Suchend lief ich die Straße lang und hielt Ausschau nach der Bar und gleichzeitig Cafe „Neighbours". Ich war Mira in unserem Zimmer begegnet und hatte sie gefragt, ob sie Ideen für ein Teilzeitjob hatte. Daraufhin hatte sie mir diesen Laden genannt und meinte, dass auch ein Freund von ihr dort arbeiten würde. Und nach einem kurzen Telefonat hieß es ich solle in einer Stunde da sein.
Gerade als ich die Hoffnung aufgeben und Mira anrufen wollte, fiel mir ein Gebäude ins Auge, welches die Überschrift „Neighbours" besaß. Meine Laune hob sich wieder und ich ging mit etwas mehr Motivation als vorher auf den Laden zu. Mira meinte, es sei am Tag ein Cafe und ab fünf würde es sich in eine Bar umwandeln, weshalb diese Arbeitszeiten flexibel waren und somit gut für Studenten und ihren Stundenplan. Ein wenig nervös öffnete ich die Tür und sah mich um. Der Laden war sehr groß und mir gefiel das Design. Die Wände wurden in Creme-Tönen gehalten, jedoch war der Boden aus dunklem Holz. Im vorderen Bereich kam das Café zum Vorschein. Es gab einige Sessel und eher kleine Tische. Die Theke war Oval, und wenn man um sie herum ging, erschien die Bar. Außerdem gab es auf dieser Seite noch einen extra Eingang. Praktisch.Ich ging auf die Theke zu und wand mich an eine junge Frau, die gerade den Tresen abwischte.
„Entschuldigung, ich komme hierher, da ich mich gerne für einen Teilzeitjob bewerben möchte. Ich hatte vorhin bereits angerufen", informierte ich sie mit einem höflichem Lächeln.
Sie guckte zu mir auf und lächelte mich ebenfalls an. Danach deutete sie auf einen Jungen, welcher gerade einen Tisch bediente. Ich wunderte mich kurz, da sie nicht mit mir redete, wartete dann aber auf die Rückkehr des Jungens.Sein Name war Adam und es stellte sich heraus, dass es der Junge war, der gestern aus unserem Zimmer kam. Ich beschloss jedoch ihn vorerst nicht darauf anzusprechen. Adam führte mich herum und erklärte mir wie die elektrischen Geräte und ect. funktionierten.
„Du wirst aber wahrscheinlich eher kellnern, da wir Beth und ein paar andere an der Theke haben.", sagte er nachdem wir mit dem Rundgang fertig waren. Ich schaute zur Theke herüber und sah erneut das Mädchen von vorhin. Sie bemerkte meinen Blick und lächelte mich freundlich an. Ich fühlte mich ein wenig ertappt und wurde rot, erwiderte aber das Lächeln.„Sie ist stumm, deswegen musst du versuchen dich auf eine andere Weise mit ihr zu verständigen." Ich war überrascht, jedoch erklärte das die Situation von vorhin.
„Sie scheint sehr freundlich zu sein. Geht sie auf dieselbe Uni wie wir?", fragte ich ihn neugierig.„Ja, aber sie ist im letzten Semester. Wäre es in Ordnung, wenn du jetzt schon anfängst? Die Bar macht gleich auf und einer unserer Mitarbeiter ist krank.", sagte er während er sich am Kopf kratzte.
„Liebend gerne" Auf Adams Gesicht erschien ein erleichtertes Lächeln und er reichte mir eine Schürze.
„Dann, willkommen im Neighbours!"Es war mittlerweile 7 Uhr und ich habe mich einigermaßen eingearbeitet. Laut Adam musste ich noch ca. zwei Stunde arbeiten. Obwohl ich schon etwas erschöpft war, gab ich mein Bestes freundlich zu sein und immer zu lächeln. Ein anderer Mitarbeiter an der Theke namens Kyle schob mir ein Tablett mit acht Gläsern Bier in die Hand und klopfte mir ermutigend auf die Schulter.
„Zu Tisch 7 bitte." Ich lächelte ihm als Bestätigung zu und machte mich auf. Dieses Lächeln verschwand aber wieder, als ich sah, wer an diesem Tisch saß. Warum musste genau der Junge, mit dem ich am wenigsten umgehen konnte an meinem ersten Arbeitstag hier erscheinen?
Ich setzte mein Lächeln wieder auf und ging auf den Tisch zu. Ich erkannte ebenfalls Harrys Freund von der Vorlesung und die Jungen, denen ich am ersten Tag begegnet bin, inklusive Niall. Ebenfalls saßen die zwei Mädchen aus der Vorlesung da, sowie Mira. Klasse.
„Hier sind die acht Biers." Die Blicke richteten sich auf mich, während ich die Gläser auf dem Tisch abstellte. Ich schenkte Mira ein Lächeln.
„Du hast den Job also bekommen, Sarah. Glückwunsch.", sagte Mira, während sie mich anlächelte und eins von den Gläsern nahm. Harry ignorierte mich und redete weiterhin mit den Mädchen, während mich Niall nachdenklich anguckte. Wahrscheinlich dachte er darüber nach woher er mich kennt.„Ja, danke nochmal für die Empfehlung. Ich muss dann auch wieder.", versuchte ich mich zu verabschieden.
„Ah! Du bist das Mädchen von gestern!", rief eine männliche Stimme, wahrscheinlich Niall, wodurch sich alle Augenpaare auf mich wendeten.
Ich drehte mich mit dem Tablett in der Hand wieder um und schaute Niall mit einem gezwungenen Lächeln an.„Ihr kennt euch?" Der neugierige Blick meiner Mitbewohnerin und den anderen am Tisch lagen auf mir, wodurch ich erneut nervös wurde.
„Ich bin gestern auf dem zur Party in sie herein gerannt. 'Tschuldige nochmal." Niall beantwortete die an mich gerichtete Frage, wofür ich ihm dankbar war.
„Kein Problem, ist ja nichts passiert.", winkte ich ab und schenkte ihm dabei ein Lächeln. Er erwiderte dies, während die anderen das Gespräch fortsetzen.
„Sarah, ich brauch dich an Tisch 3!", rief Kyle und holte mich dadurch aus dieser Situation heraus. Ich verabschiedete mich von der Gruppe und eilte zu ihm rüber. Dann entschuldigte ich mich kurz und machte dann mit meiner Arbeit weiter.Ich stellte ein paar Gläser an einem Tisch ab und kehrte zur Theke zurück. Adam stand ebenfalls dort und betrachtete etwas mit einem intensiven Blick. Ich folgte dem und landete bei Mira.
„Seid ihr zusammen?" Adam erwachte aus seiner Starre und guckte mich überrascht an, fing dann aber an zu lachen.
„Mira und ich? Auf keinen Fall. Ich kenne sie seit der Middle School. Eine Art Kindheitsfreundin. Wir kommst du darauf?" Er schien immer noch belustigt von dem Gedanke und ich war rot, weil das mir ein wenig peinlich war.
„Ich hab gestern gesehen wie du sie ins Bett gebracht hast. Ich war im Bad, bin dann aber geflohen.", erzählte ich ihm.
„Ach so. Da hast du was falsch verstanden. Sie ist eher wie eine kleine Schwester für mich, deshalb kümmere ich mich oft um sie", erklärte er mir und guckte dann auf die Uhr. „Du kannst jetzt auch Schluss machen, es ist schon neun." Er lächelte mich an und begab sich dann zum nächsten Tisch.Fertig angezogen kam ich aus dem Mitarbeiterraum und ging auf die Theke zu, um mich zu verabschieden. Dabei sah ich, wie Beth und Harry miteinander redeten. Ich winkte ihr als Zeichen zur Verabschiedung, was sie erwiderte. Harry folgte Beths Blick und unsere Augenpaare trafen aufeinander. Ich hielt mein Lächeln und den Augenkontakt noch kurz, bevor ich mich wieder von ihm abwendete. Danach ging ich aus dem Laden, woraufhin mir sofort die Kälte entgegenkam. Es war Ende September und somit Herbst. Ich machte meine Hände in die Kippen und kuschelte meinen Kopf in meinen Schal. Plötzlich wurde ich an der Schulter angetippt, weswegen ich mich schreckhaft umdrehte. Ich atmete erleichtert aus, als ich sah, dass es nur Mira und ein paar andere der Gruppe waren. Harry war nicht dabei.
„Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.", sie kicherte kurz und ich wurde wieder leicht rot.
„Ist nicht schlimm. Wo sind die anderen?" Ich schaute hinter sie jedoch sah keinen aus dem Laden kommen.„Harry, Zayn, Bella und Christie wollten noch da bleiben." Mira begann wieder zu laufen und ich lief neben ihr. Die anderen Jungen folgten uns.
„Ach so" Ich fühlte mich immer noch ein wenig unangenehm, da ich niemanden außer Mira und Niall kannte. Mira schien das zu bemerken.
„Louis, Liam. Das ist Sarah meine Mitbewohnerin. Sarah, dass sind Louis und Liam. Ich habe ein paar Kurse mit ihnen. Niall kennst du ja schon."
„Hi." Ich guckte die beiden mit einem Lächeln an.
„Ich bin Liam und er ist Louis.", er zeigte dabei auf den Jungen neben ihm mit den blauen Augen. Beide lächelten mich ebenfalls an. Auf dem Weg zum Studentenheim unterhielten wir uns über verschiedene Sachen. Bis jetzt schien mir die Gruppe sehr sympathisch. Sie wirkten nicht wie Womanizer auf mich, im Gegenteil zu einem bestimmten Jungen mit lockigen Haaren. Louis verabschiedete sich auf halber Strecke, da er in einer WG mit Zayn und Harry wohnte. Niall und Liam teilten sich einen Raum im Studentenheim.
„Kommst du aus der Nähe?", fragte Liam, während wir uns dem Wohnheim näherten.„Nein, ich komme eigentlich aus Dayton in Ohio. Ich habe ein Stipendium für diese Uni bekommen", erzählte ich ihnen, während ich meine Hände rieb.
„Wirklich? Wie gefällt es dir hier bis jetzt?"
„Eigentlich ganz gut, hatte aber noch nicht so viel Zeit, mich umzusehen. Ich kam gestern erst an. Jedoch scheinen alle nett zu sein.", beantwortete ich ihm lächelnd seine Frage. „Mit ein paar Ausnahmen..", fügte ich noch murmelnd hinzu.
„Du meinst Harry, oder? Nach dem Vorfall von heute Morgen ist das auch kein Wunder" Er schüttelte nur seinen Kopf und ich bestätigte seine Vermutung durch ein Nicken.
Niall und Mira guckten uns fragen an, weswegen ich ihn kurz die Sache schilderte.„Typisch Harry", gab Mira ihr Kommentar ab.
„Es ist nicht so, dass ich ihn nicht mag. Ich komm einfach mit diesem Typ von Jungen nicht klar."
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Memories || h.s
FanfictionZeit ändert Menschen. Zeit ändert Gefühle. Zeit schreitet immer weiter voran. Sarah ist ein normales 19-Jähriges Mädchen, welches in London ihr Studium beginnt. Und so soll es auch bleiben. Sie will möglichst schnell ihr Studium beenden und wieder...