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Nachdem das Management nach einem ganzen Monaten dann auch gemerkt hat, dass wir nur noch unkonzentriert und nicht bei der Sache waren, haben wir aufgrund dieses Schocks eine Woche Urlaub bekommen, um den Kopf frei zu kriegen. Jedoch schienen sie erstaunlich zufrieden zu sein. Sie waren so gut drauf, dass sie sogar erlaubten, dass wir wegfahren dürften mit wem wir wollten. Wie schön dieser Urlaube gewesen wäre, hätte ich ihn mit Taehyung verbringen können. Jimin hatte sich mit Hoseok auf die zwecklose Suche nach Tae gemacht und Yoongi hat sich ihnen vermutlich eher weniger freiwillig angeschlossen. Namjin brauchte Abstand, verständlich, weshalb sie beide ans Meer gefahren waren.
Ich bin zu meinen Eltern gefahren, jedoch habe ich kein Wort mehr mit Ihnen geredet nach dem sie mich „beglückwünscht" haben, dass ich nicht mehr mit ihm zusammen bin. Sie waren so froh über diese Tatsache, dass es mir ein erneuter Stich ins Herzen war..
Stattdessen bin ich tagtäglich in den nah unserem Haus liegenden Wald gegangen und oft bin ich erst wenn es Stockdunkel war wieder gekommen. Taehyung liebte die Natur genau so, wie ich es tue. In der Natur fühlte ich mich wohl. Ich hatte das Gefühl ihn wieder bei mir zu haben, denn das war der einzige Platz, wo wir wir sein konnten, wo er wunschlos glücklich war. Keine Augen die uns beobachten nur er und ich.
Ich wollte ihn nicht vergessen. Auch nach einem ganzen Monaten nicht. Ich wollte an ihm festhalten. Seine Liebe beibehalten.
Deshalb ging ich hier täglich wieder hin.
Aber diese Woche ging zu schnell rum. Meine Eltern ignorierte ich größtenteils und mein Handy lag ausgeschaltet auf meinem Nachttisch.
Meine Sachen fertig gepackt zog ich mit einem seufzen das kleine Ding zu mir. Natürlich war da die Hoffnung vielleicht eine Nachricht von ihm bekommen zu haben, aber eigentlich war mir klar, dass es nicht so sein wird.
Nur aufbauende und bemitleidende Nachrichten von meinen Hyungs, die mich tatsächlich zum schmunzeln bringen könnten.
Und dann war da diese eine Nachricht. Nicht von Tae, nein das wäre zu schön. Aber von Jimin..

‚Jungkook! Du musst nach Hause kommen. Er hat sich gemeldet..'

Seit ich bei Ihnen war, habe ich endlich mein ‚zu Hause' gefunden, denn bei meinen Eltern war es nie. Ich laß mir seine Nachricht durch und tatsächlich loderte etwas wie Hoffnung in mir auf.

‚Wirklich?'

Fragte ich Jimin, denn glauben konnte ich diese Nachricht noch nicht. Wir probierten seit drei Monaten auch nur ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen. Nichts.. warum ausgerechnet jetzt?

‚Jungkook.. Siehst du etwa nie Nachrichten? Er ist überall!'

Kam kaum zwei Minuten nach meiner Nachricht schon seine Antwort.
In den Nachrichten?

‚Ich hab Abstand gebraucht.'

‚Das verstehen wir alle.. komm einfach schnell nach Hause ja?'

‚Bin auf dem Weg, Hyung'

Die Zugfahrt über musterte ich die Landschaft die in hohem Tempo an mir vorbei sauste. Die Wälder und Bäume denen ich mich eigentlich zu gerne hingeben würde. Meine Seele sehnte sich nach der Ruhe und Stille in dieser Unendlichkeit von Bäumen. Es wollte mich immer tiefer ziehen. Und ich saß hier im Zug auf dem Weg zurück zu dem Leben, was ich die letzten drei Monate lebte.
Seufzend schloss ich meine Augen und als ich sie wieder öffnete waren tatsächlich 2 ½ Stunden vergangen. Ich hab echt zu wenig Schlaf bekommen in letzter Zeit.. aber wie soll ich schlafen, wenn ich sobald ich mich ins Bett legte mich nur noch einsamer und kälter fühle als so schon.

-

„Bin wieder da", rief ich mit kraftloser stimme als ich die schwere Tür zu unserem Dorm aufstieß und lange musste ich nicht warte da kam der erste freudig angehüpft. Jin hatte nie seine positiven Schwingungen verloren. Er hat auch getrauert über Tahyungs Verlust, aber er schaffte es jeden von uns aufzuheitern. Manchmal hätte er es sogar fast bei mir geschafft, aber zu Vieles erinnerte mich wieder an ihn.
„Jin Hyung", seufzte ich müde und auch froh ihn zu sehen. Er nimmt mich direkt in den Arm und fragt mich leise: „Wie geht's dir Jungkookie..?"
„Wie soll's mir schon gehen?", murmelte ich und ich hatte diese Nähe zu meinen Hyungs schrecklich vermisst. Sie linderte etwas den Schmerz und die Leere in meinem Herzen.
Als er sich dann doch löste und mich anschaute, fragte er liebevoll: „Hast du's gesehen?" „Das von ihm?", fragte ich traurig und schüttelte den Kopf, „Nein. Jimin hat es mir gerade erst mitgeteilt." Wir brauchten nicht viele Worte um uns zu verstehen.
„Nimm dir Zeit für dich und schau es dir in Ruhe an", versuchte er aufmunternd zu sagen und ich konnte nicht anders als einfach nur resigniert zu nicken. „Na komm.. du bist ja total abgemagert. Die anderen sitzen auch schon am Esstisch. Oder möchtest du erst deine Sachen abstellen?", fragte er schon auf dem Weg in die Küche. „Ja ich komm später zu euch, Hyung." „Mach das. Kookie du weißt das wir immer für dich da sind, dass.. ich immer für dich da bin?", er legt mir eine Hand auf die Schulter und schaut mir sanft in die Augen. „Was heißt schon ‚immer'?", lache ich daraufhin traurig auf, „Das habe ich auch von .. ihm gehört."
„Ich weiß..", er nickt mit dem Kopf, „Komm zu uns wenn du soweit bist." Er erwartet keine Antwort von mir mehr. Er sieht diese Aussage als Selbstverständlichkeit. Ich schlage die entgegengesetzte Richtung in mein Zimmer ein. Als ich mich seufzend auf mein Bett geschmissen habe, hole ich doch endlich mal mein Handy raus und schaue auf einigen news Seiten vorbei. Jimin hatte keinen Quatsch erzählt. Die Nachrichten explodierten fast an Schlagzeilen:

Lost one - Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt