Kapitel 115

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"Soll ich jetzt anrufen?", fragt Patricia, als wir am nächsten Tag zusammen mit Alicia im Schlosspark sitzen. "Mach wie du willst. Ich persönlich würde anrufen.", sage ich und sie nickt. Meine Verlobte nimmt meine Hand und wählt die Nummer. "Melanie Schneider.", sagt eine Frau und Patricia sieht zu mir. "Ja, hallo. Hier ist Patricia Kelly." "Patricia Kelly?" "Ja, ich bin wirklich Patricia Kelly.." "Was wollen sie und warum haben sie unsere Nummer?"

"Also.. ich habe einen Brief von meiner Schwester bekommen, den meine Mutter geschrieben hat bevor sie verstorben ist. Darin stand, dass ich bei meiner Geburt vertauscht wurde. Ich bin vor 30 Jahren in Gamonal geboren. Mein Verlobter war gerade 3 Wochen dort und hat sich nach meinen leiblichen Eltern umgehört. Er wurde zu einer älteren Frau geschickt, der früher eine Pension gehört hatte. Sie hat ihm dann ihre Nummer und Namen gegeben. Sie haben anscheinend früher fast jedes Jahr Urlaub bei ihr gemacht. Ich weiß, dass sie noch zwei Kinder bekommen haben und ihre älteste Tochter Helen heißt. Laut dieser Frau wurde sie vor 30 Jahren in Gamonal geboren, als sie in Urlaub dort waren und wurde wie ich vertauscht. Ich habe auch ein Bild." Es ist kurz still und Patricia lehnt sich an mich. Alicia nimmt ihren Finger und ich streiche über den Kopf unserer Tochter. "Heißt das, sie sind meine leibliche Tochter?", fragt Melanie und man hört an ihrer Stimme, dass sie Tränen in den Augen hat. "Das würde ich ja gerne von ihnen wissen.", sagt Patricia und sieht mich an. "Als wir erfahren haben, dass unser Kind vertauscht wurde, bin ich nach Spanien geflogen und in das Krankenhaus wo ich entbunden habe. Da an diesem Tag nur 2 Mädchen geboren wurden und sonst nur Jungs habe ich dann die Adresse und Telefonnummer von der anderen Familie bekommen. Ich habe dann mit einer Barbara-Ann und einem Dan Kelly gesprochen. Sie haben gesagt, dass sie sich melden, weil unser Baby mit ihrer Schwester weg war. Allerdings hab ich dann nie wieder was von ihnen gehört."

"Das waren eigentlich meine Eltern." "Was? Dann sind sie ja wirklich meine Tochter. Ich hätte damit nie gerechnet. Ein paar Jahre später bin ich dann wieder nach Gamonal geflogen, aber in dem Haus hatte dann eine andere Familie gelebt und die Telefonnummer hatte dann auch nichtmehr gestimmt, also hab ich es aufgegeben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt Kontakt mit ihnen haben könnte."

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