Nach meiner Ankunft hatte ich noch eine Woche Zeit, mich einzugewöhnen, bis die Schule losging. In dieser Woche erkundete ich hauptsächlich die Stadt, sonnte mich am Strand und erkundete mit meiner Gastfamilie die Natur. An einem Tag fuhren wir in meine zukünftige High School, die Kalani High School, damit ich dort meine Fächer wählen und mich schon mal ein wenig umsehen konnte. An meinem letzten Ferientag fuhren wir in die Stadt, um die Sachen zu kaufen, die ich für die Schule brauchte.
An meinem ersten Schultag war ich sehr aufgeregt. Beim Frühstück bekam ich fast nichts herunter. Beinahe hätte ich auch noch meinen Bus, eine typisch amerikanischen Schulbus, verpasst, da ich mich ewig nicht entscheiden konnte, was ich anziehen wollte. Im Bus saß ich erstmal alleine, da ich noch niemanden kannte. In der Schule angekommen zog ich den Faltplan der Schule, den ich bei meinem Besuch dort in den Sommerferien bekommen hatte, aus der Tasche und suchte Raum B007, zu dem ich zuerst musste, da ich dort meine erste Stunde des Tages (US History) hatte. Ich sah wahrscheinlich etwas verloren aus, auf jeden Fall sprach mich jemand an, ob ich Hilfe brauchen würde. Ich drehte mich um und schaute ihn ein bekanntes Gesicht. Es war Chosen Jacobs, der Schauspieler, der bei Hawaii Five-O den Sohn von Lou Grover spielte. Ich war erst so perplex, dass ich ihm nicht antwortete, aber als er dann noch mal nachfragte, riss ich mich zusammen und sagte ihm, dass ich den Raum B007 suche. Er beschrieb mir, wo ich lang laufen musste und wollte in die andere Richtung gehen. "Hey, warte!", rief ich. Er drehte sich noch mal um. "Ich bin eine Austauschschülerin aus Deutschland und kenne noch niemanden hier - okay, außer dir, ich kenne dich aus dem Fernsehen. Na ja, auf jeden Fall wollte ich fragen, ob ich mit dir heute Mittag zum Lunch gehen kann." Ich hoffte inständig, dass er ja sagte. "Klar, du kannst gerne mitkommen", antwortete er, "aber ein paar andere Freunde von mir kommen auch noch mit." - "Klar, kein Problem, ich freue mich, neue Leute kennenzulernen!" Ich jubelte innerlich. Was für ein Zufall! Von den zirka 1400 Schülern, die die Schule hatte, sprach mich ausgerechnet Chosen an! Und jetzt war ich sogar mit ihm zum Lunch verabredet!
Bis zur Mittagspause hatte ich noch Mathe, Englisch und Geographie. Meine Lehrer waren alle sehr nett, bei manchen war der Unterricht aber recht langweilig. Als es klingelte, lief ich zu meinem Spind und verstaute meine Sachen darin. Dann lief ich zur Mensa und hielt nach Chosen Ausschau. Er saß an einem Tisch weiter hinten rechts. Bei ihm saßen noch ungefähr fünf andere Personen, sowohl Jungen als auch Mädchen. Ich atmete tief durch und ging zu dem Tisch. Ich war aufgeregt. Die ganzen Leute kannten sich bestimmt schon sehr lange, und ich kam jetzt als "die Neue" dazu! Hoffentlich schaffte ich es, auch in ihrem Freundeskreis reinzukommen! Also ich an den Tisch kam, schauten mich alle an. "Hi", sagte ich schüchtern. Einige lächelte mir zu. "Ich bin Riley, eine Austauschschülerin aus Deutschland. Heute ist mein erster Tag hier." Dann wusste ich nicht mehr, was ich sagen sollte, setzte mich auf einen der beiden letzten freien Stühle am Ende des Tisches und packte meine Lunchbox aus, die mir Malia heute morgen gepackt hatte. Hm, lecker, Malasadas! "Wo bleibt eigentlich Tei?", fragte ein Mädchen, das sich mir später als Athena vorstellte. "Sie muss noch was mit Mr. Brown klären, dann kommt sie nach. Wir sollen hier auf sie warten", antwortete Chosen. "Ist das nicht schwierig, so weit von zu Hause weg zu sein?", fragte mich Athena. - "Es war schon immer mein Traum, ein Auslandsjahr zu machen", antwortete ich. "Die USA faszinieren mich schon seit meiner Kindheit, und dass ich nach Hawaii gekommen bin, war einfach nur ein riesengroßes Glück! Klar ist es schwierig, seine Familie ein ganzes Jahr nicht sehen zu können, aber so eine Erfahrung ist einmalig und außerdem habe ich eine super liebe Gastfamilie!" Athena kam gar nicht zum Antworten, denn in diesem Moment kam die letzte der Gruppe an den Tisch. Ich blinzelte, denn so viele Zufälle an einem Tag konnte es doch gar nicht geben! Die sagenumwobene "Tei" war Teilor Grubbs, die Schauspielerin von Grace Williams, Danny Williams Tochter! Aber dann dachte ich daran, dass sich Chosen und Teilor ja bestimmt von den Dreharbeiten kannten und dann ergab alles schon ein bisschen mehr Sinn. "Hey zusammen", begrüßte Teilor alle und setzte sich auf den letzten freien Platz neben mich. "Und wer bist du?", fragte sie mich. Ich erzählte auch ihr noch mal die Geschichte mit dem Auslandsjahr. Sie war ganz interessiert und fragte mich noch einige Fragen. Bis zum Ende des Lunchs erfuhr ich auch die Namen der restlichen fünf und fühle mich sogar schon ein bisschen zugehörig. Am Ende des Lunchs verabredeten wir uns wieder für den Lunch am nächsten Tag und gingen zurück in den Unterricht. Der Nachmittagsunterricht verlief so wie der Vormittagsunterricht und als die Glocke wieder läutete, suchte ich meinen Bus und fuhr nach Hause. Ich schloss die Tür mit dem Schlüssel auf, den Alex mir morgens in die Hand gedrückt hatte, ging in mein Zimmer, stellte meine Sachen ab und ging wieder herunter zu meiner Gastfamilie ins Wohnzimmer, die dort schon auf mich wartete. "Und? Wie war dein erster Schultag?", fragte mich Malia. "Ganz gut, ich habe auch schon ein paar nette Leute kennengelernt. Wir haben uns morgen wieder für den Lunch verabredet!" - "Na, das ist doch super!", sagte Malia. Auch Alex freute sich für mich. Anschließend fragte er mich, ob ich mit ihm joggen gehen wollte. Ich bejahte, ging wieder hoch in mein Zimmer und zog mir meine neuen kurzen Sporthosen, die ich mir am Wochenende gekauft hatte, und ein sportliches Top an. Dann ging ich wieder runter. "Willst du die kleine oder die große Runde joggen?", fragte mich Alex. "Welche würdest du denn nehmen?", fragte ich zurück. "Ich habe in Deutschland Leichtathletik gemacht, von daher ist es mir eigentlich egal." - "Ich jogge lieber die Große, da kommen wir nämlich auch am Koko Head vorbei, von dort hat man eine wunderbare Aussicht über die Insel!" - "Alles klar, dann also die Große." Wir joggten los und bald darauf waren wir an den Stufen des Koko Head angekommen. "Wie wär's mit einem Wettrennen?", fragte Alex. "Klar!", rief ich und rannte direkt los. "Hey, das ist nicht fair!", rief Alex, rannte mir aber direkt hinterher. Fast zeitgleich kamen wir oben außer Atem an. Alex hatte Recht: Hier hatte man wirklich eine super tolle Aussicht! Wir blieben noch ein bisschen, genossen die Aussicht und gingen anschließend wieder nach Hause. Auf dem Rückweg machten wir bei einem Shave Ice Stand halt und holten uns jeder eins. Dann spazierten wir am Strand entlang zurück nach Hause. Dort angekommen ging ich duschen, danach aßen wir zu Abend und dann war mein erster Schultag auch schon vorbei.
Aloha! Huch, schon wieder ein neues Kapitel! Ich bin selbst ganz überrascht von mir 😂! Irgendwie bin ich mit diesem Kapitel nicht so ganz zufrieden, da es nicht so viel mit Hawaii Five-O zu tun hat, aber solche Kapitel muss es ja auch mal geben 😉. Aber keine Sorge: In den nächsten Kapiteln habe ich mehr Action/Hawaii Five-O eingeplant.
Wie immer gilt: Wenn ihr Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, schreibt sie gerne in die Kommentare! Weiterhin könnt ihr mir auch gern hier eure Meinung schreiben, ob ich Corona mit ins Buch einfließen lassen soll oder nicht.
Jetzt wünsche ich euch, je nachdem, wann ihr dieses Kapitel lest, eine gute Nacht bzw. einen schönen Tag! Bis demnächst!
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Das etwas andere Auslandsjahr auf Hawaii
Fanfiction"3, 2, 1 und Action!" Ich starrte mit angsterfüllten Augen in den Lauf der Pistole, der auf mich gerichtet war. "Hätten deine Eltern mal lieber das Lösegeld gezahlt", sagte der Mann, der mit der Pistole auf mich zielte. Ich schloss die Augen. Auf ei...