Kapitel 11

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"Hast du ein Problem damit in der Öffentlichkeit dazu zu stehen?", fragte er mit gesenktem Kopf. Er hatte wohl schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht. Ich sah ihn an und fing an zu kichern. "Natürlich habe ich kein Problem damit. Ich stehe dazu mein Schatz. Ich liebe dich!", sagte ich zu Benny. Er war überglücklich und kuschelte sich an mich. Immer noch waren wir beide nackt, aber das störte mich bei ihm irgendwie nicht. Ganz im Gegenteil ich genoss es sogar sehr. Ich fand es toll seinen warmen nackten Körper an meinem zu spüren und fühlte mich geborgen. Ganz anders als bei Sven. 

*Klopf Klopf Klopf* - "Essen ist fertig.", hörten wir meinen Vater im Flur. "Ja wir kommen gleich.", rief ich zurück. Wir küssten uns nochmal innig und zogen uns dann an. Händchenhaltend gingen wir die Treppe runter in die Küche, wo meine Eltern schon saßen und aßen. Es gab Hähnchenbrustfilet in Paprikasoße und dazu Reis und Gurkensalat. Benny war begeistert und es schien ihm auch zu schmecken. Die komplette Zeit über die wir da saßen starrten uns meine Eltern an. Es war unangenehm, weil Bill uns ja sogesehen "erwischt" hatte und mir lief es eiskalt den Rücken runter. "Ich hoffe ihr habt ein Gummi benutzt!", sagte meine Mutter so trocken, dass selbst mein Vater sie mega entsetzt anschaute. "Mama ist das gerade dein Ernst?", fragte ich mega genervt von ihrem Kommentar. Benny wurde verdammt rot im Gesicht, ihm war das ebenfalls sichtlich peinlich. Er ließ sein Essen stehen und stand auf. "Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe...", sagte er und gab mir einen Kuss. "Nein bleib doch hier..", hielt ich ihn noch am Arm fest. Doch er löste sich aus meinem Griff, sagte genervt "Nein!" und ging aus der Tür. Nachdem die Tür zu fiel, legte mein Vater los. "Sag mal spinnst du? Du kannst die beiden doch nicht einfach so an den Pranger stellen!", schrie er los. "Du hast leicht reden! Du hättest auch einfach mal die Fresse halten können wie wäre es damit?!", schrie ich meinen Vater an. Er schaute mich mit einem bösen Blick an und auch Mama schaute uns erschrocken an. "Ich habe NICHTS gesagt! Denkst du echt ich renne direkt zu Mama und berichte ihr, dass du eben deine Jungfräulichkeit verloren hast? Das ist doch deine Sache was du machst!", sagte er und hatte sogar Tränen in den Augen. Meine Worte schienen ihn echt wehgetan zu haben. Wütend schmiß ich mein Besteck auf den Teller und ging nach oben. "Lasst mich beide in ruhe!!!", schrie ich noch die Treppe herunter und ging weinend ins Zimmer. "Sie hatten also wirklich Sex?", fragte Mama meinen Vater neugierig. Er schaute sie böse an. "Ich nehme es an ich weiß es nicht genau. Die Tür war vorhin abgeschlossen, als ich gefragt hab ob Benny zum essen bleibt und beide lagen nackt im Bett und haben gekuschelt. Irgendwas werden sie schon gemacht haben aber das ist SEINE Sache! Nichts wo wir uns einzumischen haben.", sagte er genervt zu meiner Mutter und ging ins Schlafzimmer, denn auch er wollte seine Ruhe. Mama blieb allein in der Küche zurück und machte sich Vorwürfe. Nachdem sie den Abwasch gemacht hatte und eine Stunde vergangen war, ging sie zu meinem Vater. "Es tut mir leid!", fing sie an mit ihm zu reden. "Ich bin nicht der bei dem du dich entschuldigen musst! Lass mich bitte allein.", antwortete Bill und sie ging aus dem Schlafzimmer. Da sie wusste, dass er Recht hatte ging sie zu mir hoch. Nachdem sie geklopft hatte kam sie ins Zimmer, wo ich traurig im Bett lag. Sie setzte sich auf die Bettkante und fing an mir über den Kopf zu streicheln. "Schatz es tut mir leid! Ich weiß ich habe scheiße gebaut aber sei bitte nicht sauer auf deinen Vater. Er hat mir wirklich nichts erzählt gehabt. Ich hatte das doch nur aus Spaß gesagt, weil ihr so lang zu zweit oben wart.", sagte sie und ich hätte sie am liebsten angeschrien. Ich hätte ihr am liebsten richtig die Meinung gegeigt aber ich habe es gelassen. Stattdessen habe ich sie einfach ignoriert und weiter mit Benny über Whatsapp geschrieben, so als wäre sie gar nicht da. Ignoranz ist das schlimmste Gefühl für eine Mutter. Als sie merkte, dass ich keinen Bedarf hatte mit ihr zu reden stand sie auf und ging. "Tür zu!", rief ich ihr genervt hinterher. Benny war nicht böse auf mich, ihm war es lediglich in dem Moment zu viel. "Schatz ich liebe dich! Ich habe das geklärt sowas wird nicht mehr vorkommen das schwöre ich. Ich hoffe du bist mir nicht all zu böse und dass du dich jetzt nicht direkt wieder trennst.", schrieb ich ihm, bevor ich schlafen ging. Er las es, schrieb aber nicht zurück, somit machte ich frustriert meinen Klingelton aus, drehte mich um und schlief irgendwann ein. "Ich bin nicht sauer. Das war in dem Moment nur etwas zu viel! Ich werde mich nicht trennen bist du verrückt? Ich liebe dich doch auch! Ich hoffe du konntest einschlafen, wir sehen uns in der Schule. Gute Nacht Hase.", schrieb er mir nachts um 3:56. Ich bemerkte es allerdings erst am nächsten morgen, als mein Wecker für die Schule klingelte.

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