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Yoongi pov.

Nachdem ich mich mit Jimin verabschiedet habe, marschiere ich wie geplant in den Park. Da ich mir sicher bin, dass Jimin direkt nach Hause geht, kann ich ohne Hektik oder einen Umweg dorthin schlendern. Schritt für Schritt komme ich dem Ort immer näher. Den nicht mal letzten Schluck vom Kaffee ausgetrunken, schmeiße ich den Becher weg. Vermutlich sollte ich nicht so verschwenderisch mit Lebensmitteln umgehen, doch ich hatte keinen Bock mehr. An Bänken vorbei gehend erinnere ich mich an damals, als ich auf einer schlief. So lange ist es gar nicht her. Dennoch emotionslos bewege ich mich auf einen Jungen, etwa junge 20, in schwarzer Jacke hin.

Vom weitem sieht er mich bereits und gibt mir das OK-Zeichen. Ich erwidere es sofort. Das machen die meisten, um sicher zu gehen, dass man wirklich etwas kaufen will und nicht mit einem Passanten verwechselt wurde. Niemand will schließlich von der Polizei eingefangen werden. Mit dem 10er in der Hand bin ich nur noch wenige Meter entfernt. Kurz vor dem Dealer verlangsame ich mein Tempo, dann geht alles schnell. Die Tat, die ich schon so oft ausführte. Die Tat, bei der man vorsichtig aber auch schnell tätigen muss. Es darf nichts schief gehen.

Nach etwa einer Sekunde ist es erledigt. Wie als ob nichts wäre, laufe ich mit beiden Händen in den Jackentaschen gerade aus. Auf einer Bank abseits mache ich es mir gemütlich. In diesem einem, kleinen Moment, hat der Typ mir das Päckchen beigesteckt, während ich ihm gleichzeitig das Geld gab. Das ist so etwas wie ein gelernter Dealer-Trick. Den sollte man als Kunde auch können. So geht es am schnellest- und unauffälligsten. Hier sind zwar keine Polizisten oder so, man könnte es also auch offensichtlicher machen, trotzdem will es aber niemand riskieren. Dealer müssen ja auch verdienen.

Zufrieden hole ich das Tütchen raus und schaue es mir an. Doch nicht zu lange, sonst wird es auffällig. Anschließend relaxe ich noch etwas auf der Bank und genieße das Wetter. Die Sonne scheint nicht. Nicht mehr. Das gefällt mir. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass quasi alles erledigt ist. Wenn man erstmal den Stoff hat, muss man sich um nichts mehr kümmern. So zumindest bei Leuten wie mir. Andere Schüler machen sich wohl Sorgen um Hausaufgaben oder so. Mir ist sowas egal. Obwohl, manchmal mache ich sie. Aus Langeweile, ehrlich gesagt.

Auf dem Weg nach Hause überlege ich bereits was ich essen könnte. Vielleicht ein, zwei Äpfel? Bevor sie schlecht werden. Die letzten Tage aß ich generell nicht sehr viel. Wäre mal wieder Zeit für was Gesundens. Vor dem Haus überlege ich. Sollte ich? Ja, scheiß drauf. Mit meinem Schlüssel öffne ich die Tür und laufe die Treppen hoch. ich habe Glück, dass wir nicht weit oben wohnen, sonst könnte ich nie durchs Fenster kommen. Doch jetzt ist es eh egal. Nun stehe ich also in meiner Wohnung. Es dauert nicht lange und Mum kommt aus dem Schlafzimmer.

''Yoongi Schatz, hallo! Du warst lange nicht da, wo warst du denn?'' ''Keine Sorge, mir geht's gut. Ich habe bei einem Freund übernachtet oder kam nach Hause als du schon geschlafen hast'', antworte ich ruhig. Sorgen sind das letzte was meine Ma braucht. Und ehrlich gesagt fehlt mir mittlerweile der gewisse Respekt vor ihr. ''Hast du Hunger?'' ''Hm, ja- haben wir denn etwas?'' ''Schau mal im Kühlschrank. Ich könnte auch was kochen'', bietet meine Mutter an. Sollte sie? Dankend sage ich: ''Das wäre super, danke.''

Solange sie irgendwas in der Küche bereitet esse ich einen Apfel zur Aufwärmung. Oke nein, ich mag Äpfel einfach. In Daegu schmecken sie aber besser. Dort gibt es sehr qualitative Äpfel. Irgendwann ruft meine Mutter mich zu sich, somit folge ich der Stimme seufzend. Auf dem Herd steht ein Topf mit... Hackfleisch? Und einer mit Reis. Sieht ja ganz gut aus. ''Hier, nimm dir'' ''Danke, Mom'', zufrieden sieht sie mich an. Während ich esse, fragt sie mich ein paar Dinge, die sie schon lange nicht mehr fragte. Wie es mir geht, wie die Schule läuft, und so weiter. Das erste Mal seit langer Zeit zeigt meine Mutter Interesse.

Nach dem essen bedanke ich mich und gehe in mein Zimmer. Was soll ich den ganzen Tag machen? Man sollte meinen ich bin in der Blüte meiner Jugend. Ich sollte feiern und campen gehen, mit anderen die Sau rauslassen. Tja, und was tue ich? Diese Frage werde ich nicht beantworten. Gelangweilt lege ich mich auf mein Bett starre ins Nichts. Bis mir das kleine Tütchen in meiner Hosentasche einfällt. Zögernd hole ich es raus. Ja, doch, tu es, sagt mir die Stimme.

Ohne weiter zu überlegen schnupfe ich es. Diesmal keine Spritze. Abwechslung ist gut. Zwar dauert es ein wenig länger als mit der anderen Methode, doch zumindest entsteht keine Stichwunde. Von der Euphorie übernommen gehe ich raus. Besser wäre es, zu Hause zu bleiben. Das weiß ich. Aber diesmal ist es irgendwie anders. Ich habe so ein aufregendes Gefühl, alles ist egal, nur der Moment zählt. Zufrieden gehe ich durch die Straßen. Immer weiter, an verschiedenen Geschäften vorbei. Bis ich gar nicht mehr weiß wo ich bin.

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Ich kam extra in unsere alte Wohnung um weiter zu schreiben, weil wir im neuen Haus noch kein Wlan haben. Yolo, huh xD

medicine | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt