Hoffnung?

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"Elisabeth, kommst du, wir müssen gehen, zum Scheiterhaufen, es wird langsam Zeit", mein Vater sprach es so aus, als ob wir zu einem gemütlichen Sonntags Spaziergang aufbrechen würden mit anschließendem Picknick.
Alles in mir sträubte sich aufzustehen, erst spät Nachts kam ich nach Hause. "Elisabeth, schläfst du?", die schrille Stimme meiner Mutter rief mich. "Nein, aber ich fühle mich nicht gut, darf ich liegen bleiben?", das war eine glatte Lüge, ich wollte und konnte noch mitansehen wie Johann und zwei weitere Menschen verbrannt werden, denen ich gestern geholfen habe. Mit einem Schwung wurde meine Tür aufgerissen und meine Mutter kam herein gestampft. "Du siehst wirklich nicht gut aus", stellte sie fest, "Elisabeth, bleib liegen und ruh dich aus. Soll ich Antonia vorbei schicken?" Ich nickte. Als sie wieder mein Zimmer verließ, stand ich auf und schloss zog meinen Morgenmantel an. Leise tappste ich zu der Bibliothek und suchte ein Buch, welches die alten Legenden wiedergab. Schnell merkte ich, dass es hier nicht sein konnte. Ein leichter Schauder erfasste mich, als ich die Tür zum Keller öffnete. Die Schuhe die ich an hatte waren viel zu groß, aber es war egfal. Mit einer Öllampe in der rechten Hand schlich ich die Treppe hinunter. Der Schein der Lampe ermöglichte mir nur einen Armweit zu sehen, trotzdem reichte es. Ich öffnete die Tür zu den älteren Dokumenten und ging die Reihen ab, als ich fast am Ende der zweiten Reihe ankam, baute sich vor mir ein Mann in einem rotem Mantel auf. "Was machst du hier?", zischte ich. Er reichte mir nur ein in braunes Leder eingeschlagen es Buch mit den Worten, dass ich das doch gesucht hätte und verschwand. Erst jetzt, wusste ich dass die Geschichte von Johanna stimmen musste, er musste irgendetwas Dämonisches sein. Erst jetzt merkte ich, dass ich schreien wollte, doch ich versuchte diesen Schrei zu unterdrücken und raus kam nur ein Gurgeln. Benommen ging ich zurück und setzte mich. Das Buch lag schwer in meiner Hand. Als ich es aufschlug wehte mir ein modrieger Geruch entgegen. Auf der ersten Seite stand in großen Buchstaben: Dämonen drauf. Das Inhaltsverzeichnis war gefüllt mit verschiedenen Kategorien. Ich wusste mit all diesen Wörtern nichts anzufangen, deswegen schlug ich das Glossar auf. A,A wie Acuzio, schnell fand ich ihn. Als ich die angegebene Seite aufschlug war ich erschüttert, mir bot sich ein Bild des Grauens, verschiedene Stapel von verschiedenen Körperteilen, alles geordnet aufgestapelt, und Acuzio mitten drin. Er war auf dieser Abbildung noch ein Engel, er war schön, stark und furchteinflößend.Er hatte samtige bronzene Haare, hohe Wangenknochen und ein eher kantiges Gesicht. Seine Augen hatten ein intensives Blau, die einen direkt anblkickten. Sein Ausdruck war erbarmungslos, hart und mörderisch. Unter dem Bild befand sich ein weitere, Acuzio, so wie er jetzt ist, in seinem rotem Mantel, und dem schwarzen Loch wo früher sein Gesicht gewesen sein musste. Der Text auf der nächsten Seite erzählte die Geschichte Acuzios, dass er mal ein wunderschöner Engel gewesen war, und er vergöttert wurde. Jedoch dann sterbliche Frauen verführte und sie danach umbrachte. Daraus wurden ganze Massenmorde, bis er sich in einen Dämon verwandelt hat. Was dann aus ihm geworden ist, ist noch unklar. Ich klappte das Buch zu und verstaubte es unter meinem Bett, ich wusste nicht wie mir das weiterhelfen sollte. In Gedanken vertieft merkte ich das klopfen kaum, aber es war vermutlich Antonia. "Frederike, sie ist unglaublich", entsetzen schwang mit in ihrer Stimme, als Antonia rein kam, "Bitte, bitte lass mich William treffen, Elisabeth bitte, tu mir diesen". Ich blickte zu ihr auf, sie sah mich flehend an. "Heute Abend, im Hughery Pub, ist das ein Vorschlag?", fragte ich sie. Antonia nickte nur kurz und fiel mir um den Hals. "Danke flüsterte sie kurz.
*
Es war Abend, wir saßen alles gemütlich im Kaminzimmer. "Katharina, geht es dir gut?", erkundigte sich meine Mutter zum hundertsten Mal an diesem Abend. Katharina war für meine Mutter gerade das Objekt welches sie rund um die Uhr versorgen kann. "William, wollen wir in den Hughery pub? Da waren wir so lange nicht mehr.", schlug ich vor. Er ünerleht kurz, stand auf und zog mich mit, "Gerne doch". Die kühle Abendluft weht sich meine Haare. "Fühlt sich an die früher, wo wir durch die Gassen gestreift ein." "Stimmt, aber da war Antonia immer dabei", stimmte ich zu. William versteifte sich plötzlich. "Was ist?", fragte ich unschuldig, "bist du nicht glücklich mit Frederike?"  "Doch, sie ist toll, aber - vergiss es"
Im Pub war es mollig warm Überfall saßen Leute, und ich erblickte schnell Antonia, ich nickte ihr kurz zu - das Spiel konnte beginnen. William und ich saßen weit aussen und aßen unsere Speisen. Unterhielten uns, machten aber einen großen Bogen um das Thema Antonia und Frederike. Ich wählte den Zeitpunkt zufällig als ich verlauten ließ: "William, ich komm gleich wieder".
Ich stand auf und verschwand in Richtung Toiletten. Antonia sah in meine Richtung, ich nickte ihr ermutigend zu und sie setzte sich in Bewegung, zu William.
Antonia P.o.V.
Ich sah ihn, so wie ich ihn in Errinerung hatte. Er hatte weder an Anziehungskraft auf mich verloren noch auf sein äußeres. Er sah genauso aus wie vor 2 Jahren, als er jede Nacht durch mein Fenster kam, bis er nicht mehr kam. Bis ich erfahren hatte, dass er von einem Tag auf den anderen zu dieser Frederike gezogen ist. Aber ich hatte mir nie Rache geschworen, ich hatte nur ein verlangen, ein letztes Mal mit ihm reden, ein letztes Mal seinen Blick spüren, ein letztes Mal seine Lippen auf meinen. Obwohl, das Letzte wird nie mehr eintreten, nie. Er sah raus und bemerkte mich nicht, dann ist es wohlk an der Zeit den ersten Schritt zu machen. "Wie geht es dir?", fragte ich. Er schreckte aus seiner Erstarrung und sah mir direkt in die Augen. "Antonia", stotterte er. "Ist diese Frederike besser als ich?", keine große umschweife gleich zum Punkt kommen, "Was hat sie was ich nicht habe? Hm." "Antonia, dies ist nicht der Richtige Ort um so etwas zu klären", wie er meinen Namen aussprach, das hatte ich vermisst. "Achso, verstehe, also um es noch mal richtig darzustellen, hattest du überhaupt nichts gesagt als du mit ihr weggegangen bist", es kam in mir alles wieder hoch. Der Schmerz, das Gefühl alleine zu sein, verlassen zu sein, mein verblutenes Herz, einfach alles."Weißt du was, geh doch mit ihr wohin du willst, du nieder kleiner Verräter, du verdammtws..." "Antonia, bitte", er versuchte mich also tatsächlich zu beruhigen! "Antonia wollen wir rausgehen?", fragte er mich, obwohl wenn man es genauer bedenkt war das keine Frage sondern eine Aufforderung, da er mich im nächsten Moment raustrug. Es regnete draußen, passte perfekt zu meiner Stimmungslage. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände. "Sieh mich an", forderte er mich auf. Ich tat es, und sah ihm direkt in die Augen. "Antonia, hör mir zu", er hielt noch immer mein Gesicht, "Es ist nicht so wie du denkst", fuhr er fort. "Ach ja, und wie denn dann", gab ich zurück. "Frederike und ich das ist nur einseitig, ich liebe sie nicht, ich hatte noch nie mit ihr...". Weiter kam er nicht, ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn, so wie ich es immer getan hatte, so wie ich es immer tun werde. Er erwiderte den Kuss, drückte mich gegen die Wand hinter mir. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, um ihn näher bei mir zu haben. Es war wie in einem Karussell, es drehte sich immer schneller und schneller und man wollte immer mehr. "Antonia, nicht hier", William unterbrach es, es war nicht schlimm ich hatte jetzt Zeit für immer und ewig.

Gefährtin des DämonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt