Kapitel 9

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Den ganzen Tag hielt ich Luke auf Abstand. So gegen Mittag hat er aufgegeben und sich schmollend in sein Büro zurück gezogen. Für mich war dieses kein Problem, da ich etwas Ruhe brauche um meine ganzen Gedanken zu orden. Ron hat sich seit über einer Woche nicht mehr bei mir gemeldet und sowas ist noch nie vorgekommen. Okay, wir reden noch nicht so lange mit einander regelmäßig, aber sonst hatte ich mindestens einmal in der Woche Kontakt zu ihm.

Müde lehne ich mich in meinen Schreibtischstuhl zurück. Verdammt. Wieso muss mir das alles passieren? Mein Handy klingelt und holt mich aus meinen Gedanken.

"Ja?", nahm mich an.

"Luna? Hier ist Miles. Ich bin der Wächter Ihrer Schwester und sie ist soeben mit vollem Bewusstsein aufgewacht.", erklärt mir dieser Miles.

"Danke. Ich mach mich auf den Weg", atme ich erleichtert aus. Ann erlag nach ihrem Suizidversuch auch noch einem hohen Fieber. Die Ärzte meinten, dass Anns Zustand mehr als kritisch wäre. Psychisch als auch physisch.

Ich stand von meinem Schreibtisch auf, um Luke bescheid zu geben. Würde ich einfach so verschwinden, wäre innerhalb weniger Minuten hier Chaos. Einmal bin ich mit Helen einkaufen gefahren und natürlich lag mein Handy noch zu Hause. Nach nicht mal fünf Minuten brach das Chaos aus. Luke hat fast alle zusammengeschlagen, da niemand wusste wo ich war. Zum Glück hat Helen den Einkaufszettel vergessen und rief bei Luke an, um ihn zu bitten ein Foto vom Zettel zu machen. Doch anstatt dieses zu tun, durfte ich mir erst einmal ein Vortrag anhören, dass ich nicht mehr gehen soll ohne ihm Bescheid zu sagen. Es war schon peinlich, da wir mitten im Supermarkt standen und Luke so laut war, dass alle es mit bekommen hatten.

Seufend klopfe ich an Lukes Arbeitszimmertür. Ein leises herein lässt mich eintreten. Luke ist nicht alleine. Rick und noch eine Frau sind bei ihm und die Frau ist für meine Verhältnisse viel zu nah an Luke.

"Sorry. Ich wollte euch nicht stören. Ich bin im Krankenhaus. Ann ist endlich wach", erkläre ich den fragend hereinblickenden Luke.

"Willst du das ich mit komme?", fragt er mich sofort. Bei seinen Worten guckt diese Frau nur überrascht und etwas blitzt in ihren Augen auf. Etwas was mir überhaupt nicht gefällt.

"Nein, nein. Du hast Besuch und wenn Rick hier ist, heißt es, dass es wichtig ist. Du machst deine Arbeit und ich meine", halte ich ihn ab.

"Warte", hält Luke mich auf, als ich gehen möchte. Seine Augen glänzen und ich weiß ganz genau was er möchte. Lachend gehe ich ins Zimmer und drücke Luke einen kurzen Kuss auf den Mund.

"Bis heute Abend", flüstere ich gegen seine Lippen. Luke küsst mich nochmal kurz, bevor ich mich umdrehe und das Zimmer verlassen. Ich spüre die Blicke der Frau, welche sich wie Nadeln anfühlen. Ich mag sie nicht!

~

Jonas, ein Junge etwas älter als ich und mit dem ich mich die letzten Wochen gut angefreundet habe, fährt mich zum Krankenhaus.

"Sag mal, Jon. Wer ist die Frau, die bei Luke im Büro ist?", frage ich ihn und unterdrücke dabei den abfallenden Ton, doch wer mich kennt, merkt mir mein Unwohlsein an. Und Jonas kennt mich so gut. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und da Luke mich fast nur zur Schule aus dem Haus lässt, wurde Jonas eine wichtige Bezugsperson für mich. Sarah zwar auch, aber sie ist halt Lukes Schwester und manche Themen können Frauen nicht verstehen.

Auf meine Frage fängt Jon an zu lachen, so als hätte er nur drauf gewartet.

"Sie ist die Tochter von Maddox. Du kennst ihn doch?", ein Nicken meinerseits. "Naja. Die beiden sind zusammen aufgewachsen und viele vermuteten, dass die beiden Mates sind. Ich glaube auch, dass Melina, so heißt sich übrigens, auch was für deinen lieben Luke empfindet."

"Wenn die meinem Mann zu nahe kommt, gibt es Ärger", knurre ich.

~Luke ist unseres! Natürlich auch Ray!~, knurrt auch Silver.

"Wow, ganz ruhig Luna. Raste bitte nicht im Auto aus! Der ist noch nagelneu! Außerdem lieber Luke nur dich", versucht Jonas mich zu beruhigen. Ich atme tief durch. Wenn ich so bei Ann auftauche, wäre dieses nicht gut für sie. Ann sieht mich schon als Bedrohung.

"Keine Sorge. Ich habe nicht vor deinen geliebten Wagen zerstören", beschwichte ich ihn.

"Wir sind eh da", sagt Jonas und parkt das Auto. Gemeinsam steigen wir aus und machen uns auf den zu Anns Zimmer.

Jonas redet mit dem Arzt, während ich zu ihr ins Zimmer gehe. Sofort schnellt ihr Blick zu mir und zwei alte Augen sehen in meine.

"Oho! Ohne deinen Alpha hier?", kommt es spotend von ihr. Ihre Arme und Beine sind mit Ketten am Krankenbett festgebunden.

"Ann. Ich habe nur eine Bitte an dich. Nimm dir nicht dein Leben. Hass mich dein ganzes Leben. Wenn du meinen Tod willst. Schön. Aber halte an deinem Leben... Bitte!"

Ich bleibe die ganze Zeit an der Tür stehen und sie schaut mich nur verwirrt an. Damit hat sie wohl nicht gerechnet.

Plötzlich lacht sie laut los.

"Du bist so dumm! Du bist nicht mein Bruder... Du bist ein Nichts! Am liebsten würde ich dir dein Kopf abreißen, wären die Silberketten nicht!", schreit sie mich an.

"Ich gehe... Du musst dich ausruhen", sage ich und verlasse das Zimmer.

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I'm Back!

Hello meine Freunde!

Ich hoffe euch geht es gut und ihr seit gesund.

Eure Hannah

My Alpha and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt