Chapter 3 - Befragung

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POV. Max

Nicht mal 10 Minuten später saß ich mit gefesselten Händen in einen kleinen, weißen Raum in welchem außer einem Tisch und zwei Stühlen nichts weiter war.

Jetzt war ich zwar in dem selben Haus wie mein Vater, allerdings brachte mir das, gefesselt wie ich war, auch nicht besonders viel.

Eine gute halbe Stunde saß ich jetzt bestimmt schon da, ohne dass etwas passiert war.

Langsam wurde es echt langweilig.

Ich schaute gerade meine Hände an, als wären sie das interessanteste der Welt, als sich auf einmal die Tür mir gegenüber öffnete.

Ich sah auf und setzte das gleichgültigste Gesicht auf, was ich hatte.

Ein Mann in schwarzer Kleidung mit einer großen Narbe im Gesicht trat in den kleinen Raum. Ich musste schwer schlucken.

Der schaute nicht unbedingt wie jemand aus, mit dem man gut reden könnte.

Mit zwei großen Schritten lief er auf den Tisch, an welchem ich saß, zu und schmiss mit einem, für meine empfindlichen Ohren viel zu lauten, Knall einen dünnen Aktenordner auf den Tisch.

Dann setzte er sich mir gegenüber und öffnete den Ordner. Keiner von uns sagte ein Wort als er ein Bild heraus nahm und es mir vor die Nase schob.

Vorsichtig warf ich einen Blick darauf und erstarrte.

Das Bild war höchstens ein paar Stunden alt und zeigte mich, in meiner alten, schmutzigen Kleidung und den zerzausten roten Haaren, wie ich das Hochhaus beobachtete.

Wie sollte ich da nur wieder rauskommen?

Ich schluckte noch ein und sah dann von dem Bild auf, direkt in die dunklen Augen des Mannes.

"Man hat sie gesehen. Was haben sie dazu zu sagen?" sagte er mit monotoner Stimme.

Ich antwortete nicht.

Er stöhnte auf. "Ach, die alte Schiene fahren wir?", fragte er dann genervt und stand auf.

Gerade als er den Raum wieder verlassen wollte nahm ich, mehr oder weniger, all meinen Mut zusammen und sagte: "Ich will mit Frank Stone sprechen!"

Ein Moment hielt der Mann inne, doch dann begann er laut los zu lachen und verließ den Raum.

Na das lief ja super, genau wie geplant...

Keine 10 Minuten später Öffnete die Tür sich erneut und ein etwas wenig beängstigend aussehender Typ trat in den Raum.

Einen Moment musterte er mich, dann setzte er sich mir gegenüber und kam direkt auf den Punkt: "Sie wissen worum es geht", sagte er und legte eine gewisse Künstlerpause ein.

"Ich denke nicht dass sie in der Position sind Forderung zu stellen, und schon garnicht wenn diese den Boss betreffen. Sie wurden heute immer wieder gesehen, wie sie das Gebäude beobachten. Was haben Sie dazu zu sagen?" sagte er dann und spielte damit vermutlich auf die Bilder an.

"Ich spreche nur mit Frank Stone", sagte ich mit fester Stimme und hob trotzig wie ein Kind mein Kinn ein wenig an.

"Damit sie ihn einfacher töten können?!" Fragte den Mann und erst jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen: in der Zeitung stand etwas von ein paar Terroranschlägen. Sie dachten ich würde Frank oder »Mister Stone« töten wollen.

"Das verstehen Sie Falsch!" Sagte ich daher so schnell, dass sich meine Stimme beinahe überschlug.

"Oh, ja natürlich ich hab ja ganz vergessen, dass sie zu einer Elite Security Gruppe gehören", sagte er spöttisch.

Ich verdrehte meine Augen. Wie unwitzig waren manche Menschen eigentlich?

"Ich will mit ihm reden! Außerdem bin ich doch eh gefesselt. Wie soll ich da bitte jemand umbringen?" Fragte ich, von seiner Inkompetenz leicht genervt.

Er zog eine Augenbraue in die Höhe und fragt: "Was wollen sie eigentlich vom großen Boss?"

"Ich wüsste nicht was sie das angehen würde," sagte ich scharf und sah ihn herausfordernd an.

"Wenn sie mit ihm reden wollen, dann würde ich ihnen empfehlen sich erst mal mein Vertrauen zu sichern", sagte er darauf hin mit einem drohen Unterton in der Stimme, welcher mir überhaupt nicht gefiel, und kam mir dabei immer näher.

Ich versuchte nicht zurück zu weichen, da ich nicht mehr das kleine ängstliche Mädchen sein wollte, zu welchem Shift nicht gemacht hatte.

Also antwortete ich ganz trocken: "Familiäre Angelegenheiten."

"Sie haben sich nicht mal über ihn informiert oder? Seit seine Frau mit seiner Tochter abgehauen ist und getötet wurde hat er keine Familie mehr!" Sagte der Mann und machte dabei echt einen auf »böser Cop«.

Bei seinen Worten klappt du mir die Kinnlade runter. Mein Vater wusste von meiner Existenz?!

Ich atmete noch einmal tief durch, dann fragte, oder ehr sagte, ich: "Aber die Leiche seiner Tochter wurde doch nie gefunden!?"

"Woher...?" Seine Maske begann du bröckeln.

"Weil ICH seine Tochter bin du voll Trottel!"

Nun bröckelte seine Maske endgültig und sein Mund stand offen.

(770 Worte)

Broken Flicka - Flucht nach vornWo Geschichten leben. Entdecke jetzt