. Aber wenn etwas sein sollte, egal was, du kannst immer zu mir kommen. Nu, dass das klar ist.", verdeutlicht er mir noch einmal. Ich nicke nur, denn das weiß ich schon längst. Aber mir wird sowieso keiner glauben. Es würde also sowieso nichts bringen, ob ich jetzt rede oder nicht.

*Nach dem Training*

Das Training ist endlich vorbei und wir sind gerade bei den Fans um Fotos zu machen, als ich ihn in der Menge entdeckte, wie er mich beobachtet. In der Hand hält er die Autowürfel, die extra für mich designd wurden, dass erkenne ich auf die 10 Meter, die er von mir entfernt steht. Wie ist er darangekommen? Ich habe doch extra kontrollier, ob das Auto auch wirklich abgeschlossen ist und auf den Parkplatz, kommt er ohne Ausweis gar nicht drauf. Gehört er zum Verein? Ich weiß, dass ich gerade ganz schön blass werde und er hat es auch bemerkt, denn er grinst mich diabolisch an. Verdammt.

Schnell widme ich mich wieder den Fans. Als ich damit fertig bin, gehe ich schnell in die Kabine. Schnellst möglich gehe ich zu den Duschen durch, denn auch diesmal möchte Schmelle mich aufhalten, um mich wahrscheinlich mit weiteren Fragen zu löchern und dazu habe ich jetzt keinen Nerv. Außerdem vermute ich, dass auch Marcel meinen Aussetzer eben auf dem Feld mitbekommen hat. Im Schnelldurchgang dusche ich mich und trockne mich ab, bevor ich mich anziehe und meine Sachen zusammenpacke. Ich schnappe mir meine Sachen und möchte gerade mit einem „Tschüss" die Kabine verlassen, als ich von Marcel aufgehalten werde. „Stopp. Du hast mich doch mitgenommen. Du kannst doch nicht ohne mich fahren." Scheiße, wo er Recht hat, hat er Recht. „Ich weiß. Ich warte im Auto auf dich. Ich muss nur dringend einmal telefonieren.", gebe ich noch zurück. Eigentlich ist das komplett gelogen, aber das muss die Mannschaft ja nicht wissen. Zumindest kann ich jetzt die Kabine verlassen und zu meinem Auto gehen. Dort angekommen kontrolliere ich direkt, ob das Auto immer noch abgeschlossen ist. Ist es aber nicht mehr. Ich fange immer mehr an zu zittern. Zügig stelle ich die Tasche auf den Rücksitz und setze mich auf den Fahrersitz. Die Würfel hängen wieder an meinem Spiegel. Habe ich mir das eben nur eingebildet? Nein. Garantiert nicht. Was ist das für ein Brief? Der hier an meinem Lenkrad klebt. Warum steht da mein Name drauf? Schnell öffne ich ihn. Der Brief ist auf Polnisch geschrieben, was meine Vermutung nur bestärkt und der Inhalt tut es noch mehr.

LUKASZ PISZCEK

DASS ICH DICH MAL WIEDER SEHE: ICH HABE ES GEHOFFT: DU WOHL EHER NICHT: DACHTEST WOHL, ES WÄRE EINE SCHLAUE IDEE MICH EINZUBUCHTEN? JETZT BEKOMMST DU ES ZURÜCK: MICH WIRST DU NICHT MEHR LOS!

UND GLAUBST DU; DAS AUSTAUSCHEN DEINER SCHLÖSSER WÜRDE HELFEN? ICH KOMME IMMER IN DEIN HAUS REIN.

WIR HÖREN UNS BALD WIEDER.

Schnell stecke ich den Brief in die Seitentür. Dabei bemerke ich, wie meine Atmung immer schneller wird und wie nach und nach alles vor meinen Augen verschwimmt. Danach bekomme ich nichts mehr.

*Sicht Marcel*

Nachdem Lu schon aus der Kabine gestürmt ist, beeile ich mich auch möglichst schnell fertig zu werden, um Lukasz nicht allzu lange warten zu lassen. Als ich fertig angezogen bin, packe ich meine Trainingssachen zusammen und verschwinde dann ebenfalls nach einer Verabschiedung die Kabine. Als ich am Auto ankomme, versuche ich die hintere Tür zu öffnen, um meine Tasche auf den Rücksitz zu legen. Aber das Auto ist abgeschlossen. Warum hat Lu abgeschlossen? Er wusste doch, dass ich nachkomme? Ich klopfe an der Fensterscheibe, ab er rührt sich nicht. Nachdem Lu auch nach dem zweiten Klopfen nicht darauf reagiert, gehe ich auf das Auto herum und klopfe direkt an der Fensterscheibe an der Fahrertür. Auch diesmal rührt er sich nicht. Aber jetzt kann ich auch erkennen, dass Lu völlig apathisch dasitzt und total hektisch atmet. Dazu sitzt er da und ist am ganzen Körper am Zittern, allerdings scheint er auch total zu schwitzen. Was ist da los? Warum reagiert er nicht auf mein Klopfen? Verdammt. Was mache ich den jetzt? Ich weiß echt nicht, was ich jetzt machen soll. Ich bin so am Überlegen, was ich jetzt machen könnte, dass ich nicht bemerke, wie Mats sich von hinten nähert. Erst als er mir eine Hand auf die Schulter legt, erschrecke ich mich und bemerke ihn. Ihn bringe ich auf den neusten Stand und er hilft mir Lukasz auf uns aufmerksam zu machen.

Nachdem Lu aus seiner Starre erwacht, setzt er wieder seine Maske auf und man kann nichts mehr in den Gesichtszügen erkennen. Besorgt mache ich die Tür zu Lukasz auf und versuche zu erfahren, wie es ihm ging, allerdings bemerkte ich, dass er log, als er mir sagte, dass es ihm gut ginge. Ich verfrachte Lukasz auf den Beifahrersitz, bevor ich ihn nach Hause fuhr. Mats folgte uns. Aber auch bei Lu fanden wir nicht weiter hinaus und verließen ihn, als Jakub ihn anrief, um zu telefonieren. Mats fuhr mich nach Hause. Gedanken machte ich mir aber weiterhin. Zuhause angekommen setzte ich mich grübelnd auf das Sofa. Dort saß ich dann einige Zeit und überlegte. Auch mit Mats tauschte ich mich aus, der sich genauso viele Sorgen macht, wie ich es mir selber mache.

Der Oneshot ist für gurkenquatsch. Ich hoffe dir gefällt der erste Teil des Oneshots. Den zweiten Teil des Oneshots habe ich nicht mehr geschafft pünktlich abzutippen. Diesen werde ich zeitnah weiter abtippen und hoffe, dass ich ihn spätestens am Wochenende hochladen werde. Dieser Oneshot ist wieder Teil des OneShotwichtelns.

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