010 ― Kevin Anderson

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Die Wachen, die Newt und Kaya auf beiden Seiten flankiert hatten, sagten kein Wort

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Die Wachen, die Newt und Kaya auf beiden Seiten flankiert hatten, sagten kein Wort. Auch Kaya und Newt schwiegen, Kaya's Griff war inzwischen von Newt's Arm in seine Hand gerutscht, aber auch dagegen hatte Newt scheinbar nichts einzuwenden.

Nach einer halben Ewigkeit kam die Truppe an den Schlafsälen der Gruppe 1 an. Newt drückte Kaya's Hand ein mal leicht, dann ließ er sie langsam los. Die Wärme, die von seiner Hand ausgegangen war, zu verlieren, tat Kaya ein kleines bisschen im Herzen weh, aber es blieb ihr nicht genug Zeit, lange darüber nachzudenken, denn eine der Wachen drückte sie zielsicher weiter. In den Hochsicherheitstrakt.
Vor dem Büro ihrer Mutter kam die Wache zum Stehen. Die Person unter dem schwarzen Anzug hatte nach wie vor kein Wort gesagt. Nur ihr ruhiger Atem, und der sich hebende Brustkorb gab ein Anzeichen darauf, dass, wer auch immer hinter dem Anzug steckte, noch am Leben war.

"Sie wissen es genau so gut, wie ich. Je länger wir warten, desto wird es. Der Brand er...er ist unaufhaltsam."
Kanzler Kevin Anderson.
Gemeinsam mit Ava Paige leitete er das Institut, wobei er die oberste Position im Kongress innehatte. Er war der Kopf der Abteilung Nachepidemische Grundlagenforschung, der Sonderexperimente Todeszone.
Ava Paige mochte den Kanzler nicht besonders. Früher, als Kaya noch kleiner gewesen war, hatte ihre Mutter ihn oft als verweichlicht und feige bezeichnet. Und jetzt zeigte er exakt diese Merkmale. Er wollte, dass die erste Phase augenblicklich in Kraft trat, die Labyrinthexperimente also sofort begannen.
"Anderson, ich verstehe ihre Besorgnis, aber die Probanden sind noch nicht so weit. Die Labyrinthe sind noch nicht ausgiebig erprobt - es ist zu früh.", wiedersprach Ava Paige.
"Professor Paige, ich hoffe Ihnen ist bewusst, was sie da von uns verlangen. Jeder Tag, der ohne Ergebnisse verstreicht, ist ein Tag, an dem wir Menschenleben opfern."
"Ich weiß, Kanzler, ich weiß. Die Immunen sind die einzige Ressource, die dieser Welt noch bleibt. Das verstehe ich. Aber um wirklich gute Erfolge und Ergebnisse zu erzielen-"
"Sollten wir so früh damit beginnen, wie möglich.", warf der Kanzler ein.

Die Diskussion verlief noch gut eine halbe Stunde so. Die Wache neben Kaya schwieg weiter, auch, als Kaya an der Wand entlang auf den Fußboden rutschte und so zum Sitzen kam.

Dann endlich öffnete sich die Tür, der Kanzler verließ das Zimmer und Ava Paige blieb, an ihrem Schreibtisch sitzend, zurück. Sie sah müde aus, überarbeitet und irgendwie gereizt.
Kaya stand auf, sah die Wache an, diese nickte ihr zu, Kaya ging in das Büro ihrer Mutter, schloss die Tür und sah nur noch, die Wache ging.

"Was ist denn nun schon wieder los?", fragte Ava und rieb sich einmal durch ihr verschlafen wirkendes Gesicht. "Ich...also...", stammelte Kaya. "Ich war...auf dem Dach."
"Auf dem Dach? Was suchst du auf dem Dach? Du weißt doch, was ich dir über das Verlassen des Gebäudes gesagt habe!", jetzt wirkte ihre Mutter eher genervt, als müde. "Tut mir leid...", seufzte Kaya mit gesenktem Kopf. "Spar dir das. Du würdest es wieder tun, wenn ich es nicht verhindere, ich kenne dich, Kaya. Geh auf dein Zimmer, ich habe jetzt weder Zeit, noch Lust, mich mit so einem Unfug herumzuschlagen. Du gehst nie wieder auf dieses dämliche Dach, verstanden? Was, wenn du dich ansteckst? Oder den Virus weiterverbreitest? Was, wenn du dann schuld an Newts, oder Siggy's Erkrankung bist?"
Darüber hatte Kaya gar nicht nachgedacht.
Auch wenn sie selbst Immun war, konnte sie den Virus dennoch weiterverbreiten und andere infizieren. "Geh schon, Liebling. Und hör auf, dich srändig in Schwindigkeiten zu bringen. Ich habe wichtigeres zu tun."
Da war es. Ich habe wichtigeres zu tun.

Kaya hatte diese Worte in sämtlichen Ausführungen zuvor gehört: "Ich bin beschäftigt." "Ich habe keine Zeit dafür" "Das muss warten, Kaya"
Aber das Resultat war ausnahmslos das Selbe. "Ich habe wichtigeres zu tun, als mich um dich zu kümmern."

Kaya nickte enttäuscht, dann verließ sie das Büro ihrer Mutter und eilte in ihr Zimmer. Aus ihrer liebenden Mutter war schon vor Jahren die ehrgeizige Ärztin geworden. Die Verluste, die Ava Paige erlitten hatte, hatten alles nur schlimmer gemacht. Jetzt war sie kein Familienmensch mehr. Nur die stellvertretende Leiterin von ANGST.
Kaya schmiss sich sofort auf ihr Bett, als sie ihr Zimmer erreichte. Tränen kullerten über ihre Wangen. Sie liebte ihre Mutter. So so sehr. Sie war alles, was ihr an Familie geblieben war. Vorallem, weil sie sich nicht einmal an das Gesicht ihres Vaters erinnern konnte. Und trotzdem...stieß Ava Paige ihre Tochter immer wieder von sich.
Ich habe wichtigeres zu tun.

Wenige Tage später landete eine Mail in Kaya's Postfach. Der Kanzler hatte nun endgültig den Entschluss gefasst, die erste Phase in zwei Monaten zu beginnen:

ANGST Memorandum, Datum 10.06.229, Zeit 14:43 Uhr
AN: Partner
VON: Kevin Anderson, Kanzler
BETREFF: Beginn der Phase 1, Labyrinthexperimente

Sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen,
in Anbetracht der dramatischen Ausbreitung des Brand-Virus sind der Kongress, Professor Paige, Professor Janson und ich zu dem Entschluss gekommen, die erste Phase in zwei Monaten zu beginnen. Zudem werden die Sicherheitsstandards erhöht. Ich VERPFLICHTE jeden Angestellten der Abteilung Nachepidemischer Grundlagenforschung, Sonderexperimente Todeszone zu einem Virus-Test. Sollte dieser positiv ausfallen, also eine Infektion mit dem Brand-Virus bestehen, wird der gesamte Sektor des Gebäudes bis auf weiteres in Quarantäne versetzt. Ich bin mir sicher, sie stimmen mit mir darüber ein, dass wir unter allen Umständen die Ausbreitung des Virus so weit es uns möglich ist, eindämmen müssen.
Es ist unsere Pflicht, an unseren Forschungen festzuhalten. Für die nächste Generation - unsere Probanden und Mitarbeiter.

Ich freue mich auf eine weitere, erfolgreiche Kooperation.

Mit freundlichen Grüßen,
Kevin Anderson, Kanzler

Nun war also doch alles umsonst gewesen. Die erste Phase sollte schon bald beginnen. Und Kaya waren die Hände gebunden.

Beim Abendessen stocherte Kaya nur mutlos in ihrem Essen herum. "Na, da hat aber jemand schlechte Laune", ertönte plötzlich die freundlichste Stimme, die Kaya seit langem gehört hatte: Mary. "Wo drückt denn der Schuh, Kleines?", erkundigte sich die braunhaarige Oberärztin und ließ sich neben Kaya auf der Sitzbank im Speisesaal fallen.
"Ich...naja, jetzt, wo die erste Phase bald beginnt...sie werden alle fortgeschickt...meine Freu- die Probanden, meine ich..."
Mary nickte:"Deine Freunde. Sprich es ruhig aus, ich verstehe dich, Kaya. Du...willst sie nicht verlieren, habe ich recht?"

Kaya nickte sachte. "Ich wünschte nur, es würde eine andere Möglichkeit geben, sie in Sicherheit zu wissen...Ohne...all das hier. Die Tests. Das Labyrinth. Einfach alles..."
Kaya hatte nicht aufgehört, in ihrem Essen herumzustochern. Dann nahm Mary ihr plötzlich die Gabel ab:"Du weißt, dass es einen Ausweg gibt, Kleines."
Dann fiel es Kaya wieder ein:
Das Paradies.

A/N:

Hellouuu :))
Ich wollte mich bei euch allen gaaanz herzlich für über 200 reads und die Liebe, die ihr meiner Story schenkt, bedanken!
Ich bin sooo erleichtert, dass meine Geschichte so gut bei euch ankommt!
Vielen Dank für alles!💕

See you later alligator!
xx Nessy

𝐒𝐔𝐁𝐉𝐄𝐂𝐓 𝐀𝟎 II Newt₁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt