Freunde?

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POV Shinsou

Ich bin relativ zufrieden mit meinem Leben.
Ich hatte zwei super coole, manchmal auch sehr nervige Adoptivväter, eine nette, niedliche 7 Jährige Adoptivschwester und wir hatten insgesamt 3 Katzen.
Ich gehe auf die Yuuei und bin einer der besten in der Klasse.
Klingt bis hierhin ganz gut oder?

Aber irgendwas fehlte einfach in meinem Leben. Ich rede nicht vom Schlaf (,den ich aber auch dringend mal nötig hätte).
Ich rede von Freunden.
Meine beste Freundin ist meine Schwester Eri.
Sie ist zwar eine sehr gute Freundin und noch bessere Schwester, aber nicht in meinem Alter.
Ich werde unter Gleichaltrigen oft gemieden. Wegen meiner Spezialität.
Laut denen ist sie anscheinend eher was für Schurken.
Wer ist den hier auf einer Heldenschule?
Die anderen denken, dass ich nicht mit ihnen reden will. Dabei ist es doch genau das Gegenteil. Ich würde auch gerne mal Geheimnisse austauschen, mit Freunden ins Kino oder zusammen im Park abhängen. Vielleicht auch nur nicht mehr alleine am Tisch hier in der Cafeteria sitzen.

Ich dachte weitere 2 Minuten darüber nach, was ich mit meinen Freunden machen würde, als ich zwei Beine sah, die vor meinem Tisch in der hintersten Ecke des Raumes stehen blieben. Mein Blick wanderte bis zum Gesicht des Jungen vor mir.
Er lächelte, während er versuchte sich eine große Strähne von seinen gelblichen Haaren aus dem Gesicht zu pusten. Noch dazu hatte er sich einen schwarzen Blitz in die Haare tätowieren lassen. Seine gelben  Augen funkelten, als er fragte: ,, Kann ich mich zu dir setzen ?"
Ich wollte etwas sagen, da saß er schon mir gegenüber.
,, Eigentlich wollte ich noch was sagen..."
,,...aber?", unterbrach er mich, während er hibbelig die Beine unterm Tisch hin und her schwang. Der musste ja mehr Kaffee als ich gehabt haben.
,,Ich wollte sagen, dass du dich nicht zu mir setzen solltest, wenn du nicht neben mir das größte Opfer von den Idioten dahinten werden willst. Außerdem gibt es dann bloß eine große Party in der Gerüchteküche.", sagte ich und deutete auf eine Gruppe Gleichaltriger, die mir öfter mal arge Beleidigungen an den Kopf warfen.
,,Aber was ist mit deiner coolen Spezialität, du kannst doch einfach stop sagen oder nicht?"
Nun schaute ich verlegen auf meine Hände, die auf meinem Schoß zusammengefaltet waren, um mich zu sammeln. Ich würde doch nicht ernsthaft deswegen rot.

Ich bin noch nie rot geworden. Oh Gott, Shinsou Hitoshi, sammeln.
Ich schaute wieder hoch, nur um direkt in seine Augen zu starren. Mein Blick bleibt jetzt auf meinen Händen.
,, Eigentlich schon, aber vielleicht würde es das schlimmer machen.", sagte ich leise.
,,Also ich finde dich voll cool, soll ich dir meine Nummer geben? Hast du heute schon was vor. Lass uns im Park chillen."

Hatte Gott meine Wünsche erhört oder habe ich was falsch verstanden? Eifrig nickte ich.
,,Cool, heißt das wir sind Freunde?", fragte er, seine Augen schienen noch mehr als vorhin zu leuchten.
Oh man, ging das so einfach?
,, Okay. ", versuchte ich dann doch wieder gleichgültig zu klingen.

Warum habe ich nicht schon früher Freunde gefunden?

Er streckte mir seine Hand aus, welche ich ergreife. Sofort ziehe ich die Hand zurück.
,,Sorry. ", sagt er als Entschuldigung für den winzigen Stromschlag.
Nun schüttelten wir uns richtig die Hand.

Plötzlich klingelte es und der Junge sprang auf. Der Junge, Mist. Seinen Namen hat er nicht gesagt, ich wusste ihn zwar eigentlich vorher schon, aber er war mir nicht in Erinnerung geblieben. Auch hatte ich nun keinen Zettel.

Ich schlug mir mit der Hand vors Gesicht und beeilte mich, in meine Klasse zu kommen.

Toll wir hatten gerade Unterricht mit meinem Dad, also Mic. Das was wir heute machten, hatte ich alles schon hinter mir, da es eigentlich nur um die Vervollständigung der letzten Aufgaben ging und meine beiden Dads zu Hause in ihrem Element waren- Lehrer sein.
Das hieß, dass ich nie die Hausaufgaben vergessen würde.

How To Get A (Boy)FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt