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Yoongi pov.


Verwirrt fasst sich der Junge an die Wange. Wie kann man denn nicht merken, dass man weint? ''Ich... bin alt genug, oke?! Ich verstehe auch Dinge vom Leben. Nur verstehe ich nicht warum du mich nicht in deinem Haben willst'', sagt Jimin verzweifelt. Ich weiß gar nicht was ich erwidern soll, also bleibe ich still. Woraufhin er wieder zu sprechen beginnt: ''Ich meine, du kannst doch nicht mit meinen Gefühlen spielen und dann behaupten du fühlst nichts.'' ''Was möchtest du denn von mir'', murmle ich stumpf. Bestimmend antwortet er: '', Dass du ehrlich zu... dir selbst und mir bist. Du... küsst doch nicht einfach Personen aus Spaß.'' Überfordert lehne ich mich an die Toilettenkabine. Irgendwie hat er recht, schätze ich.

''Na schön'', murre ich, ''dann komm' her.'' Zögernd kommt der Jüngere auf mich zu. Ohne groß nachzudenken ziehe ich ihn mit einem Ruck in die Kabine, in der ich zuvor war. Erschrocken keucht er auf. ''Was jetzt?'' ''Was du willst'', flüstere ich gelassen. Er ist zu schüchtern, er kann das nicht. Er möchte dominiert werden, er ist ein typischer Bottom. Doch was als nächstes passiert hätte ich nicht erwartet. Er drückt meine Schultern runter, sodass ich mich auf den geschlossenen Klodeckel setze. Unsicher setzt er sich auf meinen Schoß. ''Alles?'', fragt er nochmal nach. Ich erwidere: ''Ja.'' Für etwa sechs Sekunden mustert er mich einfach nur.

Als nächstes spüre ich seine Arme um mich. Die Hände des Kleinen krallen sich in meinen Hoody. Wortlos erwidere ich die Umarmung. Mittlerweile sind wir uns so nah, dass kein Blatt mehr zwischen uns passt. Sein Kopf liegt auf meiner Schulter. Zum ersten Mal lasse ich so intensive Nähe für so lange zu. Nach einiger Zeit löst er sich und sieht mich an. Getränte Augen. Es tut mir im Herzen weh ihn so zu sehen. Vor allem, weil vermutlich ich der Grund dafür bin. Keinen Moment später kommt Jimins Gesicht meinem näher. Verlangend küsst er mich; ich erwidere. Dabei spüre ich eine heiße Träne, doch sie kommt nicht von seiner Wange.

Der Blondhaarige löst sich erneut und sagt: ''Du kannst mir nicht sagen, dass du dabei nichts gespürt hast.'' Und es stimmt, ich habe was gespürt. Ein warmes Gefühl der Aufregung. Seine weichen Lippen sind unersetzbar. Ich kann gar nicht beschreiben wie toll sie sich auf meinen anfühlen. Wortlos nehme ich seinen Kopf und drücke meine Lippen auf seine. Etwas überrascht zuckt der Jüngere zusammen. Seine Hand streichelt meine Wange, während ich ihn unter dem Rücken festhalte (AN: ( ͡° ͜ʖ ͡°) ).

Den Fakt, dass die Pause schon längst vorbei ist, verdrängen wir. Na ja, er zumindest scheint es nicht bemerkt zu haben. Jetzt ist es so weit gekommen, dass er seine Hüften -unbemerkt oder gekonnt- auf meinen Oberschenkel bewegt. Dir ganze Situation lässt mich natürlich nicht kalt, weswegen ich ihn langsam von mir drücke. Der Blick auf seine geschwollenen Lippen und verlangenden Augen lässt mich noch mehr bereuen, dass wir uns neunmal in einer verdammten Toilettenkabine befinden. Da Jimin wieder zu einem Kuss ansetzen möchte, erkläre ich ihm die Lage: ''Wenn es so weiter geht, bekomme ich ein Problem.'' ''Was für ein Problem?'', diese Unschuld verpasst mir eine Gänsehaut. Daraufhin nehme ich seine Hand und lege sie sanft auf meine Hose. ''So ein Problem.''

Als Jimin versteht was ich meine, zieht er erschrocken die Luft ein. Dann lockern sich seine Gesichtszüge wieder. ''Zu schade, dass wir in der Schule sind...'', murmelt er enttäuscht. Belustigt frage ich: ''Und dass wir in einer Toilettenkabine drin sind macht dir nichts aus?'' ''Na ja...'', seine Wangen färben sich rot, ''mit dir wäre es auch hier...'' Er tut ja so als ob ich was Besonderes wäre. ''Ach ja?'', frage ich und ziehe meinen Mochi am Gesäß nochmal näher zu mir. Keuchend und verlegen bejaht er. Beeindruckt streichle ich eine Strähne aus seinem Gesicht. ''Und, was jetzt?'' ''Wie wäre es mit Unterricht?'' ''Nahh, gar kein Bock'', lehne ich schmollend ab. ''Wir können ja auch zu mir'', es herrscht Stille. Will er jetzt, dass wir miteinander schlafen, oder dass ich einfach so zu ihm komme?

''Ach warte, verdammt!'', Jimin stößt seinen Kopf dramatisch an meine Schulter, ''Ich wohne doch gar nicht zu Hause.'' ''Huh? Was? Wo dann?'' ''Bei Jungkook, wegen meinen Eltern. Sie wollten mich nach Busan mit meiner Mutter schicken, dann bin ich abgehauen'', ungläubig starre ich ihn an. Er ist abgehauen? Mutig. ''Jungkook?'', frage ich verdächtig. ''Ja, aber kein Grund eifersüchtig zu werden, du weißt doch wie er zu Schwulen steht'' ''Pah! Das könnte nur eine Fassade sein. Hast du dich mal angesehen? Du solltest nicht mal mit ihm in einem Zimmer schlafen'', wo dieses plötzliche, Besitzergreifungen Gefühl herkam weiß ich nicht. Lächelnd streichelt mir mein Gegenüber durch meine Haare. ''Können wir nicht zu dir?'' Wie soll ich ihm das jetzt erklären? ''Dort möchte ich dich nur ungern hinbringen'', gestehe ich monoton.

Als wäre es klar gewesen will der Jüngere wissen: ''Warum?'' ''Meine Familie ist etwas anders als deine.'' ''Yoongi, ich würde dich nie verurteilen, du kannst mich auch nicht abschrecken oder so.'' ''Du willst also im Ernst zu mir nach Hause?'' ''Ja, dann haben wir zumindest Privatsphäre'', lächelt er. Ich dagegen seufze nur. Wenn er nur wüsste was ihm bevor steht... ''Okay, dann gehen wir nach der Schule zu mir'', beschließe ich endgültig. Strahlend ruft Jimin: ''Ja! Aber ich muss dann noch Jungkook Bescheid sagen.'' Als Zeichen des Verstehens nicke ich.

Nun steht der Blondschopf von meinem Schoß auf und streckt sich. Ein Blick auf sein Handy lässt ihn seine Augen aufreißen. ''Was ist los?'' ''Es hat schon zur dritten Stunde angefangen!'', gerade als Jimin das sagt gongt es. Lachend meine ich: ''Jetzt schon die Vierte.'' ''Hä, aber es hat doch gar nicht gegongt vorhin!'' ''Doch, nur du hast es nicht gehört. Und jetzt komm, wenn wir schnell genug sind schaffen wir es zu Geschichte ohne, dass es auffällt.'' Heftig nickt er und wir machen uns zusammen auf den Weg. Im Klassenraum bekommen wir selbstverständlich viele Blicke, eingeschlossen die vom entsetzten Jungkook. Auf unseren Plätzen sitzend zwinkere ich dem Kleinen zu, da er aussieht als würde er zum ersten Mal eine ganze Stunde geschwänzt haben.
Danach wende ich mich nervös meinen Block zu.

Wie wird er auf meine Mutter reagieren?

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Woah, wait, über 400 Reads und fast 100 Votes! Erhebt eure Mochis, allerseits. 1069 Wörter btw... :D

 :D

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medicine | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt