„Sarah? Willst du auch mit Verstecken spielen?"
Das Mädchen guckte zu ihrer Klassenkameradin auf und wurde rot.
„W-Wenn es für euch in Ordnung ist..." Sie spielte nervös an dem Saum ihresKleides herum und guckte auf den Boden. Die Klassenkameradin guckte in die Runde und alle nickten.
„Natürlich ist das in Ordnung. Komm mit." Die immer fröhliche und offene Klassenkameradin hielt dem Mädchen die Hand hin. Diese nahm sie mit einem fröhlichen Lächeln an und ließ sich mit nach draußen ziehen. Das Mädchen bewunderte ihre Klassenkameradin. Sie war immer fröhlich und offen zu allen Menschen, sogar zu ihr. Das Mädchen musste ebenfalls ihr Bestes geben, damit sie viele Freundschaften schließen konnte!Fröhlich saß sie im Gebüsch im Schulhof. Die 7-Jährige war stolz auf ihr Versteck, da das Gebüsch sehr dicht war und man sie von außen nicht erkennen konnte. Außerdem war es in der Mitte des Schulhofes, weshalb keiner darauf kommen würde, dass man sich da versteckt. Vielleicht hatte sie sogar das beste Versteck und konnte damit ihre Klassenkameraden beeindrucken. Es hatte zwar ein bisschen weh getan dort rein zu kommen, da manchmal Dornen auftauchten. Jedoch hatte das Mädchen den aufkommenden Schmerz unterdrückt und ist weiter gegangen. Jetzt musste sie nur noch geduldig warten, bis sie jemand findet.
Es wurde langsam dunkeln, jedoch hatte immer noch keiner das Mädchen gefunden. Wenn sie jetzt aber aus ihrem Versteck heraus gehen würde, würde sie den ganzen Spaß verderben und das wollte sie nicht. Sie entschied sich dazu weiter zu warten. Die Klassenkameradin hatte sie bestimmt nicht vergessen. Sie musste an sie glauben, sonst konnten sie keine Freunde werden. Das Mädchen wartete weiterhin, dennoch kam keiner. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie hatte Angst.
„S-Sarah! Sarah, bist du noch da?" Das Mädchen erschreckte sich kurz. Hatte da jemand ihren Namen gerufen?
„Sarah?" Es war definitiv nicht ihre Klassenkameradin. Es war die Stimme eines Jungens. Das war dem Mädchen aber egal. Sie war froh, dass jemand sie suchte.
„Ich bin hier!" Das Mädchen war so froh, dass sie aufstand und ihr Versteck Preis gab. Sie sah den Jungen aus ihrer Klasse ein paar Meter von ihr entfernt stehen. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie lief auf ihn zu. Dabei hatte sie aber nicht die Dornen bedacht, welche den Stoff ihres Kleides auseinander rissen. Sie war jetzt außerhalb des Busches und stand vor dem Jungen, weswegen ihr Gesicht knallrot wurde. Der Junge bemerkte dies und schaute weg. Danach zog er seine Jacke aus und hielt sie ihr hin.
„Die kannst du um deine Hüfte binden, damit man nichts mehr sieht..", murmelte der gleichaltrige ebenfalls mit einem roten Gesicht.
„D-danke.."
Danach liefen die Beiden zusammen nach Hause, wobei sie den anderen immer wieder kurz dabei erwischten, wie er einen anschaute.Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper ab, während ich die Augen geschlossen hielt.
Wieder ein Fragment aus der Vergangenheit.
Lustlos drehte ich den Hahn zu und wickelte mich in ein kurzes Handtuch, was nur das nötigste versteckte. Das Bad war mittlerweile wieder einigermaßen sauber. Mira und ich versuchten zusammen das Zimmer ordentlich zu halten und es nicht in einen Messie-Haushalt zu verwandeln. Ich war zwar ebenfalls nicht die Ordentlichste, jedoch hatte ich noch nie so etwas wie Mira in einem Tag zu Stande gebracht. Ich wollte meinen Schmuck anlegen und meine Unterwäsche anziehen, als ich bemerkte, dass ich diese vergessen hatte. Ich schüttelte kurz den Kopf über mich selbst, bevor ich die Tür zum Zimmer öffnete und gegen etwas lief. Verwundert guckte ich hoch, um den Grund dafür herauszufinden.
Harry. War ja klar.
Hinter ihm stand Niall, dessen Augenpaar sich auch auf mich richtete. Ich verstärkte meinen Griff um das Handtuch. Mein Gesicht wurde plötzlich sehr, und damit meinte ich wirklich sehr, rot und ich huschte sofort zurück ins Bad. Danach knallte ich die Tür vor Harrys Gesicht zu.
Schlechtes Karma. Definitiv schlechtes Karma.
Ich ließ mich an der Tür herunter sinken und vergrub meine Hände in meinem Gesicht.
Gott, war das peinlich. Was machten die Beiden überhaupt hier?
Ich legte mein Ohr an die Tür und hörte Stimmen, die ich einander zuordnete; Niall, Harry und Mira. Das nächste Geräusch war von der Tür, die ins Schloss viel. Ich stand auf und öffnete die Badezimmertür ein bisschen, um sicher zu gehen, dass sich keine männlichen Gestalten mehr in meinem Zimmer befanden. Das einzige was ich sah, war Mira die gerade ihre Bücher in ihre Tasche packte. Erleichtert atmete ich aus und ging zu meinem Koffer.„Was haben die beiden hier gemacht?", fragte ich sie mit dem Blick auf in meinen Schrankfächern.
Mira schreckte kurz hoch, da sich mich nicht gehört hat. Danach schaute sie zur mir rüber.
„Niall wollte sich ein Buch für seine Vorlesung ausleihen. Sorry, ich hab es vergessen dir gestern zu sagen. Aber keine Sorge, dein Handtuch hat alles verdeckt.", versuchte sie mich aufzuheitern.
„Hoffe ich... Trotzdem war das verdammt peinlich.", jammerte ich, während ich wieder ins Bad ging und dabei ein Kichern von Mira hörte.
Schon ein wenig vom Tag erschöpft lief ich durch die Gänge auf dem Weg zu meinem Lieblingsplatz. Ich bog um die Ecke, als ich sah wie sich eine Gruppe von Jungen mir näherte. Und natürlich mussten sich in dieser Gruppe auch Niall und Harry befinden. Unschlüssig was ich tun sollte stand ich im Gang und versuchte einen Ausweg für ein peinliches Treffen zu finden. Ich hatte mich dafür entschieden, so zu tun, als hätte ich sie nicht gesehen und abzuhauen. Mein Plan wurde von dem Blonden in der Gruppe zerstört.
„Sarah! Warte!" Niall hob den Arm und lief auf mich zu. Die anderen der Gruppe folgten ihm. Als er bei mir ankam spielte ich an dem Stoff meines Oberteils rum und guckte ihn ein wenig schüchtern an.
„Es tut mir echt leid wegen heute Morgen. Wir hätten später kommen sollen."
„Ist nicht schlimm, du konntest ja nicht wissen, dass ich im Bad war.", sagte ich ihm mit einem Lächeln auf den Lippen, während mein Blick kurz auf Harry fiel, dem das ganze ziemlich egal schien. Niall war erst erleichtert über meine Antwort, rammte dann aber Harry sanft seinen Ellenbogen in die Hüfte und deutete mit dem Kopf in meine Richtung.
„Es war ihre Schuld, warum sollte ich mich dann entschuldigen?" Sein Ton war gelassen und seine Augen wanderten kurz zu mir rüber und musterten mich.
„Außerdem gab es da nichts, was zu verstecken wert war."
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Memories || h.s
FanfictionZeit ändert Menschen. Zeit ändert Gefühle. Zeit schreitet immer weiter voran. Sarah ist ein normales 19-Jähriges Mädchen, welches in London ihr Studium beginnt. Und so soll es auch bleiben. Sie will möglichst schnell ihr Studium beenden und wieder...