#5
Team II: Malte, Manuel, Nico, Petrit, Kadl
Tag 7, MALTES SICHT
Eine halbe Stunde waren wir schon unterwegs und wir hatten immer noch nicht genug trockenes Holz. Felix hatten wir inzwischen hinter uns gelassen, auch wenn es immer noch schmerzte. Wir konnten ihn nicht mal irgendwie beerdigen oder so, ihm keine letzte Ehre erweisen. Er musste nun mitten im Wald, zerfetzt und verblutet, da liegen und würde wohl oder übel eine leckere Speise für die Zombies sein.
Ich dachte nicht daran. Ich durfte nicht daran denken. Man musste in der Gegenwart sein und an die Zukunft denken und nicht in Erinnerungen schwelgen, die weit in der Vergangenheit zurück lagen und einen nur noch trauriger werden ließen. Ich zwang mich, normal und logisch zu denken. Zwar konnte ich Petrit, Kadl und Nico verstehen, sogar sehr gut, aber wenn wir alle zu solch Trauerklößen geworden wären, wäre es mit uns nicht lange gut gegangen. Also behielt ich, soweit es möglich war, einen klaren Kopf, dachte nicht an Felix nach und auch nicht an meine Familie, die ich nicht erreichen konnte und überlegte uns einen Ausweg aus dieser Katastrophe. Und der erste Plan war Feuerholz sammeln. Leider waren 90 Prozent dieses Walds nass. Wir machten uns wieder auf den Weg zurück zu den anderen beiden.
Dabei machte ich bedacht einen kleinen Umweg. Zum einen, weil wir dann noch mehr Holz sammeln konnten und zum anderen, damit wir Felix' Überreste in Frieden – naja, wie man's nahm – liegen lassen konnten und ich nicht wieder sehen wollte, wie meine Freunde in Tränen ausbrachen.
Wir hatten also wieder den Weg zurück eingeschlagen und ich war dabei, ein paar trockene Äste aus dem Dickicht der Büsche raus zu ziehen, als wir einen Schrei hörten. Es war Manuel, eindeutig.
Ich verschwendete keine Sekunden daran, nicht zu ihm zu laufen. Nico und Kadl liefen mir hektisch hinterher.
Ich befürchtete das schlimmste, vor allem, weil Manuel und Petrit kein Licht hatten, da wir die Taschenlampe für die Suche benötigten.
Was, wenn die beiden umzingelt wurden? Oder verfolgt? Wenn die beiden es nicht schafften, so ganz ohne Licht. Wenn sie hinfielen und... Malte, denk nicht dran und lauf zu ihnen!, redete ich mir selber ein, um der dummen Stimme in meinem Kopf, die alles schlimmer machte, zu übertönen.
Ich leuchtete mit meiner Taschenlampe nach vorne und erkannte den großen Holzstamm-Haufen. Und dann blieb ich stehen.
„Manuel, Petrit!“, hörte ich Kadl rufen, der nach einigen Sekunden neben mir stehen blieb und verwirrt in die Richtung der beiden schaute.
Dann kam auch Nico völlig erschöpft zu uns.
Ein einziger Zombie stand vor dem Berg aus Holzstämmen und versuchte, Manuel und Petrit zu greifen, während Manuel ihm kleine Holzstücke an den Kopf warf und Petrit lauthals lachte.
Die beiden waren besoffen. Das erkannte man nicht nur an den Stimmen und ihren Launen, sondern auch am Gesichtsausdruck.
„Wollt ihr mich verarschen? Ich solltet aufpassen und euch nicht besaufen“, sagte ich genervt, bewegte mich aber keinen Zentimeter, um mich dem Zombie nicht bemerkbar zu machen.
„'s war voll langweilig hier und dann kam der Penner da unten“, lallte Petrit und lachte ein weiteres Mal, als Manuel noch ein Stück Holz auf den Kopf des Toten warf.
Glaubt mir, Petrit hatte eine noch viel krankere Lache drauf als sonst, wenn er besoffen war. Ich wusste, es war eine beschissene Idee, Alkohol mitzunehmen. Aber ich konnte Manuel nicht davon überzeugen.
Wenn der später kein Alkoholiker werden würde, dachte ich.
Wenn es überhaupt ein 'später' gab.
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Infection ➳ Taddl, ApeCrime, BTTV usw. FF
FanfictionEine verheerende Krankheit breitete sich in die ganze Welt aus. Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich die Erreger, bis nur noch ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung zurück blieb. Bei der Krankheit handelte es sich um einen Virus, welches in Sekunde...