Erste Schritte - folgen mehr?

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Als ich endlich Zuhause ankam, warteten meine Dads schon auf mich. Mic war richtig aufgeregt und redete - oder eher schrie - irgendwas. Ich verstand kein Wort, nicht weil er undeutlich sprach, es war, als wäre ich in einer Art Blase gefangen.
Auf dem Weg hierher ist mir das Gesagte erst richtig bewusst geworden.

,, Ich fühl mich ein bisschen krank, ich geh' nach oben und leg' mich etwas hin."

Aizawa nickte und ich verkroch mich in mein Zimmer.

Ich schlüpte endlich aus meiner Schuluniform und zog mir normale Sachen an.
Ich rückte das Kissen kurz und lehnte mich dann gegen die Wand, an der mein Bett stand.

Ich hatte Lust etwas Musik zu hören, also holte ich mein Handy und Kopfhörer heraus. Ich wusste nicht wirklich welches Genre, also machte ich einfach irgendwas wie ' Top Songs der Woche' an.

Ich sang etwas mit und schloss die Augen.
Interessant was die anderen Menschen so hören, ich selbst hatte einen sehr speziellen Musikgeschmack.

Irgendetwas Trauriges, das ich nicht kenne, spielte und irgendwie wurde mir das Musikhören allein zu blöd. Ich griff nach einem Druckbleistift und meinem Skizzenbuch.
Ab und zu füllte ich ein paar Seiten davon. Meist mit Zeichnungen von Gegenständen oder Menschen, die ich kenne, Schauspielern oder auch meiner Fantasie entsprungene Personen.

Im Takt des Liedes setzte ich Strich für Strich. Ohne es wirklich bewusst zu tun, zeichnete ich niemand geringeren als Denki. Sogar auf meinem Papier sah er so perfekt aus. Wie sehr ich ihn doch jetzt gerne bei mir gehabt hätte.

Ich frage mich, ob jemals jemand für mich so empfinden wird, wie ich für diesen Jungen?
Ich legte alles beiseite und stellte mich vor den Spiegel.

Ich meine, habt ihr mich mal angesehen?
Ich seh aus, als hätte ich 'ne Woche nicht geschlafen. Wie bin ich auf diese schreckliche Frisur gekommen und was um alles in der Welt ziehe ich für Freizeitklamotten an?
Meine Augenbrauen sind doch komplett hasslich. Und was gibt mein Charakter schon her?

Würde ich jemanden treffen, der so ist wie ich, würde ich nur Zeit mit ihm verbringen, weil er mir Leid tun würde.
Ob das auch Denkis Grund war, zu mir zu gehen?

Warum denke ich überhaupt an ihn, eine Chance werde ich doch eh nie haben.

Ich stand noch eine Weile da, bis ich etwas Nasses an meiner Wange.
Super, fing ich jetztauch noch an zu heulen?

Ich bin so fertig heute.

Ich räumte die Zeichensachen von meinem Bett, legte mein Handy auf den Nachttisch und ließ mich in die weichen Kissen fallen.

Kurz darauf klingelte es in der Tür und Mic schrie: ,,Ich mach auf!" Leises Gepolter, eine leise Stimme und dann ein unverkennbares Lachen. Denki war hier.

,,Shinsou du hast Besuch!", schrie er wieder.
,,Schick' ihn hoch!", brüllte ich zurück.

Schon hörte man jemanden die Treppe hochlaufen, kurz darauf ging meine Tür auf. Er sagte jedoch nichts.

Da ich zur Wand gedreht war, sah ich ihn nicht.
Ich wollte ihm jedoch nicht in die Augen sehen, also blieb ich so.

Etwa eine Minute geschah nichts, bis ich einen Beutel oder ähnliches zu Boden fallen hörte.
Denki nahm Anlauf und sprang mit voller Wucht auf mich.
,,Ahhh!", stöhnte ich schmerzverzerrt.

Denki rollte sich wieder von mir runter und wir richteten uns beide auf.
,, Sorry, aber ich fand die Idee lustig.", sagte er und fing an zu grinsen.

Irgendwie konnte ich ihm nicht böse sein, aber meine Seite tat gerade so dermaßen weh. Ich hielt meine Hand an die Stelle und zischte kurz auf. Das wird ein toller blauer Fleck.

,, So schlimm? Lass mich mal sehen!", sagte er.
Ich wollte noch was einwenden, da ruschte er genau vor mich, zog er mein T-Shirt hoch, und meine Jeans etwas runter, da die Stelle nur etwas über meinem Hüftknochen war.

,, Sieht voll rot aus, hoffentlich wird es nicht allzu schlimm.", murmelte er.
Glaub mir, nicht mal annähernd so rot, wie es meine Wangen sind.

,,Ich seh mir das genauer an, gib mal dein Handy.", meinte er gelassen.

Oh mein Gott, wie sollte ich das noch länger aushalten? Ich lehnte mich an ihm vorbei, schnappte mir mein Handy und überreichte es ihm.
Er schalltete die Kamera an und lehnte seinen Kopf weiter zu der Stelle.

Hilfe? Irgendwer?

,, Okay, doch nicht so schlimm, in höchstens 2 Wochen sollte nichts mehr zu sehen sein.", sprach er erleichtert und setzte sich wieder halbwegs gerade hin.
Da er aber etwas zu mir gerutscht war, saßen wir sehr nah bei einander.

Er schaute mir direkt in die Augen und fing nun schelmisch an zu lächeln.

,, Sorry, bin ich dir zu sehr auf die Pelle gerückt?", fragte er sarkastisch und lehnte sich noch etwas vor.

Und nach weiter.
Und weiter.

Ich versuchte die Entfernung einzuschätzen.

15 Zentimeter...14, 13, 12, 11, 10, 9, 8, 7, 6...

Wollte er nicht irgendwann mal anhalten

Als nur noch wenige Millimeter unsere Nasenspitzen trennten hielt er an.

Wartete er auf etwas? Sollte ich ein Zeichen geben? Oder sollte ich mich nun vorlehnen?

Denki brach in schallendes Gelächter aus.

,, Nicht witzig!", sagte ich grimmig,griff nach seinem Kragen und zog ihn wieder genauso nah wie vorher.
Augenblicklich war Totenstille im Raum.

,, Was wolltest du damit bezwecken Kaminari?", fragte ich leise, aber wütend.

Er grinste nur und lehnte sich noch ein winziges Stück vor. Unsere Nasenspitzen berührten sich nun.

,, Ist das für dich nur ein Spiel?", fragte ich wieder.
,,Nicht, wenn es für dich auch keins ist.", antwortete er.
Jetzt oder nie.

Diesmal lehnte ich mich vor. Hauchzart berührte ich seine Lippen.
Noch weiter.
Sanft küsste ich ihn. Es war wie ein Feuerwerk, das in mir explodierte.
Wieder rutschte er näher.
Ich machte einen weiteren Schritt. Mit meiner rechten Hand griff ich nach seinem Nacken. Mit der linken fuhr ich zärtlich  seinen Oberarm auf und ab.

Er vertiefte den Kuss weiter. Ungern wollte ich ihn lösen, dich mir blieb keine Luft mehr. Also rutschte ich entwas nach hinten und holte tief Luft.

,,Das war...", mir blieb die Luft zum Weiterreden weg.

,, ...der Wahnsinn, können wir das nochmal machen?", fragte er und kam mir wieder näher.

,, Nichts lieber als das."

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Ob das so eine gute Entscheidung war, Denki hat schließlich einen Chrush und die Wahrscheinlichkeit, dass ich es bin, ist nicht sehr groß. Warum sollte er das dann sonst tun.

Aber wenn ich es doch nicht bin, wer dann?

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Ja gut, das war es mal wieder, etwas spät, ich weiß, dafür hab ich mir aber Mühe gegeben. Ich hab gerade so eine leichte Schreibblockade, außerdem sehr wenig Zeit.
Ich will aber niemanden Volltexten, also wichtige Infos:

Es werden 10 Kapitel, dann ist Schluss.
ABER... es wird etwas länger, da egal was dann noch alles kommt, in diesem Kapitel kommt.
Das könnte eventuell aber etwas länger dauern, da ich immer so unzufrieden mit dem Schluss von meinen FFs bin.

... so, das war's, mal was Anderes, wie es wohl weitergeht?

Bis nächste Woche....

How To Get A (Boy)FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt