Vormittag in der Stadt

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Ich wurde durch ein lautes Geräusch geweckt. Meine Augen ließ ich geschlossen. Es war nur ein hupendes Auto.
Alles gut. Etwas kitzelte mich am Kinn, doch ich wollte einfach nur weiter schlafen und so schlang ich meine Arme um das auf mir liegende Gewicht.
Ich wollte gerade wieder einschlafen, als ich plötzlich meine Augen aufriss.
Tatsächlich, das, was ich umklammerte, war niemand anderes als Denki, dessen -im Licht golden wirkendes- Haar mich kitzelte. Mein Gesicht machte den weinroten Sofakissen starke Konkurrenz.

Ich bewegte mich kein Stück mehr und starrte den Blonden an. Kurz darauf hob er den Kopf und sah mich verschlafen an. Solange bis ihm auffiel, wie wir lagen. Sofort sprang er auf.

,, Das, das.... eh... ehm... sorry...", nuschelte er und zog sein Shirt zurecht.

Ich stand auch etwas benommen auf.
,, Willst du , ehm....zuerst ins Bad? ", fragte er, um dieser wohl sehr peinlichen Situation zu entfliehen, nickte ich und verschwand geschwind ins Bad mit neuer Wäsche. Nach dem Duschen zog ich mich an und stopfte mein gestern Getragenes in einen Beutel, den ich dafür vorgesehen hatte.

Danach ging ich wieder runter. Ich hörte ein Radio, die Musik kam von links,m LM und ging in die Richtung. Ich fand mich in der Küche wieder und das Radio spielte irgendeinen Popsong. Denki stand am Herd und handierte mit der Pfanne. Ich trat von hinten etwas näher heran und sah, was er da veranstaltete. Speck. Es sah gar nicht mal so schlecht aus. Es roch auch sehr lecker.
Er schien mich noch nicht bemerkt zu haben. So täschelte ich einmal seine Haare. Sie waren immer noch verwuschelt und so wunderbar weich. Er erschrag und dabei fiel ein Speckstück daneben. Er packte es mit der Zange zu seiner linken das Stück und packte es wieder in die Pfanne.

,, Sorry, wollte dich nich erschrecken. Aber riecht lecker. ", sagte ich. Er hielt inne. Solange bis der Speck fast anbrannte. Dann drehte er ihn um, dabei schaute er leicht zur Seite, um nach dem Teller, auf dem schon fertiger Speck war, zu greifen.

Sein Kopf war hochrot.
Erst jetzt wurde mir bewusst warum.
Ich stand praktisch an ihn gepresst da. Maximal ein Zentimeter entfernt, meine Hände auf seinen Schultern und mein Kopf über seiner Rechten luckend. Wieso war mir der Körperkontakt noch nicht aufgefallen?ää Mein gesamter Körper begann zu kribbeln. Besonders die Stellen, wo ich ihn berührte. Was soll das?

Ich ging sofort ein paar Schritte zurück.
Er drehte sich um und nuschelte:
,,Frühstück ist fertig.", und stellte alles auf den kleinen Küchentisch.

Er setzte sich und ich tat es ihm gleich. So begannen wir zu essen. Die ganze Zeit saßen wir uns still gegenüber.

,, Und... ehm... hast du was für heute schon was geplant? ", fragte ich, als nur noch er am Essen war. Er kaute noch dreimal und nuschelte wieder.
,, Wir könnten ins Kino oder ins Schwimmbad. Wird zwar ziemlich voll, aber na ja."
,, Schwimmbad klingt gut, ich hab sogar eine Badehose bei, hab noch eine im Koffer gehabt, wegen dem letzen Kurzurlaub."
Er nickte.
,, Aber es ist erst 9. Wir könnten noch ein bisschen in die Stadt gehen.", schlug er vor, wieder mit normaler Stimme.
Ich stimmte zu.
Denki packte einen kleinen Rucksack, in den er ein kleinen Snack zwei Wasserflaschen, den Schlüssel und sein Handy einpackte. Ich nahm nur mein Handy und Kopfhörer mit. Denki bestand darauf zu zahlen. Also gingen wir zur nächsten U- Bahn und führen zu einem anderen Stadtteil. Wir haben es sogar auf zwei nebeneinander liegende Sitzplätze geschafft.
Erst wollte die U-Bahn nicht losfahren, weil ständig noch Leute ein und ausstiegen.

Also nahm ich meine Kopfhörer heraus und machte einfach irgendwas an.
Denki tippte mir gegen den Aberarm. Und deutete auf sein Ohr. Dies symbolisierte wohl, dass ich einen rausmachen sollte. Das tat iich und Denki nahm ihn sich. Zusammen hörten wir nun Musik, während wir endlich losfuhren. 4 Minuten waren es nur, aber besser als zu laufen.

,, Ich mag das Lied nicht, mach das nächste an.", sagte er, was ich nun auch verstand. So tippte ich aufs nächste.

' Candy, she's sweet like candy in my veins.Baby, I'm dying for another taste.'
Ich kannte den Song. Nicht meine eigentliche Musikrichtung, aber er klang gut.

'And every night my mind is running around her.
Then it's getting louder and louder.'

Ich wusste, was kommt. Ich sah zu Denki, der das Lied anscheinend nicht kannte.

'Baby, you're like lightning in a bottle.
I can't let you go now that I got it.'

'All I need is to be struck
By your electric love,
Baby, your electric love
Electric love.'

Denki sah mir direkt in die Augen.
Dieses Lied, es erinnert mich so an ihn.

Den Blickkontakt immer noch haltend, spielte die zweite Strophe.

,,Baby, you're like lightning in a bottle.
I can't let you go now that I got it.
All I need is to be struck
By your electric love,
Baby, your electric love
Electric love.", sang ich leise mit. Drehte mich aber sofort weg.

Was geht eigentlich in meinem Kopf vor? Ich kenne Denki seid Donnerstag. Jetzt schau ich ihn an und singe ausgerechnet so einen Song dabei. Noch dazu ist er ein Kerl. Warum kümmert es mich überhaupt, ob er ein Kerl ist? Wir sind nur Freunde.

Was war nur in mich gefahren?

Ich übersprang das Lied und so hörten wir noch etwas. Bei der richtigen Haltestelle angekommen, steckte ich alles in meine Tasche und verließ mit Denki die Bahn. Kurz schaute er sich noch den Plan vom Stadtbezirk an und ging dann voraus.

,, Hey Shin, da hinten ist das Café, von dem ich dir im Park erzählt habe.", sagte er und schleifte mich in Richtung des Gebäudes. Drinnen hatten wir noch einen Tisch für zwei Personen gefunden. Die Stühle waren wirklich sehr bequem.

Wir bestellten was, doch schwiegen die ganze Zeit, bis sich Denki zu Wort meldete.
,, Du Shinsou, also wegen heute früh und in der Bahn, ehm..."
,, Ja, sorry deswegen. Ich wollte wirklich nicht, das du dich unwohl fühlst oder so.", sagte ich und fuhr mir verlegen mit der Hand über den Nacken.
,, Ja ja, schon okay, es war nichts Schlimmes. Alles cool." , sagte er und starrte mit leicht rosigen Wangen seinen Tee an. Jetzt war immer noch nichts geklärt.

Was hatte ich nur getan? Konnte ich denn nicht einmal alles richtig machen?
Die kleine Klingel an der Tür erklang und ich schaute an Denki vorbei.
Schwarze Haare, dämliches Grinsen. Sero aus meiner neuen Klasse. Er war einer von Denkis Freunden. Sie hangen fasst immer zusammen ab.

Der Junge schnappte sich einen Stuhl und zog ihn zu unserem Tisch, um sich zu uns zu setzten. ,, Hey, hab dich hier reingehen sehen, dachte immer du wärst nicht so der Café Typ. Sonst wolltest du doch nie mitkommen, wenn wir mal ein bisschen durch die Stadt laufen."
,,Hey Sero. Also eigentlich bin ich janur wegen Shinsou hier.", sagte der Blonde.
Nun fielen die augen des Dritten in der Runde auf mich.

,, Du bist doch der Junge aus der C, der Typ der vor dem Sportfest unserer Klasse diese Ansage erteilt hat."
,, Hi. Ja, der bin ich. Tut mir leid. Ich bin aber ab Montag auch in eurer Klasse, hab es in die Heldenabteilung geschafft.", sagte ich eventuell etwas unfreundlich, aber es lag einfach an dem wenigen Kaffee. Ich brauchte mehr.

,,Oh, das ist doch super. Freut mich für dich. Hanta Sero, freut mich neuer Klassenkamerade.", freundlicher als gedacht. Ich ergriff die Hand,  die er mir hinhielt. ,, Hitoshi Shinsou, freut mich auch."
Denki saß in seinem Stuhl und beschwerte sich. ,, Hey, ich bin auch noch da!"

So verbrachten wir zu Dritt bis 13 Uhr die Zeit in der statt, bis Denki und ich wieder mit der U-Bahn zurückfuhren.
Bei dem Blonden packten wir nur Handtücher und Badehosen dazu und machten uns wieder auf den Weg.

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Ich wechsel, sonntags kommt immer ein neues Kapitel. Am Samstag schreibe ich immer den Großteil und wenn ich dann noch irgendwo eingeladen bin wird's spät.

Endlich mal ne Shinkamistory, in der Sero nett ist...

Das Lied ist übrigens 'Electric love' und ich feier es so stark. Hör es mindestens 10 Mal am Tag😅.

Wie findet ihr das Bild? Hat ewig gedauert.

Auf jeden Fall bis Sonntag, Tschau...

How To Get A (Boy)FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt