s e c h s

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TeamIII: Ju, Cheng, Jan, Andre

Tag17, CHENGS SICHT

Vier Tage war es her, als wir Cengiz undSarah zurück ließen. Man konnte es nicht glauben, aber langsamverarbeitete ich es. Es waren erst vier Tage und trotzdem ging es mirvon Tag zu Tag besser. Sollte ich mich dafür schämen, dass ichnicht mehr um sie trauerte? Nein, ich trauerte in gewisser Weiseschon noch, ich dachte manchmal, wenn ich Zeit hatte, an sie, abermir wurde einfach bewusst, dass sie tot waren. Dass sie nie wiederzurück kehrten.

Sie hatten so einen frühen Tod nichtverdient. In der besten, schönsten und spaßigsten Phase seinesLebens hatte keiner den Tod verdient. Aber wir Menschen konnten esnicht entscheiden. Ob es nun gut oder schlecht war.

Ich konnte mich nicht entscheiden, ob esbesser gewesen wäre, wenn sie wenigstens anders gestorben wären,als an Selbstmord. Etwas, dass sie vor dem Tod nicht erahnt hätten.Was sie noch normal denken ließen. Aber im Endeffekt war es egal.Tot ist tot. Tot bleibt tot. Es war hart, das zu hören, aber es warnunmal die Wahrheit und nichts konnte es ändern.

Soweit ich sah, waren die anderen auchschneller darüber hinweg, als angenommen. In ihre Gedanken konnteich nicht hineinschauen, aber von außen sahen sie normal aus. Nurlachen konnte keiner mehr. Das war seit dem Tag in uns allenausgestroben.

Ich dachte, der Grund für alles wäreeinfach der Zeitmangel. Wenn man grob darüber nachdachte, hättenwir 24 Stunden am Tag zum Trauern und Weinen gehabt. Aber dafür warwahrlich kein Platz. Nur Fragen und Überlegungen um unser Überleben.Wo sollten wir hin? Wann und wo sollten wir schlafen? Wer sollteWache halten? Wann sollten wir aufbrechen? Was essen? Wie viel?Tausende Fragen, ein paar Pläne und unser Überlebenswille. Beisolchen Gedanken hatte man keinen Platz mehr für andere Sorgen. Wennwir irgendwann an einen sicheren Ort kommen sollten, würden wir unswohl öfters dran erinnern, öfters trauern. Aber jetzt musste unsereZeit für andere Dinge herhalten.

„Es ist nicht mehr weit, Jungs",sagte Ju, der Motivator unserer Gruppe.

„Warum wollen wir da nochmal hin?"

„Um an Infomationen zu kommen",antwortete Andre.

„Und was für Informationen?"

„Keine Ahnung. Nützliche halt."

„Was was ist nützlich für uns?"

„Man, Jan, halt doch mal die Fresse."

„Beruhigt euch mal."

„Aber ich kann nicht mehr und Jan gehtmir auf den Sack!"

„Wir sind doch gleich da. Wenn dieLuft rein ist, können wir da ja auch 'ne Pause machen", mischt ichmich in das Gespräch ein.

Für eine kurze Zeit war es stillzwischen uns und dann entdeckten wir endlich den KölnerHauptbahnhof. Die letzten Tage irrten wir ziellos rum und hattenkeine Vorstellung, wie es weiter gehen sollte. Aber dann heckten wireinen Plan aus. Wir würden unsere letzten Reserven und gefundeneLebensmittel für unseren Weg zum Hauptbahnhof verwenden. Dort würdenwir an Informationen kommen, wie die Lage derzeit ist, wohin wirgehen sollten und so Sachen. Wenn wir das wüssten, könnten wir unsauf den Weg an einen sicheren Ort begeben.

Nun waren wir fast am Bahnhof, so weit,so gut.

Mit Zombies hatten wir bis jetzt nochkein Problem. Sie tauchten nur vereinzelt auf und waren relativlangsam, sodass wir schnell abhauen konnten. Jetzt brauchten wir nurnoch zu hoffen, dass wir am Bahnhof auf niemand vergammeltes treffen.

„Wenn wir hier jetzt nichts finden,dann töte ich mich."

„Etwas unangebracht, jetzt so einenWitz zu reißen, was?", sagte Jan und schaute traurig in dieGegend.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 02, 2015 ⏰

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