Altersfreigabe: ab 16
Setting: Die Story spielt 11 Jahre nach dem ersten Teil.
Inhalt: Nach den Erfahrungen in ihrem letzten Schuljahr hat auch Hermine Granger eine medizinische Laufbahn eingeschlagen. Als sie an einen Punkt kommt, an dem sie nicht mehr weiter weiß, wendet sie sich jedoch wieder an ihren ehemaligen Lehrer.
Hauptcharaktere: Severus Snape, Hermine Granger, Hermines Eltern
Disclaimer: Nichts gehört mir, alles ist Eigentum von J. K. Rowling.
Kommentar: Ich hatte eine Fortsetzung für Medicus angedeutet und es tatsächlich mal innerhalb von Monaten und nicht von Jahren geschafft, diese auch fertig zu stellen. Im Gegensatz zum ersten Teil ist dieser allerdings von der emotionalen Seite her heftiger und ich empfehle jedem, der nicht mit Krebs-Erkrankungen umgehen kann, diese Geschichte nicht zu lesen.
Ein Dankeschön geht an Moana Nahesa und Lepitera fürs Testlesen und den Gedankenaustausch! Außerdem geht ein großer Dank an glaedr fürs Betalesen!
Warnings: Character Death- - -
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Prolog
Sehr geehrter Professor Snape,
bevor ich Ihnen erkläre, warum ich nach all der Zeit diesen Brief an Sie schreibe, möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ich nehme aus selbstsüchtigen Motiven Kontakt zu Ihnen auf und halte es für fair, Ihnen dies von vornherein mitzuteilen. Sollten Sie nach dieser Offenbarung kein Interesse daran haben, meinen Brief weiter zu lesen, so kann ich es verstehen, wäre Ihnen jedoch für eine kurze Notiz dankbar.
Der Grund meiner Kontaktaufnahme ist meine Mutter. Vor zwei Jahren wurden bei ihr Metastasen in der Lunge gefunden. Bis heute ist nicht bekannt, wo der Primärtumor sitzt. Eine Zeit lang sah es trotzdem recht gut für sie aus, wir hofften, den Krebs überwunden zu haben. Leider war dem nicht so. Vor einem Monat wurden weitere Metastasen gefunden.
Mittlerweile gilt sie in der Mugglemedizin als austherapiert, sie bekommt nun nur noch eine palliative Versorgung. Zu einem Heiler darf ich sie aufgrund des Geheimhaltungsabkommens nicht bringen.
Ich habe zwar durch meine Ausbildung Kenntnisse von beiden Seiten der Medizin, jedoch weiß auch ich nicht mehr weiter. Ich habe nun die Hoffnung, dass Ihnen noch etwas einfällt, das ihr helfen könnte. Könnten Sie sich vorstellen, einen Blick auf die Befunde und natürlich auch auf meine Mutter zu werfen?
Hochachtungsvoll,
Hermine Granger- - -
Miss Granger,
gewöhnliche Überraschung trifft nicht, was ich verspürte, als ich Ihren Namen unter dem Brief las. Ich hatte vielmehr das Bedürfnis, ihn sofort dem Feuer zu überlassen, denn Ihr Name hat sich bisher immer als unheilvoll für mich erwiesen.
Dennoch kann ich eine gewisse Neugier nicht leugnen und so las ich ihn tatsächlich vom ersten bis zum letzten Wort. Sie haben nichts von Ihrem Pathos verloren.
Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich Ihnen – nach allem, was ich bereits für Sie getan habe, und aller Konsequenzen, die dies für mich hatte – erneut helfen wollen würde? Kennen Sie mich wirklich so schlecht?
Severus Snape
PS: Den Professor können Sie sich sparen, die Zeit ist lange vorbei.
PPS: Schicken Sie mir eine Kopie aller Befunde.
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Mr Snape,
ich danke Ihnen!
Die Befunde liegen anbei.
Hermine Granger
PS: Ich kam nicht auf die Idee, dass Sie mir helfen wollen würden. Ich hatte gehofft, Sie mit der Herausforderung und meinem Pathos ködern zu können.
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Miss Granger,
Sie belieben zu scherzen. Und damit meine ich sowohl Ihr Post Scriptum als auch Ihre Bitte.
Sie schrieben, dass Sie eine medizinische Ausbildung absolviert haben. Bezog diese sich auf den Bereich der Pathologie, oder wie kommen Sie auf die Idee, anhand der vorliegenden Befunde auch nur auf eine Möglichkeit der Heilung zu hoffen? Haben wir tatsächlich dieselben Befunde gelesen?
Severus Snape
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Mr Snape,
ich sehe, Sie haben nicht ein Quantum Ihrer Rücksichtslosigkeit verloren.
Mir ist durchaus bewusst, dass die Situation meiner Mutter nicht viel Raum für Hoffnungen lässt. Andernfalls hätte ich mir auch lieber die Finger abgeschnitten, als Sie um Hilfe zu bitten.
Ich versichere Ihnen jedoch, dass der Zustand, wie er in den schriftlichen Befunden geschildert ist, nicht mit der Realität übereinstimmt. Meine Mutter ist nicht bettlägerig, benötigt nur ein Minimum an Medikamenten und besteht darauf, sich soweit es ihrer Kraft möglich ist am Haushalt und vor allem am sozialen Leben zu beteiligen. Sie steht der Seite des Todes nicht näher als der des Lebens. Und daher weigere ich mich, dieser Behauptung auch nur eine Unze Glauben zu schenken.
Ich hatte Sie für einen Menschen gehalten, der sich von dem Wahrheitsgehalt einer Schrift lieber selbst überzeugt, bevor er sein Urteil fällt.
Hermine Granger
PS: In Mugglekreisen darf ich bereits auf ein M. D. hinter meinem Namen bestehen. In Magierkreisen ist es nicht mehr weit, bis ich mich Heilerin nennen darf. Ich gebe allerdings zu, dass beides auch gewisse Kenntnisse der Pathologie beinhaltet.
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Miss Granger,
ich muss keinen Selbstversuch durchführen, um zu glauben, dass reines Wasser nicht brennt. Ihre Worte wecken in mir allerdings den Wunsch, mich von Ihrer geistigen Gesundheit zu überzeugen – insbesondere unter Berücksichtigung Ihres letzten Post Scriptums. Ihnen liegt nicht zufällig auch dafür ein ärztlicher Befund vor?
Um es einmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Ihrer Mutter könnte vermutlich nicht einmal Merlin persönlich noch helfen. Sie tun besser daran, diesen Umstand zu akzeptieren und die Ihnen verbleibende Zeit zu genießen.
Severus Snape
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Mr Snape,
wieder einmal stelle ich fest, dass es der magischen Bevölkerung an einem eklatant mangelt: dem Glauben an die Weiterentwicklung. Als ich die magische Welt kennenlernte, glaubte ich, hier seien einem keine Grenzen gesetzt. Doch ihr habt euch eine kleine funktionierende Welt errichtet und dann die Hände in den Schoß gelegt ohne zu merken, dass ihr euch damit der Fähigkeit beraubt, selbst in ausweglos scheinenden Situationen noch Hoffnung zu verspüren. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, dass in einer Zeit, in der selbst Muggel schriftliche Nachrichten innerhalb von Sekunden übermitteln können, Magier sich noch immer auf die Eulenpost verlassen!
Um Ihren Hang zur Deutlichkeit noch einmal aufzugreifen: Ich werde meine Mutter noch nicht aufgeben! Sie mögen vielleicht nicht dazu bereit sein, uns zu helfen, doch ich bin mir sicher, dass ich jemanden finden werde. Koste es, was es wolle.
Hermine Granger
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Medicus II
FanfictionOhne Pairing: Nach den Erfahrungen in ihrem letzten Schuljahr hat auch Hermine Granger eine medizinische Laufbahn eingeschlagen. Als sie an einen Punkt kommt, an dem sie nicht mehr weiter weiß, wendet sie sich jedoch wieder an ihren ehemaligen Lehre...