Das Erste, das ich merkte, als ich aufwachte, waren die Schmetterlinge, die wild in meinem Bauch umherflogen, dann die unglaubliche Hitze, die meinen Körper erfüllte und der Geruch von Sommerregen und Wiesen und zu guter Letzt das schwere Etwas, dass mich gefangen hielt.
Ich konnte mich nicht aufrichten und kaum bewegen. Selbst meine Beine waren mit irgendetwas verhakt und ließen mich diese nicht anheben. Meine Wange befand sich an etwas Weichem, das sowohl gut roch als auch die Wärme ausstrahlte. Der Schlafanzug klebte an meiner Haut und war, so wie die an meiner Stirn haftenden Haare, ein Indiz dafür, dass ich in der Nacht geschwitzt haben musste. Mein Mund war trocken wie eine Wüste und ich wünschte mir nichts sehnlicher als ein Glas Wasser.
Als ich ein weiteres Mal versuchte mich aufzurichten, hielten die schweren, rankenähnlichen Dinge um meinen Rücken mich zurück. Seuzend legte ich meine Wange wieder gegen den warmen Grund und versuchte wieder zu schlafen. Doch dann hörte ich etwas Ungewohntes, das man im Hause Hartwell morgens nie hörte: Töpfe schlugen aufeinander.
Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah mich im Raum um. Weiße Wände, eine Schrankwand, ein Sessel, indem ein Sam saß und Kaffee trank, ein Couchtisch, an dem Paul einen Stapel Pfannkuchen in Sirup ertränkte und ein ausgklapptes Schlafsofa neben mir. Plötzlich stürzten die Ereignisse des vergangenen Tages auf mich ein und ließen mich nach Luft schnappen. Panisch versuchte ich mich aufzurichten, wurde aber wieder zurückgehalten.
Sam und Paul richteten ihre Blicke vom wieder auf lautlos gestellten Fernseher auf mich. Sam nickte mir zu und wandte sich wieder den Nachrichten zu, doch Paul grinste schelmisch und deutete mit seinem Kopf zu mir. Mein Gehirn brauchte einige Sekunden um die Information zu verarbeiten und meine Augen auf das warme Etwas unter mir zu richten. Jared.
Die Schamesröte stieg mir in die Wangen, als ich sah, dass er mich musterte. Wie lange war er schon wach? Und was tat ich auf ihm?! Er wirkte verschlafen. Seine Augen waren noch nicht ganz geöffnet und seine Haare waren zerzaust und brachten mich beinahe zum Schmelzen. Ganz langsam hoben sich seine Mundwinkel und ich wurde Butter in seinen Händen. Mein Herz setzte kurz aus und stotterte dann weiter.
„Morgen", nuschelte Jared.
„M... M... Morgen", stammelte ich und versuchte mich ein weiteres Mal hochzudrücken. Es gelang mir nicht, hatte aber zur Folge, dass er mich fester an sich drückte. Ich schnappte hörbar nach Luft.
„Sie kann sprechen!", rief Paul aus. „Sam, hast du das gehört?! Sie kann sprechen!"Ich gab meine Versuche aufzustehen auf und ließ mich schlapp auf Jared fallen, um mein Gesicht an seiner Brust zu vergraben. An seiner nackten Brust wohlgemerkt. Stadium „Tomate" war erreicht. Wie würde ich nur wieder aus dieser Situation kommen? Ich nahm jedes Fettnäpfchen mit, dass sich mir auch nur auf dreißig Kilometern näherte. In diesem Moment war ich froh, dass Jared mich all die Jahre nie bemerkt hatte. Wie viele Peinlichkeiten er schon erlebt hätte, wenn er mich schon früher beachtet hätte...
Meine Lippen streiften sanft Jareds Brust, als ich meinen Kopf zur Tür wandte, weil ich das Klirren von Geschirr und Besteck gehört hatte. Jared zitterte kurz und hob dann einen Arm zu meinem Gesicht, um meine Haare zurückzustreichen.
Im Raum erschien Emily, die uns anlächelte, bevor sie sich an den Couchtisch hockte und das Tablett ablud. Sie zauberte nicht nur Pfannkuchen, Kaffee, Kakao und Eier mit Speck hervor, sondern auch Kornflakes, Toast und Marmelade. Als Paul nach den Pfannkuchen griff, schlug Emily ihm mit dem Kochlöffel aus der Eierpfanne auf die Finger.
„Du hattest schon. Jetzt ist erst Kim dran!", schimpfte sie und wandte sich Jared und mir zu. „Wenn irgendetwas fehlt, musst du nur bescheid sagen."Ich nickte und versuchte erneut mich von Jared zu lösen. Es gelang mir nicht. Jedoch ließ er mich los, nachdem mein Magen geknurrt hatte. Schnell rappelte ich mich auf, krabbelte von dem unter mir liegenden Gott und wollte zum Tisch, aber mir knickte ein Arm weg, weshalb ich etwas ungeschickt schwankte und beinahe auf dem Boden gelandet wäre, hätte Jared nicht sofort reagiert. Er hatte seine Hände um meine Hüfte gelegt und hob mich an, sodass ich mich wieder selbst stabilisieren konnte. Erst als ich zu hundert Prozent wieder sicher hockte, ließ er mich vorsichtig los. Natürlich besaß mein Gesicht entsprechende Farbe, besonders, da uns alle beobachteten.
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Schüchtern - Schüchterner - Kim!
Fiksi PenggemarKim ist schüchtern, steht seit Jahren auf Jared und bekommt einfach den Mund nicht auf. Nachdem Jared lange in der Schule fehlt und ihr Herz blutet, beschließt sie ihrer Jared-Sucht ein Ende zu bereiten - doch geht das so einfach, wenn ihr Jared plö...