Part 4

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Lillys Sicht:

Ich stand im Aufnahmestudio und probte für die letzen Zeilen meines Liedes. Bald war alles im Kasten. Ich war so erleichtert wie schon lange nicht mehr. Ich hätte mal wieder etwas mehr Zeit für mich und konnte meine Fans mit einem kompletten Album erfreuen. Außer Atem verließ ich den kleinen Aufnahmeraum. Er war aus Glas, sodass ich den Hinterraum mit dem Mischpult und den anderen Geräten sehen konnte. Von hier aus berieten mich die anderen. Ich trat heraus und nahm mir meine Trinkflasche. Der Tag im Studio war hart, um ganz ehrlich zu sein war ich sehr glücklich darüber, dass das bald eine Ende hatte. Ich war nur noch darauf aus, das endlich fertig zu bekommen und ein wenig Freizeit zu genießen! Ich ging in den Gang, setzte die Wasserflasche an meine Lippen und nahm einen Schluck von dem kalten Wasser. Ich schreckte auf, als die Tür auf ging und ein fremder hier rein geschneit kam. Er war größer als ich, schwarz gekleidet und hatte die Kaputze ins Gesicht gezogen. „Hey?“, sagte ich fragend, aber er beachtete mich überhaupt nicht. Er ließ sich nicht von mir stören, sondern ging auf Scooter zu. „Kannst du mir nicht antworten?“, zischte ich als er mich nicht einmal beachtete. Ich hasste es ignoriert zu werden! Niemand ignoriert mich, er erst recht nicht! „Was willst du Schlampe?“, sagte er und grinste frech, als er meinen Gesichtsausdruck sah. „Was hast du gesagt?“, knurrte ich und ging auf ihn zu. Jedoch war er viel zu muskulös, mit seinen Armen schob er mich mit leichtigkeit von mir weg. „Willst du mich verarschen?“, fragte ich und hörbar ein. „Geh einfach“, sagte er und drehte sich mit seinem Rücken zu mir. Ich wollte ihm nicht den gefallen tun, aber ich hatte genauso auch keine Lust noch ein Wort an ihn zu verschwenden. Also ging ich doch, bevor er noch irgendeinen dummen Kommentar abgeben konnte. Ich stellte meine Flasche an den Platz zurück, an dem sie schon die ganze Zeit gestanden hatte. „Sag mal wer bist du eigentlich?“, wollte ich noch wissen, bevor ich wieder in den Proberaum ging. „Was interessierts dich?“, fragte er. Scooter war im Moment nicht im Zimmer. Ich hätte nicht fragen sollen... „Darf man nicht fragen?“, sagte ich genervt und ging in seine Richtung. Ich wollte nicht schwach wirken, indem ich weg trat. „Nein“, sagte er und drückte mich gegen die Wand. „Warum willst du das wissen?“, fragte er und schaute mich durchdringend an. „Weil eben“, sagte ich schüchtern, als ich merkte, das ich irgendwie keine richtige Begründung habe. „Ich bin Justin Bieber“, sagte er und grinste mich frech an. Mit seinem Gesicht kam er meinem immer näher und schaute mich mit diesen braunen Augen an. „Warum so schüchtern“, hauchte er, zwinkerte mir zu und entferte sich von mir. Er setzte sich zurück an seinen Platz, schaute kurz zu mir. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und verdrehte die Augen. Das war also Justin Bieber. Heiß war er ja, aber was für ein Arschloch ist er bitte? Ich wollte mir nicht mehr Gedanken darüber machen, sonst würde ich offensichtlich noch Zeit dafür verschwenden. Ich vergaß einfach, was er gesagt hatte und machte mich weiterhin an die Arbeit.

„Lilly?“, fragte Scooter und ich ging auf ihn zu, als ich fertig mit dem letzten Song war. Denn mein Album war nun endlich komplett! „Ja, ich komme“, antwortete ich sofort und setzte mich auf den Platz, an dem Justin noch bis vor kurzem gesessen hatte. „Ich habe dir ja gesagt, das ich gerne mit dir reden möchte“, startete er seine kleine Rede und schaute mich an. „Ja, ich höre“, meinte ich nur und horchte seiner Stimme. „Also.. ähmm.. ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll... Ich möchte dir etwas wichtiges sagen. Du hast Justin ja eben schon kennen gelernt richtig?“, fragte er und ich nickte etwas verwirrt vor mich hin. Ich frag mich gerade wirklich was er mit mir besprechen will. Vorallem bin ich nicht froh darüber, das Justin was damit zu tun haben wird, so wie er das eben gesagt hat. „Ja, ich habe ihn kurz gesehen“, sagte ich desinteressiert. „Gut, denn es wäre besser, wenn ihr euch gut versteht“, fing er an, was mich skeptisch drein blicken ließ. Warum zur Hölle wollte er das ich mich mit ihm verstehe? Ich hatte keine Lust, mehr als einmal in der Woche sein Gesicht zu sehen. „Justin ist neu hier, er ist durch Youtube berühmt geworden, ich wurde auf ihn aufmerksam durch diese Plattform...“, sprach er. „Sag schon was Sache ist“, sagte ich genervt von seiner geheimnistuerrei. „Lilly, du wirst ein Album mit ihm aufnehmen“, sagte er. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf und mein Mund fiel auf den Boden. „Was soll ich!“, schrie ich ihn an und schaute ihn fassungslos an. „Ja, du hast schon richtig gehört“, sagte er. „Du weißt ich muss nicht machen was du mir sagst“, sagte ich sauer. „Lilly, bitte... es würde ihm sehr weiter helfen. Du hast eine wundervolle Stimme und wir wollen ein Duet aufnehmen“, sagte er was mich stutzig machte. „Ich werde mit Sicherheit kein Liebesduett mit diesem Arschloch aufnehmen“, motzte ich wütend, aber hielt mir die Hand vor den Mund als ich Justin ausversehen so bezeichnete. „Eigentlich hatten wir alle schon damit gerechnet“, sagte er ruhig, obwohl ich gerade so ausflippte. „Wir?“, fragte ich fassungslos und schaute ihn genau an. „Ja wir..“, antwortete er kurz angebunden. „Ihr habt das alle etwa schon so ausgemacht, ohne mich nur einmal mit einzubeziehen?“, fragte ich neugierig und meine Wut verstärkte sich bei jeder Antwort die er mir gab. „Es tut mir leid, aber wir alle waren uns sicher, das du so reagieren wirst“, sagte er. Ich schoss kurz meine Augen und versuchte mich ein wenig zu beruhigen. „Naja wenn du meinst das es besser ist hinter meinem Rücken alles auszumachen und mich hinter her damit zu überfallen und dann noch wütend zu sein, wenn ich es nicht so will, wie ihr das geplant habt“, stellte ich mal klar und sah ihm tief in die Augen. „Du hast ja recht... es tut uns wirklich leid.. aber ich hoffe einfach das du nochmal darüber nachdenkst“, meinte er zu mir und ich verdrehte die Augen. „Bitte, mach dir wenigstens deine Gedanken dazu“, bat er mich. „Wenn es sein muss“, sagte ich immernoch etwas beleidigt. Ich fand es einfach ganz und gar nicht fair, was er da tat. Am liebsten würde ich ihm direkt absagen und ihm an den Kopf knallen, dass das nicht mein Problem ist, wenn er so etwas plant und ich dann nicht möchte. So gemein wollte ich dann doch nicht sein. Ich stand von dem Platz auf und wollte gehen. „Bitte ruf an, falls du dich doch noch dazu entscheiden solltest, das Angebot anzunehmen. „Scooter, für mich ist es kein Angebot, aber ich denke darüber nach“, sagte ich ehrlich und schnappte mir meine Jacke, die ich mir anzog. „Danke“, sagte er und lächelte zaghaft. Ich schenkte ihm ebenfalls ein Lächeln und verließ das Studio für heute.

Ich kehrte auf dem Absatz nochmal um, und beschoss zurück ins Studio zu gehen. Ich wollte Scooter unbedingt noch nach Justin fragte. Ich weiß nicht warum ich das tat, aber schien als wäre es eine gute Idee, mit Justin etwas Zeit zu verbringen. Wenn wir zusammen arbeiten mussten, sollte ich ihn ein bisschen besser kennen. Er schien mir zwar nicht als der netteste Mensch, aber ich versuchte einfah mein bestes. Als ich die Tür hereinfiel war Scooter schon nicht mehr da. „Suchst du mich?“, fragte eine bekannte Stimme hinter mir und ich erschrack ein wenig, weil ich ihn nicht gesehen hatte. „Wie kommst du denn darauf? Dich suche ich bestimmt nicht“, sagte ich, weil ich es nicht zugeben wollte, wirklich nach ihm gesucht zu haben. Naja, gut eigentlich habe ich ja Scooter gesucht, aber nur zu wissen wo er sich aufhält. Also genau genommen suchte ich schon nach Justin. Er grinste und biss sich auf die Unterlippe. „Okay, dann kann ich ja gehen“, meinte er und wollte gerade den Raum verlassen, als ich ihm den Weg abschnitt. „Ehrlich gesagt.. also... ich wollte doch zu.... d-dir“, stotterte ich vor mich hin. Er grinste frech und schloss die Tür ohne einen Ton. „Was möchtest du von mir? Soll ich dich fingern?“, fragte er  frech und es bildete sich ein breites Lächeln auf seinen wunderschönen rosa Lippen. Nein, was denkst du bitte? Er ist ein totaler Arsch, was sich durch diese Frage auch definitiv bestätigt hatte. „War das eben dein voller ernst?“, fragte ich sauer und ging einen Schritt von ihm weg. „Ja warum denn nicht?“, fragte er dreist und kam mir den Schritt näher, den ich mich eben von ihm entfernt hatte. „Du spinnst doch“, sagte ich und schubste ihn weg. „Ach komm schon“, sagte er und folgte mir jeden einzelnen Schritt den ich tat. „Nein verdammt, ich kenn dich nicht mal und hasse dich jetzt schon“, sagte ich ernst, aber er verlor dieses fiese Grinsen nicht wieder, welches er aufgelegt hatte. „Grins nicht so dumm“, ergänzte ich und endlich hörte er damit auf. Wieder kam er mir ein Stück näher und baute sich vor mir auf. „Hör zu du Schlampe... auch wenn du verdammt noch mal heiß bist, kannst du dir mit Sicherheit nicht alles erlauben... wirklich keiner redet so mit mir!“, sagte er lauter und kam meinen Lippen gefährlich nahe. „Hey, denk daran, du willst was von mir und nicht umgekehrt“, meinte ich zum Bezug auf das Album, mit welchem ich ihm helfen sollte und sogar einen Song aufnehmen sollte. „Du hast recht... Trotzdem.. lern mich erst kennen bevor du so etwas sagst“, raunte er und stützte sich mit den Armen rechts und links neben meinen Kopf. Ich schluckte hörbar und sah in seine Augen. Sie waren haselnussbraun und wunderschön. Seine Haare nach oben gegeelt und zerstrubbelt. Wie konnte solche ein Arschloch so wahnsinnig gut aussehen? „Über was denkst du?“, fragte er diesmal erstaunlicher weiße ziemlich einfühlsam. Anscheinend konnte er anders sein, wenn er wollte. „Welches Lied werden wir zusammen singen?“, fragte ich ihn, da ich die Antwort auf keinen Fall beantworten wollte. „Thinking about you“, sagte er und schaute mir ebenfalls tief in die Augen. Der Moment war magisch... Schnell löste ich meinen Blick von ihm. „Zeigst du mir den Text?“, fragte ich neugierig. Er nickte und gab mir seine Mappe. Ich las die Zeilen durch und kam zu dem Entschluss das ich es mir vielleicht doch vorstellen könnte mit ihm zu machen. „Okay, ich singe es mit dir“, sagte ich und seine Augen leuchteten auf einmal. „Danke“, knurrte er dicht an mir und küsste meine Wange. „Ähmm.. ich muss jetzt ganz schnell nach Hause“, sagte ich total hektisch, da mein Bauch anfing zu kribbeln, weil Justin mir so nah war. „Wir sehen uns“, sagte ich noch und schon war ich die Tür draußen. Was war das denn? Dieser Junge...

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