Kapitel 12

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Während der Fahrt zu Erwin Nachhause sagte Armin nicht sonderlich viel, eigentlich gar nichts, da er in Gedanken versunken ist. Er glaubt nicht, dass Erwin bezüglich seiner Schwester lügt, aber trotzdem ist es ein komisches Gefühl, wenn er daran denkt, dass er Erwin verlieren würde, denn der ältere hat vielleicht andere Vorstellungen oder im Endeffekt passen sie doch nicht gut zusammen.

„Ah, da ist sie ja schon" meint Erwin dann und reißt den kleinen Blonden aus den Gedanken, während er parkt, da die Frau winkend vor dem Haus steht mit einer Leine. Armin steigt schluckend aus, so wie Erwin „Hey, dass Vieh macht aber hoffentlich nicht in meine Rosenbüsche, oder?" fragt der Blonde und Armin steigt nun auch vorsichtig aus, um die Frau zu mustern. Schön ist sie und Erwin könnte auch die Wahrheit sagen, dass sie miteinander Verwandt sind, immerhin hat sie genauso Augenbrauen wie Erwin. „Jetzt sei nicht so streng zu Yuni! Sie ist noch ein junger Welpe" protestiert sie streng und seufzend sieht Erwin zu Armin, welcher langsam näher tritt „Cynthia, das ist Armin, einer meiner Schüler. Ich gebe ihm öfter mal Nachhilfe" erklärt er den Grund, warum er ihn gleich mitgenommen hat. Immerhin geht kein normaler Schüler mit einem Lehrer nachhause und sie wollen ja auch nicht auffallen. Auch wenn es Erwins Schwester ist, welcher er bestimmt vertraut, so möchte er eben nicht seinen Job riskieren. Irgendwie bricht es dem jüngeren trotzdem das Herz und er knetet sich die Hände leicht. Doch plötzlich spürt er etwas an seinem Bein, da der Welpe an ihm hochspringt und anbellt. Schmunzelnd streichelt Armin dem Tierchen über den Kopf und kniet sich zu ihr runter „Hey Yuni scheint dich zu mögen. Wie siehts aus? Ich habe sie aus Spanien. Ihre Mutter wurde erschossen und nun sucht sie ein neues Heim, wo sie leben kann", meint die Blondine, ehe Erwin die Hand hebt „Thia. Du kannst meinem Schüler doch keinen Hund anbieten"

„Wieso nicht? Fragen kostet nicht Wini". Wini? Armin verengt die Augen und verkneift sich ein Grinsen, schaut auf und wird ganze Zeit von Yuni angesprungen, sowie abgeleckt „Ich würde sie ja wirklich gern nehmen, da ich Tiere wirklich liebe, aber mein Onkel möchte leider keine im Haus" meint er etwas geknickt. Als seine Eltern noch gelebt haben, war das einfacher, denn sie wollten immer einen Familienhund haben, doch leider mag sein Onkel Tiere nicht sonderlich, also liegt dieser Traum flach und Armin hat ihn begraben. „Och schade, aber nun gut Wini, dann frag ich dich"

„Auf keinen Fall, aber lasst uns erstmals raus. Meine Nachbarn müssen nicht unbedingt alles mit anhören" sagt er direkt ernst und geht ins Haus, wo er die beiden reinlässt. Als Cynthia Yuni von der Leine loslässt, kichert sie, denn die kleine rennt zu Erwins Lammfell Teppich und beginnt sich darauf zu wälzen. Auch der Schüler hält sich die Hand vor den Mund und muss lachen, da es schon witzig ist, wie sie sich herumrollt „Hey, wehe sie verteilt ihre Flöhe darauf, der Teppich war verdammt teuer Thia" meint Erwin leicht genervt „Sei nicht immer so eine Spaßbremse... Scheint als wärst du seit längerem keinen Schuss mehr gelandet. Geh doch mal aus. Nur weil du dich von deiner Frau getrennt hast, heißt es nicht, dass du nun leben musst wie ein Priester". Zum Glück steht Armin mit dem Rücken zu Cynthia, denn er läuft leicht rot an, als sie das mit dem Schuss erwähnt. So lange ist das ja immerhin nicht her... Peinlich.

„Mein Sexualleben und dies alles hat dich nichts anzugehen...", meint Erwin nur und begibt sich in die Küche, wobei er Yuni, welche anscheinend von dem Mann angetan ist, keinen Blick würdigt. Armin ist gefolgt und lehnt sich an den Türrahmen, während er seinen heimlichen Geliebten beobachtet und quiekt „E Erwin pass auf du trittst gleich auf sie" warnt er ihn, da er überhaupt nicht schaut, wo er hin läuft „Dann soll sie weg" ist das einzige, was er dazu zu sagen hat. Ist das sein verdammter ernst? Erwin scheint überhaupt keine Tiere zu mögen. Etwas, was Armin zuvor nicht wusste. Leicht schluckend setzt er sich an den Küchentisch und bekommt eine Tasse hingestellt, genau wie Cynthia „Ach er war schon immer so. Der strenge Lehrer und Obermacker Erwin Smith~ „ sagt Cynthia leise zu Armin, welcher sie ansieht und dann heißes Wasser für Tee eingeschenkt bekommt "So bin ich nun mal" sagt er daraufhin und setzt sich auch „Du bist aber nicht nur wegen meiner Eheauflösung hier, oder um mir ein Vieh anzudrehen, oder? In deiner E-Mail stand irgendwas von einer Kollegin oder so, dessen Kind du betreust". Nickend schaut die Frau zu ihrem älteren Bruder „Korrekt. Ich muss auf den Jungen meiner Kollegin aufpassen. In meiner Tierarztpraxis machen wir gerade ein soziales Jahr. Einige unserer Kollegen gehen ins Ausland, um Hunden in Spanien und China zu helfen, also auch sie. Da ihr Junge ein sehr wilder Teenager ist und keinen Vater mehr hat, soll ich ein Auge auf ihn werfen, bis sie in neun Monaten wieder da ist. Ich wollte dich Fragen, ob er vorübergehend, weil er bei mir lebt, auf die Schule gehen kann, wo du unterrichtest und ob du ihn ein wenig unter deine Fittiche nimmst. Das trifft sich auch gut, dass Armin hier ist. Könntest du dich mit ihm anfreunden, damit er als neuer nicht ganz so ausgeschlossen ist?", will sie Armin und Erwin gleichzeitig fragen, doch der Teenager ist mit anderem beschäftigt und hat nur halbwegs zugehört. Yuni hat es Armin so angetan, dass er auf dem Boden sitzt und lächelnd mit ihr schmust, auch ein kleines Zewa wirft, welches sie immer wild fängt. Erwin räuspert sich mit seiner dunklen Stimme, wodurch der Teenager zusammen zuckt und nun über den Tisch hin zu seinem Lehrer schielt „J ja? Was? A also... Nun ja ich kann gern helfen..." wispert er nickend und setzt sich nun wieder langsam. Mit roten Wangen starrt er auf den Tisch und zuckt, als der Welpe seine Hand leckt. Heimlich krault er ihren Hals unter dem Tisch, ehe Erwin das Wort ergreift „Ich rede mit dem Rektor, das lässt sich schon einrichten. Keine Sorge. Wäre ja blöd, wenn er jedes Mal ewig zu seiner Schuld fahren muss. Wir kriegen das hin", stimmt er zu.

Cynthia ist froh darüber und diskutiert noch etwas mit Erwin, ehe sie geht und Yuni mit sich nimmt, von welcher sich Armin lange verabschiedet. Als die beiden allein sind, lehnt der jüngere sich an den älteren, welcher eine Hand auf seiner Schulter ablässt „Wieso adoptierst du die Kleine nicht?"

„Wen? Meine Schwester? Nein" scherzt er, woraufhin Armin schmollend aufschaut und zu ihm nach hinten „Nein. Ich rede von Yuni...". Der Größere beugt sich runter, um ihm einen sanften kopfüber Kuss auf die Lippen zu drücken „Ich habe absolut keine Zeit für einen Hund Armin" merkt er an „U und wenn ich mich um sie kümmere? Bitte" wispert er und dreht sich nun zu ihm um, um ihm einen bettelnden Blick zuzuwerfen „Armin... In meiner Wohnung möchte ich keine Tiere" stellt er klar. Bedrückt senkt er den Kopf und reibt sich den Arm „Na gut..."

„Und ich hoffe du hast gesehen, dass du keinen Grund hast eifersüchtig zu sein, da es niemand anderen in meinem Leben gibt"

„I ich war nicht eifersüchtig!" sagt er sofort mit roten Wangen, lehnt dann aber den Kopf an Erwins Brust, welcher kurz lachen muss und den Nacken des kleineren krault „Ich kenne Eifersucht überhaupt nicht. Verzeih" meint er amüsiert, woraufhin Armin nur noch mehr schmollt. So? Erwin hat also nie Angst, dass er ihn verlieren könnte? Schön zu wissen...

I love my Sensei [EruMin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt