Jimin pov.
Monoton gehe ich die Straße bis zur Kreuzung entlang. Es sind nicht viele Leute unterwegs. Der Himmel ist ein bisschen dunkel. Es ist nicht warm, aber auch nicht kalt. In meiner Sweatjacke ist es gerade angenehm. Anfangs hatte ich nun wirklich keine Lust raus zu gehen. Doch diesen Gefallen muss ich meiner Eomma tun. Ich habe quasi keine Wahl. Den Mut mich zu widersetzen hatte ich noch nie. Wenn sie was braucht, geh' ich es holen. Es hat aber auch was Gutes, denn dann kann ich mir Süßkram von ihrem Geld kaufen.
Da wir in der etwas ''reicheren Gegend'' wohnen, dauert es ein bisschen zu den Geschäften. Aber so richtig reich sind wir auch nicht. Wir haben keinen Chauffeur oder so, meistens laufe ich überall hin. Meine Eltern verdienen aber beide gut. Deswegen können wir uns Dinge leisten. Doch dieses Geld brauche ich nicht. Ich versuche es immer klein zu halten. Was soll ich denn aber machen, wenn mein Vater mir die neuste Soundanlage zu Weihnachten schenkt? Manchmal fühle ich mich schlecht, weil ich weiß, dass nicht jeder so was hat. Dass manche hungern müssen, während ich mehr habe als ich brauche.
Im Geschäft kaufe ich die paar Dinge, die auf meiner Liste stehen und sehe mich um. Dort drüben, da sind sie. Nach einigen Minuten laufe ich zufrieden zur Kasse. Kuchen, Mochis und Schokolade. Volltreffer! Doch als ich wieder nach Hause kehren möchte, fällt mir etwas auf. Ist das Yoongi? Er steht mitten auf dem Bürgersteig und sieht etwas verwirrt aus. Sucht er wen? Oder hat er sich... hat er sich etwa verlaufen? Solange wohnt er hier noch nicht, also könnte es durchaus möglich sein.
Lächelnd tapse ich auf ihn zu. ''Hey Yoon-'', bei seinem Anblick verschlägt es mir die Sprache. Der Junge sieht irgendwie traurig, aber auch glücklich aus? Seine Jacke ist dreckig, das Haar zerzaust. Ist etwas passiert? Besorgt meine ich: ''H-Hey, ehm, ist alles oke?'' ''H-Hm, was? Ich- Ich... weiß nicht. W-Wo bin ich?'', es ist das erste Mal, dass ich Yoongi stottern höre. Dann muss die Lage wohl wirklich ernst sein. ''Hm, du bist hier, vor einem Supermarkt mitten im Zentrum. Ich war gerade einkaufen. Aber wie wäre es, du kommst einfach mit mir nach Hause?'', er sieht wirklich nicht gut aus. So möchte ich den Jungen nicht alleine lassen.
Nachdem Yoongi gleichgültig zustimmte machen wir uns auf den Heimweg. Mittendrin beginnt es zu regnen, was die ganze Szene noch mehr wie in einem K-Drama aussehen lässt. Ein schwules eben. In meinem Haus gehen wir in die Küche. ''Hi Eomma, ich bin zurück. Ich habe meinen Freund Yoongi getroffen und einfach mal mitgebracht'', erzähle ich ihr. Überrascht meint sie: ''Ach ja? Na dann hallo, ich bin Jimins Mutter.'' Yoongi verbeugt sich kurz und erwidert ein ''Hallo.'' Freundlich, aber auch prüfend mustert sie den Jungen. Och man, verhalte dich bei Besuch einmal normal, Eomma!
''Hier sind die Dinge, die du wolltest. Ist es oke, wenn Yoongi mit uns isst?'' ''Ja, natürlich. Ich bin froh, wenn du mal jemanden dabeihast'', nickend laufen wir die Treppen hoch in mein Zimmer. ''Euer Haus ist wirklich groß'', flüstert Yoongi, ''und ist das hier eine Dach-Terrasse? Krass.'' Beschämt kratze ich mich am Hinterkopf. ''Eheh... Ja, aber ich lege nicht viel Wert drauf.'' ''Hm, du solltest es zu schätzen wissen.'' ''J-Ja natürlich, das tue ich. Aber, ich brauche das eigentlich gar nicht'', zum Ende hin wird meine Stimme immer leiser.
Verstehend setzt sich der Junge auf mein Bett. Unbeholfen tue ich es ihm -mit einem gewissen Sicherheitsabstand- gleich. ''Also, was war eigentlich mit dir los vorhin?'', frage ich möglichst vorsichtig. Es herrscht Stille. Scheinbar überlegt er was er sagen sollte. ''Du musst natürlich nichts sagen, was du nicht willst'', nein, das sagte ich nicht. Denn ich möchte es wissen. Nach einiger Zeit setzt er zum Sprechen an: ''Ich kann es nicht erklären, aber es ist nichts Schlimmes. Etwas... Stress zu Hause.'' Ich nicke.
Nur was machen wir jetzt? ''Darf ich?'', fragt Yoongi plötzlich. Da ich nicht weiß was er meint, nicke ich zögerlich. Unbeschwert legt er sich nun auf mein Bett. ''Woah, das ist so gemütlich und weich'', murmelt er beeindruckt. Kichernd scherze ich: ''Kannst darauf schlafen, wenn du willst.'' ''Im Ernst?'' ''Eh... Naja, also wenn du willst.'' Nun bin ich etwas überfordert. Das war eigentlich nur ein Witz. Aber wie soll ich denn Min Yoongi verbieten in meinem Bett zu schlafen? Das ist unmöglich! Schlafe ich eben auf dem Boden. Aber, warte mal... Das würde ja heißen...
''Du übernachtest hier, bei mir?!'', platzt es lauter aus mir als ich wollte. Emotionslos richtet der Schwarzhaarige sich auf und sagt noch: ''Nein, ich werde dir keine Umstände bereiten. Sorry'', ehe er aufsteht. Als er diese Worte sagte, verzog er keinen Gesichtsmuskel. ''Warte, w-was, nein! Tut mir leid Yoongi, das war nicht so gemeint, ich, ich habe meine Gedanken l-laut ausgesprochen oder so'', erkläre ich panisch. ''Schon oke, man sieht sich'', und mit diesen Worten ist er aus meinem Zimmer gegangen. Es passierte so schnell, ich konnte ihn nicht aufhalten.
Mit getränten Augen lege ich mich auf mein Bett. Die Decke riecht nach Yoongi. Weinend rolle ich mich zu einer Kugel. Wie konnte das so schnell eskalieren? ''I-Ich habe es ver-verkackt'', schluchze ich in mich hinein. Das wäre meine Chance gewesen. Und was tue ich? Ich lasse ihn ungewollt fühlen. Daraufhin höre ich wie die Haustür mit einem dumpfen Geräusch zu gemacht wird. Jetzt ist er weg.
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medicine | yoonmin
FanfictionIn der Yoongi drogenabhängig ist. Don't like it, don't read it [yoonmin is lifeu]