Die Frische Abendluft zog ich in vollen Zügen ein. Jetzt, genau jetzt würde ich gerne weglaufen, irgendwo hin wo keiner mich sieht, irgendwo hin wo ich mich verstecken kann, fliehen, abtauchen, verschwinden. Weg sein wie ein Feigling. Ich wollte schon immer schneller laufen, ich wollte schon immer höher Fliegen, trotzdem bin ich immer darunter geblieben. Heute Nacht unterschreiben ich mein Todesurteil. Heute Nacht werde ich den sogenannten Ausbruten des Satans helfen ihr restliches verkümmertes Leben etwas angenehmer zu gestalten. Wir sitzen alle am Esstisch, es riecht angenehm nach gebratenem, die Fenster sind weit geöffnet. Alle unterhalten sich angeregt, keines dieser Gespräche interessiert mich wirklich. Ab und zu nicke ich oder fangfe an zu lachen. Lorenzo und William sind die perfekten Gesprächspartner. Meine Mutter und Antonia haben sich in die Diskussion vertieft wie das Kind heißen soll wenn es ein Junge wird und mein Vater bellt Befehle. "Elisabeth, sag was dich belastet", meine Mutter guckt mich an. "Nichts, ich denke nur nach", ich kann ja schlecht sagen, dass sie völlig krank sind, einfach Menschen zu beschuldigen, dass sie Kinder des Teufels wären. Meine Mutter akzeptierte meine Antwort und wendete sich wieder Antonia zu. Ich weiß nicht ob ich mich auf heute Nnacht freuen sollte oder vor Aufregung und Angst mich verstecken sollte. Nein, ich werde es durchziehen, sobald alle schlafen würden, werde ich losgehen. "Lass uns doch alle ins Kaminzimmer gehen.", schlug mein Vater vor. Stühle wurden knarzend zurückgeschoben, eine Magd öffnete die Tür zum Kaminzimmer und wir ließen uns auf die Polstermöbel nieder. Der Abend ging irgendwie vorbei, meine Brüder und deren Frauen wurden ins Gästezimmer verfrachtet, ich ging nach oben und wartete bis ich keinen Laut mehr hörte. Ich stand auf nahm mir den Korb mit den Lebensmitteln. Jetzt wirkte jedes auch so leise Geräusch zu laut, mein Atem, meine noch so leisen Schritte, einfach alles. Trotzdem schaffte ich es raus. Die Luft war kälter geworden, ich zog mein Tuch enger um mein Körper. Wie das letzte mal ging ich den Weg. Aus zügigen Laufen wurde Rennen. Ich war nicht trainiert, schnell bekam ich Seitenstiche und musste anhalten um nach Luft zu ringen. Ich wusste wo ich war, nur noch wenige hundert Meter und ich werde da sein. Wie erwartet standen wieder Wache. Vor der Tür,ich war darauf vorbereitet und wusste was ich tun werde. Ich nehm die Seitengasse und kletterte auf den Leichkarren. Er knarzte, aber dass war nicht schlimm. Ich stellte den Korb auf das Flachdach und hievte mich selber hoch. Geduckt huschte ich bis zu dem Gebäude wo diese angeblichen Teufelskinder waren. Als ich es mit Müh und Not in den Innenhof geschafft hatte zog ich die Schlüssel meines Vaters AIS der Tasche und schloss die Seitentür auf. Wie zu erwarten erwartete mich Leere, selbst dir Wächter meiden diesen Ort, denn es war noch nicht geklärt ob ,an sich anstecken könnte. Knarzend ging die Tür zum Keller auf, Fackeln erleuchten die Treppe. Der kalte Stein fühlt sich angenehm an, es beruhigt mich. Nach der 47. Stufe erreiche ich den Vorraum. Ich kann noch immer umdrehen, aber ich tue EE noch, ich tue es nicht, weil ich es ihnen schuldig bin, weil ich einen grausamen Vater habe, der amenschen dazu verurteilt zu leben oder zu sterben. Als ich den Raum betretr schlägt mir der Gestank von Urin und Kot entgegen, außerdem verstummen die Gespräche schlagartig der Gefangenen. "Ich bin hier, um euch zu helfen", na super vielleicht hätte ich eine Rede oder so schreiben sollen, "Mein Name ist Elisabeth". Totenstille, nur das unregelmäßige plätschern des Wassers. "Die Tochter des Priesters", ich hörte eine Stimme aus dem hintersten Winkel des Raums. Ein Mann mit eingefallenen Wangen und spröden Haar unklammerte die Stangen seiner Zelle. "Ich bin nicht wie er!", verteidigte ich mich. "Und doch fließt das selbe Blut in deinen Adern!", gab der Mann zu bedenken. "Seid keine Narren!", eine Frau mittleren Alters kam an die Gitterspäbe. "Ich bin hier um euch allen zu helfen, nicht um euch zu quälen", warf ich ein. "Und wie willst du uns helfen?", fragte der Mann. "Ich kann euch nicht aus diesem Gefängnis rausholen, und das tut mir leid. Aber ich kann euch helfen die letzten Tage nicht so Qualvoll erscheinen zu lassen. Ich habe Essen dabei". "Und wenn dein Essen vergiftet ist?", quäkte der Mann. "Ich würde lieber an einer Vergiftung sterben als auf dem Scheiterhaufen", äußrte sich eine junge Frau. Wieder Stille. Ich trat weiter in den Raum ein. Jetzt konnte ich alle Gefangenen sehen.32, 32 Menschen die in den nächsten Wochen sterben werden, Und es werden nicht weniger, die Jagd hatte gerade erst begonnen. "Es tut mir so leid", flüsterte ich. Ich fiel auf die Knie, es wäre so egoistisch von mir gewesen jetzt zu weinen, da ich wusste, dass ich spätestens morgenfrüh wieder vor dem Kamin zu sitzen könnte. Ich nahm das Tuch vom Korb, welches die Lebensmittel schützte. Ich reichte jedem so viel, dass er satt wurde. Gab jedem einen Schluck zu trinken. Man hörte nur das Kauen, aber ich musste sie noch etwas fragen: "Kennt ihr jemanden Namens Acuzio?" Alle verneinten, alle ausser ein kleines Mädchen. Das Mädchen hatte früher einmal gut ausgesehen, mit den gold blonden Haaren, den weichen Gesichtszügen und den ruhigen braunen Augen. Ich kniete mich vor sie, und strich durch die Gitterstäbe ihre Haare. "Wie heißt du?" "Johanna", ihr Blick war gesenkt, aber sie hatte gerötete Augen. "Woher kennst du Acuzio?", fragte ich weiter. "Ich, meine Mutter...", Johanna brach mitten im Satz ab. "Alles ist gut, was ist mit deiner Mutter?", ich sprach beruhigend auf sie ein. "Meine Mutter, sie war Wäscherin, sie hat mir immer von einer Legende erzählt." "Was besagte diese Legende?", hakte ich nach. "Sie handelt von einem Dämon, Acuzio, er war ein Engel, der Menschen getötet hat, und danach verspeist. Er trägt einen roten Mantel, wo das Blut seiner Opfer dran haftet", die letzten Worte waren kaum noch zu verstehen. "Wo ist deine Mutter?", ich erahnte die Antwort, wollte aber lieber nochmal sicher gehen. "Tot, verbrannt von deinem Vater", zischte Johanna, "Und ich werde es morgen auch sein."
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Gefährtin des Dämons
ParanormalWarum sollen diese Bösen Geschöpfe keine Gefühle empfinden? Wir schreiben das Jahr 1597, es ist die Hexenjagd eröffnet. Nur selten haben die Jäger aber ein echtes Fabelwesen. Doch es existieren welche. Elisabeth, Tochter des derzeitigen Priesters l...