"Heichou wir kommen zu spät!!", Jean kam ins Zimmer und schaute uns beide mit großen Augen an.
"Wuah... ich ehm soll den Hauptgefreiten holen...", sagte Jean und verließ den Raum. Levi und ich entfernten uns schnell voneinander.
"Ich kann Erwin auch sagen, dass Sie in 10 Minuten kommen. Dann... könnt ihr weitermachen.", Jean grinste und lief schnell aus dem Raum.
"Ehm.. ich gehe dann mal.. Wie gesagt k-kommen Sie heil zurück.", stotterte ich.
"Hm.", Levi befestigte seinen Gurt und ging an mir vorbei.
"Ach eins noch. Bitte passen Sie auf Eren, Mikasa und Armin auf."
Er verschwandt und ich eilte mit raus.
Alle Dorfbewohner standen vorm Tor. Natürlich waren sie nicht sehr unterstützend.
Das Tor ging auf und meine Kameraden ritten hinaus.
Ich schaute ihnen hinterher. Gerade ritt Levi an mir vorbei. Er schaute mich kurz an.
Seid... vorsichtig.
Ich ging zurück und putzte das ganze Hauptquartier. Dann suchte ich mir ein Rezept und bereitete ein großes Essen vor.
Ich war gerade dabei die Kartoffeln zukochen.
Jetzt gerade... was macht ihr jetzt gerade? Wie viele sind... und wie viele sind noch am...
Ich bekam leichte Angst.
Jetzt.. ist gerade jemand am Kämpfen? Am Flüchten? Am... Sterben? Bitte... nicht.
Es war nun sehr spät. Das Essen hatte ich schon fertig und da es schon 23 Uhr war, saß ich in meinem Zimmer. Die Lichter werden bald alle ausgehen...
Nun war es schon 0 Uhr... alle Lichter sind aus. Ich schaute aus dem Fenster.
Wo seid ihr??
Auf einmal hörte ich Pferde. Es tauchten Menschen auf.
Sie sind da!!!
Ich sprang von der Fensterbank und sprintete zur Tür. Ich riss sie auf und wollte eigentlich so schnell es ging runter zu den anderen, aber es war dunkel...
Momoko... du musst nachschauen gehen.
Ich erinnerte mich daran wie Levi vor mir stand und mir die Hand ausstreckte.
Ich kann das.
Ich lief raus auf den Flur. In völliger Dunkelheit. Unten öffnete sich die Haustür.
Das sind sie!
Ich lief die Treppe runter und blieb vor ihnen an der Treppe stehen.
"Leute..."
Sie alle schauten gemischt aus. Erschöpft, Traurig, Sauer, Müde, Traumatisiert...
Ich nahm ihnen die Umhänge ab. Einige waren mit Blut beschmiert.
Bei dem Gedanken wurde mir übel.
"Wo ist der Hauptgefrei--", bevor ich den Satz noch aussprechen konnte, entdeckte ich ihn auch schon.
Erleichtert atmete ich aus.
Auf einmal hörte ich ein Weinen.
Ich drehte mich um.
Jean?
"Hey was ist los?", fragte ich ihn.
"Jean. Antworte mir.", er schwieg.
"Marco Bott...", ich drehte mich zu Armin. "Er ist tot.", beendete Armin den Satz.
Ich ließ die Umhänge in meinen Armen fallen.
"Es gab 100 Tote, mehr als die Hälfte ist verletzt und 20 sind verloren gegangen.", fasste Erwin Smith zusammen. "Das war keine gute Leistung."
Ich sammelte schweigend die Umhänge vom Boden auf. Dabei fielen meine Tränen. Doch meine Haare verdeckten mein Gesicht.
Marco... warum?
Alle gingen auf ihre Zimmer ohne zuessen (verständlich).
Ich ging langsam in den Essensraum und schaute das Essen an.
Während ich hier war, hast du...
Ich nahm mir eine Kartoffel und zwang sie mir runter auch wenn ich keinen Hunger hatte. Das machte ich mit allem was ich fand. Dabei weinte ich stumm.
Frust und Trauer habe ich immer mit Essen ausgeglichen. Ich merkte wie mir alles wieder hochkam und ging sofort ins Bad wo ich mich dann über der Toilettenschüssel übergab. Dabei musste ich hart weinen.
Erst sie und jetzt Marco. Es werden immer mehr und mehr... ich kann es nicht verhindern...
Wie konnte ich denken, dass ich stark genug bin um hier zusein?
Ich merkte wie mir jemand von hinten eine Hand auf die Schulter legte.
Ich drehte mich um und schaute in das traurige Gesicht von Hanji.
"Momo-chan. Mach dich nicht so fertig.."
Ich lächelte. "Alles gut Hanji. Ich hab nur zu viel gegessen.", ich stand auf und ging in mein Zimmer.
Ich nahm mir meine Badesachen und verschwand im Bad.
Die Badewanne füllte sich mit kaltem Wasser.
Ich hatte zwar meine Klamotten an, aber ich hatte das Bedürfnis einfach reinzugehen.
Ich fiel außversehen rein und bekam keine Luft. Aber.. Irgendwie fühlte es sich gut an keine Luft zubekommen.
Mama, Papa, Isabel ihr habt bestimmt auch keine Luft bekommen oder?
Mir wurde schwindelig. Ich merkte wie ich das Bewusstsein verlor.
Eine Welt ohne mich ist vielleicht auch besser.
Eine Hand packte meine Schultern und zog mich hoch.
"Hey!!! Momoko! Hey! Mach die Augen auf! Du verdammte Göre!"
Wer...
"Wach auf!", ich spürte wie jemand seine Lippen auf meine legte und mir Luft gab.
Ich öffnete meine Augen und schaute in sein Gesicht.
Levi...
Er hatte seine Augen geschlossen. Als er merkte, dass ich wach war ließ er mich sofort los und ich plumpste ins Wasser.
"Sag mal hast du sie noch alle?? Was fällt dir ein?", er war sauer.
Schon wieder... er... immer wenn ich kurz vorm Aufgeben bin..
"Ich.."
"Spar dir deine Ausreden!", er trug mich hoch und brachte mich in sein Zimmer.
"Zieh das an.", er gab mir einen Pullover von sich.
Ich nahm ihn schweigend an und zog meine nassen Sachen aus. Dann zog ich seinen Pulli an.
Er schaute weg als ich mich umzog.
"Du kannst... wieder schauen.", meine Stimme klang sehr heiser irgendwie.
"Gut. Komm her.", befehlte er mir. Ich ging zu ihm und setzte mich zu ihm. Er nahm ein Handtuch und fing an meine Haare zu trocknen.
"Das da eben... ist keine Lösung.", fing er an. "Du kannst nicht einfach so aufgeben, ja?"
"Irgendwann seid ihr alle auch weg. Und jedes mal werde ich immer mehr Menschen verlieren.", sagte ich.
"Achja? Und das gibt dir, dass Recht uns zu verlassen? Glaubst du Eren, Mikasa und Armin wären glücklich drüber?"
So habe ich das garnicht gesehen...
"Selbstmord ist einfach nur egoistisch. Du bist dann tot und hast keine Probleme mehr. Aber was ist mit deinen Mitmenschen?", er schaute mich böse an.
"Es.. tut mir leid. Es war nicht absichtlich. Ich bin ausgerutscht.", versuchte ich zu erklären.
"Ja. Ausgerutscht, aber nicht wieder hochgekommen.", beendete er meinen Satz.
Ja... das stimmt. Ich hätte hochkommen können.
"Marco's Tod. Danach Eren's, dann Mikasa, dann Armin, dann Hanji, dann--", er legte seine Hand auf meinen Mund.
"Halt's Maul. Ich werde auf euch alle aufpassen."
"SO WIE DU AUF MARCO AUFGEPASST HAST ODER WIE?!", ich fing an zu weinen.
Er sagte nichts.
"Tut mir leid Levi... ich wollte nicht.."
"Man kann nicht immer alle retten. Das hast du doch gesagt gehabt.", er schaute auf den Boden. Ich ließ mich auf sein Bett fallen. "Wenn ich einen Wunsch hätte, dann würde ich mir wünschen nicht zu existieren.", sagte ich unbewusst.
"Und wenn ich einen Wunsch hätte,... dann würde ich dich existieren lassen.", sagte er ebenfalls unbewusst.
Sofort setzte ich mich auf und schaute ihn verwundert an. Auch er schien überrascht von seinen Worten zu sein.
"Ich komme klar mit Verlusten.", sagte er dann.
"Wie?", fragte ich ihn.
"Ich denk nicht dran..."
Ich schaute ihn traurig an. Auf einmal wurde es dunkel. Das Licht ist ausgegangen.
Mein Herz fing an schneller zu schlagen.
"Stromausfall..", seufzte Levi. "Alles gut?", fragte er.
Ich konnte ihn ein wenig erkennen.
"Eh ja...", ich zog meine Knie an mich.
Er rutschte etwas näher und legte seine Arme um mich. "Alles ist gut. Mach sowas nie wieder ja?", füsterte er in mein Ohr. Ich nickte langsam. Sein Atem fühlte sich so gut an. Und der Duft seiner Haare, die meine Nase kitzelten.
Jetzt wo ich drüber nachdenke fällt mir ein, dass wir uns "geküsst" haben.
"Levi. Warum bist du immer da?", fragte ich ihn.
"Nein. Ich bin nie immer da. Sonst hätte ich sie alle retten können.", er legte sich hin. "Komm leg dich zu mir.", raunte er.
"Ich.. gehe lieber in mein Zimmer zurück, Heichou.", sagte ich.
"So ganz in Dunkeln?"
Nach ner Zeit überlegen, entschied ich mich doch bei ihm zu bleiben. Ich legte mich vorsichtig zu ihm.
Er rutschte näher. "Mein Pulli steht dir.", flüsterte er.
Seit wann kann er auch.. so sein?
"Hast du schonmal jemanden geküsst?", fragte er mich.
Ja.. dich gerade...
"Ja.. wir haben also Sie haben doch gerade...", oh gott was mache ich hier?
"Das war doch kein Kuss, Balg.", ich merkte wie er näher kam und schloss meine Augen.
Es war kurz, aber er geküsste meine Wange.
"Wehe... du verlässt mich.. auch noch.", seufzte er. Seine Stimme hörte sich müde an.
Mein Herz schlug schneller und meine Wangen fingen an zu brennen.
War er sich überhaupt bewusst, dass er das gerade gesagt hat?
Ich legte meine Arme um seinen Hals und er seine um meine Taille. "Momoko.. ich..."
"Hm?"
Mein Herz schlug schneller. Ich konnte es schon in meinen Ohren spüren.
"Ich.. danke dir... für alles..."Ich wachte auf und bemerkte, dass Levi nicht da war.
Wo ist er denn?
Ich schaute auf die Uhr und bemerkte, dass es schon 13 Uhr war.
Shit!
Schnell sprang ich aus dem Bett und lief ins Bad. Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, lief ich schnell die Treppen runter und... fand direkt vor mir im Flur.. Bilder... mit Kerzen und Blumen...
Wow... sie haben eine Gedenkecke gemacht...
Ich schaute mir alle Bilder an und musste an gemeinsame Momente denken. Aber anders als gestern war ich nicht traurig sondern erleichtert.
"Ich werde kämpfen damit euer Tod nicht umsonst gewesen ist!", lächelte ich und wollte weiterlaufen, aber ich fand Erwin Smith vor mir, der die ganze Zeit neben mir gestanden hat.
"Guten Morgen.", begrüßte ich ihn.
Er nickte nur. Wir beide standen gerade vor dem Bild von Marco.
Auf dem Bild lächelte Marco und sah sehr freundlich aus.
"Kommandant... Danke für ihre harte Arbeit. Früher habe ich mich immer eingesetzt für den Aufklärungstrupp, weil ich dachte dass es schwer sei zu kämpfen. Ich habe sie dafür bewundert. Aber jetzt merke ich, dass es nicht schwer ist zu kämpfen. Sondern es ist schwer weiterzukämpfen. Sie alle haben meinen größten Respekt. Ich werde auch kämpfen und weiterkämpfen.", sagte ich. Erwin lächelte kurz. "Levi meinte du sollst dich ausruhen. Anscheind ist etwas passiert gestern Abend, aber er wollte es mir nicht sagen.", erklärte er mir. "Wie ich soll mich ausruhen? Nein nein. Ich gehe jetzt sofort trainieren.", ich verbeugte mich kurz und lief dann nach draußen.
Alle waren schon am Trainieren und bemerkten meine Anwesenheit nicht. Ich bin auch ziemlich unbemerkt dazugegangen. Ich wollte gerade anfangen zulaufen als ich Jean sah, der frustriert Liegestütze machte. Ich ging zu ihm und er schien mich zu bemerken denn er hörte auf und schaute mich lächelnd an.
"Hör auf zu lächeln wenn du es nicht ernst meinst.", ich setzte mich zu ihm auf den Boden.
"Scheiße oder?"
Er nickte. Wir schwiegen. "Wollen wir zusammen laufen?", er nickte wieder und wir standen auf. Dann liefen wir zusammen nebeneinander ohne etwas zu sagen. Ich merkte wie er schneller wurde und beschleunigte ebenfalls. Wir wurden immer schneller und schneller. Es fühlte sich an als würden wir den ganzen Stress rauslassen. Am Ende sprinteten wir die Runden.
Meine Lungen schmerzten und ich konnte meinen Puls in meinen Ohren spüren. Aber es tat so gut.
Nach einigen Runden fielen Jean und ich zu Boden und atmeten laut und stark. Es hörte sich schon fast so an als würden wir sterben.
"D..Danke.", brachte er raus und ich lächelte.
Levi kam zu uns und schaute uns beide an. Als er mich ansah wurden seine Augen größer.
Hm?
Er schaute auf meinen Körper... Oh ich habe ja noch seinen Pulli an.
"Entschuldigung.", sagte ich ohne Stimme. Er lächelte mich kurz an und verschwand dann kurz.
"Leute ihr könnt mich schlagen wenn ihr mir nicht glaubt, aber Heichou hat gerade gelächelt.", erzählte Armin und schaute uns alle an.
Ich lachte.
Stimmt. Sie haben ihn noch nie lächeln gesehen. Nur ich...
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Admiration and Love? (Levi×Oc)
FanficMomoko ist ein 25 Jahre altes Mädchen. Ihre Vergangenheit hinterließ schreckliche Spuren, aber es gibt etwas was ihr noch Hoffnung gibt. Der Aufklärungstrupp. Ihre Vorbilder... Ihre Retter. Alles wonach sie sich sehnt ist es genau so zu sein wie si...