Prolog

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Verwirrt blickten die anderen Erstklässler durch die Gegend. Sie hatten sich alle diese Schule ganz anders vorgestellt. Die Decke, welche das Wetter außerhalb der Schulmauern darstellte, blitzte gerade so vor sich hin. Von den schwebenden Kerzen ganz zu schweigen.

Nun, für die muggelgeborenen Zauberer war dies etwas ziemlich erstaunliches, immerhin wussten sie erst seit wenigen Monaten, das sie die Magie beherrschten. Die Reinblütler oder die teilweise schon Magier in der Familie hatten, wussten von der Schönheit dieser Schule, zumindest aus Erzählungen.

Nur eine einzige der noch jungen Schüler wirkte abwesend. Sie befand sich unter den neuen Erstklässler, jedoch unterschied sie sich im Auftreten, sowie in ihrem Aussehen von den anderen.

Ihr fast weißes Haar floss ihr wie ein Wasserfall über die Schulter hinab, während ihre unbeschreiblich schönen Augen auf dem Hut lagen, welcher auf dem ziemlich ramponierten wirkenden Hocker thronte. Irgendwas faszinierte die frische elfjährige an diesem Hut, weshalb auch die anderen Schüler nach einiger Zeit auf den Hut aufmerksam wurden.

Die anderen in dieser Gruppe fühlten großen Respekt gegenüber der hellhaarigen, vermutlich lag das an ihrer machtvollen Aura.

Keiner schien diesen traurigen Funken in ihren Augen zu bemerken, oder die leichten Augenschatten, welche sich schon seit einiger Zeit unter ihren ziemlich großen Augen befanden.

Nur die Lehrer spürten, das etwas bei der kleinen nicht stimmte. Alle wussten sie, wer sie war, außer die kleine selbst. Man hatte sie für ihre Schönheit benutzt, misshandelt und noch größere und abscheulicherem Schandtaten an ihr begangen.

Die Gruppe hielt an, kurz vor den steinernen Treppen, die zum Hut hinaufführten. Die kleinen stellten sich wie befohlen ordentlich und mit genügend Platz zueinander vor dem Hocker auf. Stille breitete sich im Raum aus, nachdem man erklärte, das die Namen nacheinander aufgerufen werden würden, sobald der Hut gesprochen hatte.

Ein kleines Räuspern ertönte in der sonst ziemlich ruhigen Atmosphäre, ehe sich der Schlitz des Hutes öffnete und er zu sprechen begann.

'Ihr sehts,
Ein alter Hut,
Der zu euch spricht, stets
verleiht euch den Mut.

Häuser gibt es,
Vier an der Zahl.
Euer Herz, euern Mutes
bleibt die Wahl.

Stolz und treu,
bist du dies
dann bist du ein Gryffindor ohne Reu
Niemals zu Kameraden fies.

Ehrgeiz und Weisheit ist Euer Begehr,
so empfehle ich euch Ravenclaw,
Trügt euch die Fragen sehr,
nutzt euer Hirn und biete eine große Show!

Loyalität und Freundschaft,
bei euch großgeschrieben,
dann ist Hufflepuff eure Gemeinschaft,
stehe es so geschrieben!

Wer List und Trug noch kennt,
der möge in Slytherin Freundschaft finden!
Alles dort anfängt,
dort keine Zeit zu schinden!

Lasset mich euch sehen,
euch zeigen, welches Haus ihr seid.
Dort euch hin wehen.'

Wieder herrschte Stille, lediglich das Geräusch von Papier konnte man hören. "Johnson, Mia...", eine kleine blondbrünette trat hervor und setzte sich nervös auf den wackeligen Stuhl. "SLYTHERIN!".

So ging das noch eine ganze Weile, bis nur noch die kleine weißhaarige dastand und zur Professorin hinaufsah. "Phiante, Bella!" erklang die Stimme der jungen Dame. Erst fühlte sich die junge Phiante nicht angesprochen, erkannte jedoch, das sie die letzte war, die noch dort stand, weshalb sie die Schultern straffte und sich zum Hocker aufmachte. Das Getuschel der Tische hatte sie nicht mitbekommen. Zittrig setzte sie sich dann auf den Hocker hinab, den Blick stur nach gerade aus gerichtet, bis ihr der Hut auf den Kopf gesetzt wurde und sie schließlich gar nichts mehr sah. Der Hut war schlichtweg zu groß für ihren noch recht kleinen Kopf.

'Viel Talent und große magische Fertigkeiten... Eine Gabe selten, ein Geschenk der Götter. Diese Schönheit jedoch übertrifft das alles. Dein Leid und dein Leben haben dich mutig und gerecht gemacht und doch weißt du List von Trug noch zu unterscheiden. Klug bist du auch, verstehst die schwersten Dinge... Das ist wirklich sehr schwer zu entscheiden. In jedem Haus hast du dir einen Platz verdient, mit deinem Können und deinem Talent wirst du es noch weit bringen...

Ich weiß nun, wo ich dich hinschicke: "GRYFFINDOR!!!"'

Die Tische links außerhalb brachen in heftigen Gejubel aus, was die junge Dame ziemlich durcheinander brachte. Zögernd bewegte sie sich zu dem Tisch, welcher so heftig jubelte, wurde jedoch von der Lautstärke verschreckt. Schüchtern hob sie eine Hand, woraufhin es gleich leiser wurde und sie nun doch zu lächeln begann.

Was sie jedoch nicht bemerkte, waren die Blicke, die sie von einem ihrer Erstklässler Kollegen bekam. Auch wenn sie nicht im selben Haus waren, faszinierte sie ihn genauso sehr, wie seine geliebten Tierwesen.

Und hier beginnt dann unsere Geschichte...

Hold On Tight To MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt